Bochum. Favorit Wiemelhausen setzt sich durch, Vize Phönix hat stehende Ovationen verdient, bitteres Ende für Hordel: Stimmen & Reaktionen zum Finaltag.

„Gib mal her! Ne, nicht die Urkunde!“ Auch Concordia Wiemelhausens Trainer Jens Grembowietz wollte natürlich ein Foto mit dem Stadtmeisterpokal machen. Nachdem das rot-weiße Konfetti – nicht nur die Farben Wiemelhausens, sondern auch die des Hauptsponsors – sich gelegt hatte, posierten die Spieler des Westfalenligisten stolz mit der Trophäe. Mit Wiemelhausens Titelgewinn beim Sparkassen-Masters hatten viele gerechnet, die letzten zwölf Minuten waren aber hart für den Favoriten.

Hallenstadtmeisterschaft Bochum: Alles zum Finalwochenende

„Wir haben eine knackige Woche hinter uns“, verriet Kapitän Christopher Schmidt nachher. Dienstag bis Freitag Training, Samstag Zwischenrunde, Sonntagmorgen Testspiel und dann wieder in die Halle. „Das ist natürlich riesig geil, wenn du das Ding dann holst. Es war ein sehr knappes Finale, aber am Ende haben wir uns verdient durchgesetzt. Wir haben im ganzen Turnier nicht ein einziges Spiel verloren.“

Hallenstadtmeisterschaft Bochum: Cooler Cosgun entscheidet das Finale

Szene aus dem Finale Concordia Wiemelhausen gegen SV Phönix Bochum.
Szene aus dem Finale Concordia Wiemelhausen gegen SV Phönix Bochum. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch
Die Teams vor dem Finale: Concordia Wiemelhausen und der SV Phönix Bochum.
Die Teams vor dem Finale: Concordia Wiemelhausen und der SV Phönix Bochum. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Phönix Bochum war die elfte Mannschaft, die Concordia in der Halle besiegen wollte – und der Bezirksligist legte gut los. 1:0 erste Minute Malte Perl, 2:0 zweite Minute Andre Seifert. Kapitän und Spielertrainer Sebastian Späthe erklärte, warum das nicht reichen sollte: „Wenn man eine Sekunde nicht wach ist in der Halle, bestraft ein Westfalenligist das natürlich sofort.“

So kam es: Concordia machte Druck, verkürzte durch Sarpong, glich durch Ivancic aus. Ein umstrittener indirekter Freistoß brachte dann die Entscheidung für Concordia: Statt aus kurzer Distanz voll draufzuhauen, legte Kaan Cosgun den Ball ganz lässig ins linke Eck. Das Tor zum Turniersieg.

Das packende Finale zwischen dem großen Favoriten und einem mutigen Underdog war das würdige Finale des Finalwochenende, das Verantwortliche, Ausrichter, Fans und Aktive gleichermaßen genossen. Schon zu Beginn der Zwischenrunde hatte es eine kleine Überraschung gewesen, als ausgerechnet Kreisligist Adler Riemke dem großen Favoriten Wiemelhausen einen Punkt abnahm: 1:1. Adler schaffte es schließlich ins Viertelfinale und konnte so nicht nur als Ausrichter zufrieden sein, sondern auch sportlich.

Wiemelhausens Tormaschine macht insgesamt 68 Tore im Turnierverlauf

Stadtmeister im Konfettiregen: Concordia Wiemelhausen.
Stadtmeister im Konfettiregen: Concordia Wiemelhausen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch
Der Kreisvorsitzende Axel Zimmermann mit Justin Sarpong, dem besten Torschützen des Turniers.
Der Kreisvorsitzende Axel Zimmermann mit Justin Sarpong, dem besten Torschützen des Turniers. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch
Concordia Wiemelhausen feiert den Titel.
Concordia Wiemelhausen feiert den Titel. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Für Wiemelhausen, dass in der Vorrunde alle sechs Spiele gewonnen hatte, war diese Partie ein Weckruf. „Vielleicht haben wir unterschätzt, was hier in der Halle abgeht, waren mit dem Kopf noch ein wenig in der Vorrunde, als wir durchmarschiert sind.“ Es folgten aber ein 7:0 über den SV Hellas und ein 3:1 über Adler Riemke, das Viertelfinale gegen den als Geheimfavoriten gestarteten FC Neuruhrort wurde dann zum Wiemelhauser Schaulaufen: 7:1! 68 Tore erzielte Concordia insgesamt an zwei Turnierwochenenden.

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Je drei im Finale und auch beim souveränen 3:1-Halbfinal-Erfolg über Westfalenliga-Konkurrent DJK TuS Hordel, der bei der Aufstellung den Fokus auf die Feld-Vorbereitung legte. Am Samstag waren die Hordeler noch souverän durchs Turnier gegangen, nach dem Halbfinal-Aus wollte Trainer Mirko Talaga seinem Team keinen Vorwurf machen. Sauer machte ihn dagegen das 0:4 im Spiel um Platz drei gegen den VfB Günnigfeld.

Phönix kommt in letzter Sekunde ins Finale – Fans machen Party auf den Rängen

Die Günnigfelder, als inoffizieller Wattenscheider Stadtmeister angetreten, hatten das Finale nur ganz knapp verpasst. Beim Stand von 1:1 im Halbfinale gegen Phönix traf der VfB dreimal Aluminium – Phönix konterte zwei Sekunden vor der Sirene zum 2:1 durch Faez Al-Bro.

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Trotz verspielter 2:0-Führung im Finale hatte Sebastian Späthe aber nur gute Worte für sein Team und den Anhang: „Wir sind sehr stolz auf die Truppe, haben ein super Turnier gespielt. Es hat ja niemand mit uns gerechnet. Nachdem wir schwer in die Vorrunde reingekommen sind, haben wir uns in einen Lauf reingespielt, unsere Fans haben uns nach vorne gepeitscht.“

Und der Phönix-Anhang sang auch noch laut auf den Rängen der Rundsporthalle, als unten der neue Bochumer Stadtmeister im Konfettiregen stand: Concordia Wiemelhausen.

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