Bochum. Eintracht Grumme hat in der Verbandsliga weiter die Spitze im Blick. Die Tabellensituation wird gerne mitgenommen, andere Dinge sind wichtiger

Nein, meckern auf hohem Niveau ist es nicht, meint Karina Zuk. Es wäre dann doch zu einfach der Trainerin von Eintracht Grumme genau das vorzuwerfen. Dass die Trainerin auch nach 3:0-Siegen nicht in blinde Freude ausbricht, hat einen einfachen Grund. Und der liegt in der Vergangenheit.

Der Abstieg in der vergangenen Saison ist ein Mahnmal, auf das die Verbandsliga-Trainerin oft verweist. Da kann die Ausgangslage der Grummer Herren vier Spieltage vor dem Saisonende noch so gut sein, die Trainerin beharrt auf ihrer Zielsetzung von vor dem Saisonstart.

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„Wir haben uns nie ein numerisches, ein tabellarisches Ziel gesetzt“, erklärt sie. „Auch nach den Siegen muss man das Gesamtbild sehen.“ Das bedeutet im Klartext: Siege und Erfolge sind wichtig, aber noch ein Stück wichtiger ist ihr die Leistung der eigenen Spieler.

Konstanz, Konstanz und noch einmal Konstanz will sie in den Spielen, Sätzen, einzelnen Ballwechseln sehen. So ist es wenig überraschend, dass sie auch nach dem jüngsten 3:0 gegen den TV Emsdetten (25:19, 25:23, 25:23) zwar mit dem Ergebnis an sich zufrieden war, aber nicht mit dem Wie. „Es war wieder keine Glanzleistung von uns“, meint Zuk. „Wir können es auf jeden Fall besser machen.“

Eintracht Grumme könnte Spitzenreiter sein

Annahmen, individuelle Fehler oder Unkonzentriertheiten, so lautet die kurze Liste an Mängeln, die die Trainerin wieder aufgedeckt hat – nach einem Sieg. Wie sie jetzt wohl dastehen würde, wenn diese Fehler in keinem Spiel vorgekommen wären? „Dann hätten wir sicherlich ein paar Pünktchen mehr“, sagt Zuk und schließt schnell an: „Aber trotzdem dürfen wir nicht überheblich sein. Kein Sieg ist einfach.“

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Ein paar Punkte mehr und Grumme würde nun wahrscheinlich von Spitzenreiter und nicht Vierter sein. Denn trotz allem Fokus auf die Feinheiten und eben die Konstanz ist die Platzierung Zuk nicht unwichtig. Es sei im Endeffekt wichtig in der Tabelle gut dazustehen, aber das eine schließe das andere ja nicht aus.

Noch balgen sich neben Grumme drei andere Teams in der Spitzengruppe der Verbandsliga. Gegen zwei davon – TB Osterfeld und Humann Essen V – muss Grumme noch ran. „Die wichtigen Spiele kommen jetzt erst“, erklärt Zuk. „Es hat schon seine Gründe, dass so da oben so eng ist.“

Zuerst trifft Grumme aber auf den TuS Bocholt II (25. Februar, 19.30 Uhr). Das Hinspiel ging glatt mit 3:0 an die Bochumer. Dieses Ergebnis würde Zuk sicherlich gerne am Ende auch wieder einfahren. Denn, um bis zum Ende noch Chancen auf den Aufstieg zu haben braucht sie nun „so viele Punkte wie möglich“.