Bochum. Nach der knappen Niederlage gegen Bremerhaven geht es für die Basketballer in Leverkusen weiter. Was dem VfL vor dem Duell Mut macht.

Felix Banobre war auch eine halbe Stunde nach der Niederlage gegen die Eisbären Bremerhaven (88:93) noch sichtlich aufgebracht. In der anschließenden Pressekonferenz machte er seinem Ärger Luft - wurde laut, hämmerte gleich mehrfach auf den Tisch. Der 52-jährige Headcoach der VfL Sparkassen Stars Bochum fühlte sich vom Schiedsrichtergespann um den Sieg betrogen.

Auch Bochums Geschäftsführer Tobias Steinert tat sich schwer, das Ergebnis hinzunehmen. „Sehr bitter“, lautete sein Fazit. „Am Ende war es ein enges Spiel. Dann sind Entscheidungen für Bremerhaven gefallen, die ihnen die Punkte in die Hände gelegt haben“, monierte er. Wieder ein knappes Ergebnis, wieder keine Punkte für den VfL. Das ist ärgerlich, aber Zeit zum Hadern bleibt den Bochumern nicht. Einen Tag nach Weihnachten (27. Dezember, 19.30 Uhr) geht es für die Basketballer in der 2. Bundesliga Pro A schon wieder um Punkte. Dann treffen die Sparkassen Stars auswärts auf die Bayer Giants Leverkusen - ein enorm wichtiges Spiel im Abstiegskampf.

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Die Leverkusener sind Tabellenletzter, haben erst zwei Siege in dieser Saison geholt. Für Bochum geht es darum, einerseits den direkten Konkurrenten auf Abstand zu halten und andererseits den Kontakt zum Tabellenmittelfeld nicht abreißen zu lassen: Der VfL hat als 16. der Tabelle bislang drei Siege auf dem Konto, ab Platz 13 aufwärts haben alle Teams schon mindestens sechs geholt.

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Den Anschluss an die Konkurrenz wollten sie schon mit einem Sieg gegen Bremerhaven halten. Der war auch möglich - und das trotz widriger Voraussetzungen. Eine Grippewelle hatte die Bochumer in der vergangenen Woche schwer getroffen. Jonas Grof, Niklas Geske und Tom Alte fielen allesamt kurzfristig aus. Hendrik Drescher war der einzige deutsche Profi, der dem VfL noch zur Verfügung stand.

Hendrik Drescher war gegen die Eisbären Bremerhaven der einzige deutsche Profi im Kader des VfL. Er hielt die Bochumer in der Schlussphase im Spiel.
Hendrik Drescher war gegen die Eisbären Bremerhaven der einzige deutsche Profi im Kader des VfL. Er hielt die Bochumer in der Schlussphase im Spiel. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Dass der 22-Jährige seine Aufgabe wirklich gut machte, war angesichts der Schiedsrichter-Thematik fast schon untergegangen. „Er hat einen Riesenjob gemacht“, lobte auch Steinert. Drescher hatte mit drei Dreiern maßgeblichen Anteil daran, dass der VfL im Schlussviertel auf Augenhöhe mit Bremerhaven war und zumindest die Chance zum Sieg hatte.

VfL braucht gegen Leverkusen dringend einen Sieg

Nun also die nächste Chance gegen Leverkusen. Eine kleine Hoffnung ist da, dass Bochum dann wieder mehr Personal zur Verfügung steht. Das entscheidet sich allerdings erst am Spieltag, wie Steinert sagt: „Aufgrund des eng getakteten Spielplans blieben den erkrankten Spielern leider nicht so viele Tage Erholungspause, so dass wir leider noch abwarten müssen, ob sich unsere personelle Situation entspannt oder wir auf den gleichen Kader wie gegen Bremerhaven zugreifen müssen.“

Mut machen kann den Bochumern aber ihr letzter Auftritt. Gegen Bremerhaven haben sie gezeigt, dass sie die Ausfälle als Team, zumindest phasenweise, kompensieren können. Was das Spiel gegen die Bayer Giants angeht, wäre angesichts der Leverkusener Bilanz alles andere als ein Sieg aus Bochumer Sicht eine herbe Enttäuschung. Die Leverkusener gewannen zuletzt vor rund sechs Wochen ein Spiel (95:88 gegen Jena). Seitdem kassierten die Giants gleich mehrfach deutliche Niederlagen, wie zum Beispiel gegen Kirchheim (52:79) und Dresden (59:95).

Bochums Geschäftsführer Steinert: „So kurz vor dem Jahresende gilt es noch einmal die volle Konzentration in dieses wichtige Spiel zu investieren. Ein Sieg zum Jahresausklang wäre enorm wichtig für uns.“