Bochum. Die Sparkassen Stars Bochum freuen sich über eine volle Halle und einen tollen Sieg über die Gladiators Trier. Auch die Statistik ist besonders.

„Ausverkauft“ meldeten die VfL Sparkassen Stars Bochum am Mittwochmittag, schon einige Stunden vor dem Basketball-Spiel gegen die Römerstrom Gladiators Trier. Und wer sich eins der rund 1200 Tickets im Vorverkauf besorgt hatte, sollte es nicht bereuen: In einem spannenden und oft spektakulären Spiel gewannen die Sparkassen Stars mit 116:109 nicht nur die Partie, sondern um einen Punkt auch den direkten Vergleich gegenüber dem direkten Konkurrenten um die Playoff-Plätze. Mit stehenden Ovationen feierte das Publikum die Basketballer schon in der Endphase der Partie.

„Ein offensives Spiel“, beschrieb Felix Banobre den Schlagabtausch, und ein „crazy game, ein „verrücktes Spiel“. Und mit Blick auf den Statistikbogen war ihm wichtig zu betonen, dass es ein Mannschaftsspiel gewesen sei, ein Sieg des Teams, auch wenn mit Conley Garrison (20 Punkte, 15 Assists) und TJ Crockett (36 Punkte, 10 Assists) noch etwas herausragten. „Kranke Zahlen“, fand Sparkassen-Stars-Geschäftsführer Tobias Steinert.

Sparkassen Stars Bochum: TJ Crockett läuft früh heiß

„Ich habe mich einfach großartig gefühlt“, sagte Crockett, der allein im ersten Viertel 20 Punkte machte. „Ich habe das schon mal geschafft, aber noch nie hier in Deutschland. Ich würde sagen, ich war einfach ‘on fire’ heute, ich bin sehr glücklich“, so der 23-jährige Guard, der seine Herangehensweise als „go with the flow“ beschreibt: „Ich tue einfach, was ich tun muss, um dem Team zu helfen – heute war das eben zu punkten und zu passen.“

Auch Tom Alte (15 Punkte, acht Rebounds) und Bernie Andre (18 Punkte, 5/10 Dreier) legten starke Zahlen auf, in einem wieder bis zur letzten Szene spannenden Spiel.

Für ein wenig Extra-Drama sorgten in der Schlussminute ausgerechnet die beiden Matchwinner TJ Crockett und Conley Garrison mit einigen vergeben Freiwürfen – 22 Sekunden vor Schluss stand es 112:106, dann fiel die Entscheidung auf beiden Seiten von der Linie. Und wie schon Samstag in Düsseldorf hielten die Nerven: TJ Crockett traf zwei von zwei, Bochum acht Punkte vor. Triers Garai Zeeb drei von drei, nur noch fünf. Und dann Conley Garrison 2,7 Sekunden vor Schluss: Zwei von zwei, 116:109 – Jubelstürme, Heimsieg, und vor allem: direkter Vergleich gewonnen, Bochum weiter im Playoff-Rennen.

Bochum tritt schon am Samstag zu Hause gegen Kirchheim an

Kilian Dietz geht zum Korb hoch – Conley Garrison (re.) und mehr als 1000 andere in der Rundsporthalle schauen genau hin.
Kilian Dietz geht zum Korb hoch – Conley Garrison (re.) und mehr als 1000 andere in der Rundsporthalle schauen genau hin. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Gut sieht es da allerdings nicht aus, da die Eisbären Bremerhaven, aktuell Tabellenachter, parallel gegen Phoenix Hagen gewannen und weiter zwei Siege mehr haben als Bochum. Drei Spieltage stehen noch aus: Bereits am Samstag geht es weiter, mit dem Heimspiel gegen die Kirchheim Knights (19 Uhr, Rundsporthalle), der nächste Kracher gegen ein punktgleiches Team. Am Mittwochabend legten die Stars die Latte dafür hoch.

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Wie üblich blieben die Fans am Mittwochabend am Spielbeginn bis zu den ersten Punkten stehen – das dauerte aber nur acht Sekunden, bis Tom Alte mit seinem Markenzeichen-Dunking die Halle zum ersten Mal in Jubel versetzte – und nicht zum letzten Mal. Die folgenden Minuten gehörten aber einem deutlich kleineren Teamkollegen: Herzlich willkommen zur TJ-Crockett-Show.

Crockett-Show im ersten Viertel

20 der nächsten 25 Bochumer Punkte machte der US-Guard, war der entscheidende Faktor für die 34:29-Führung nach dem ersten Viertel. Das Hinspiel war 116:110 für Trier ausgegangen – und das Versprechen auf ein Spiel mit vielen Punkten (und nicht besonders viel Defense) hielten die Teams auch diesmal.

Da beide Teams kaum defensive Stopps setzten, blieb die Partie lange ausgeglichen. Triers Topscorer Parker Van Dyke konnte zwar nicht so punkten wie sonst, Jordan Johnson erwischte aber einen tollen Abend mit 30 Punkten (6/8 Dreiern). Trier ging mit einer knappen Führung in die Pause, weil Crocketts Dreierversuch mit der Sirene wieder heraussprang. Daran, dass er mit Abstand Bochums Topscorer war, änderte das natürlich nichts.

In der Schlüsselphase im dritten Viertel schafften die Bochumer es dann, das Spiel zu kontrollieren und auf ihre Seite zu ziehen. Sie gewannen den Abschnitt 30:19 und ließen dann, wie schon in den vergangenen beiden Partien, eine ganz enge und vor allem laute Schlussphase folgen.

So haben sie gespielt:

  • Bochum: Crockett (36 Pkt., 10 Ass.), Andre (18, 5 Dreier), Alte (15, 8 Rebounds), Drescher (9), Dietz (8), Grof (6), Kamp (4), Lasting, Liedtke (n.e.), Baumgarth (n.e.), Emen (n.e.)
  • Trier: Johnson (30, 8 Ass., 6 Dreier), Zeeb (21), Van Dyke (13), Daniels (13), Hollersbacher (11), Laurent (10), Painter (6), Wenzl (3), Almstedt (2), Demmer (n.e.), Theiß (n.e.)

Statistiken:

  • 2-Pkt.-Quote: 34/36 (74%) - 12/28 (75%)
  • 3-Pkt.-Quote: 10/33 (30%) - 16/41 (39%)
  • FW-Quote: 18/25 (72%) - 19/25 (76%)
  • Rebounds: 37 (7 off-, 30 def.) - 33 (4/29)
  • Fouls: 21-26, Turnovers: 4 - 19

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