Bochum. Die Basketballer verlieren ihr letztes Heimspiel des Jahres knapp mit 88:93. Im Anschluss stehen vor allem die Schiedsrichter im Mittelpunkt.

Als die Nummer elf der VfL Sparkassen Stars Bochum am Donnerstagabend vor dem Spiel gegen die Eisbären Bremerhaven aufgerufen wurde, wurde es in der Rundsporthalle erstmals laut. Die Nummer elf - das ist beim VfL seit dieser Woche TJ Crockett Jr. Mit dessen Verpflichtung hatte sich der erste Wunsch der VfL-Basketballer bereits zwei Tage vor Weihnachten erfüllt. Der zweite Wunsch, ein Sieg im letzten Heimspiel des Jahres, blieb hingegen unerfüllt. Gegen die Eisbären Bremerhaven unterlagen die Bochumer in der 2. Liga ProA, trotz starker Aufholjagd im Schlussviertel, mit 88:93.

Durch die Verpflichtung von TJ Crockett Jr. schlossen die Bochumer die Lücke, die vor zwei Wochen durch die Trennung von Miki Servera entstanden war. Gerade pünktlich zum Spiel gegen Bremerhaven. Im so wichtigen letzten Heimspiel des Jahres kam der 23-jährige US-Amerikaner gleich zu seinem ersten Einsatz.

Sparkassen Stars Bochum: Neuzugang TJ Crockett Jr. überzeugt zu Beginn

Und das nicht nur zur Freude von Bochums Headcoach Felix Banobre, sondern auch zur Freude des Bochumer Anhangs, der den Neuzugang aus Antalya bei seiner Vorstellung am Donnerstagabend euphorisch bejubelte. Eingewöhnungszeit hatte TJ kaum, erst seit Dienstag ist er Bochum. Da der VfL aber neben den Verletzten Lars Kamp und Kilian Dietz kurzfristig auch auf Jonas Grof, Niklas Geske und Tom Alte verzichten musste, ließ Crocketts Premiere im VfL-Trikot nicht lange auf sich warten.

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Mit seinem ersten Versuch folgten nach drei gespielten Minuten die ersten Punkte, der 1,85 Meter große Guard war agil, wendig und versuchte es aus allen Lagen - das Publikum honorierte das immer wieder mit Szenenapplaus. Der Plan, dass Crockett die Bochumer Offensive beleben soll, war schnell erkennbar. Sechs Punkte steuerte er im ersten Viertel bei. Das Spiel war eng, Bochum in Reichweite, aber die Gäste aus Bremerhaven zur Halbzeit dennoch mit drei Punkten vorn 21:24.

VfL startet im Schlussviertel die Aufholjagd

Und es folgte das schwächste Bochumer Viertel an diesem Tag. Der VfL verlor erstmals den Anschluss. Während Jonathan Leonard Andre gleich zwei Freiwürfe vergab, punktete Bremerhaven zuverlässig und zog binnen fünf Minuten auf zehn Punkte davon. Auch eine Auszeit brachte den Sparkassen Stars nicht die gewünschte Ruhe. Mit acht Punkten Rückstand ging es ins Schlussviertel.

Trainer Felix Banobre war in der Schlussphase nicht zu beruhigen. Er ärgerte sich über die Leistung des Schiedsrichtergespanns.
Trainer Felix Banobre war in der Schlussphase nicht zu beruhigen. Er ärgerte sich über die Leistung des Schiedsrichtergespanns. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Der Hallensprecher mobilisierte noch einmal das Publikum, das stand jetzt auf seinen Plätzen. An der Stimmung lag es nicht, dass der VfL der nächsten Heimniederlage entgegensteuerte. Bremerhaven punktete einfach souveräner und ließ sich auch vom Bochumer Anhang nicht aus der Ruhe bringen. Hendrik Drescher brachte die Hausherren mit einem Dreier dennoch wieder in Reichweite, Andre sorgte für den Ausgleich zum 83:83. Fünf Minuten noch auf der Uhr, das Publikum in Ekstase.

Bochums Headcoach hadert mit der Schiedsrichterleistung

Das Spiel war jetzt wieder so wie zu Beginn. Knapp, umkämpft, Führungswechsel im Sekundentakt. Andre brachte den VfL mit einem Dreier in Front, Bremerhaven zog nach. Jeder Ball war umkämpft, Garrett Sams landete beim Versuch, den Ball im Spiel zu halten glatt im Publikum. Mit 88:88 ging es in die Schlussminute. Dort kippte das Spiel dann aber endgültig zugunsten der Gäste. Allein durch Freiwürfe stellte Bremerhaven auf den 88:93-Endstand aus Bochumer Sicht, was Headcoach Felix Banobre in Rage versetzte.

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Er war weder von seinem Team, noch vom Schiedsrichter-Gespann zu beruhigen, an dem er auch bei der anschließenden Pressekonferenz kein gutes Haar ließ. „Da kann ich nicht ruhig bleiben, da muss ich mein Team beschützen“, fauchte Banobre und legte nach: „Sie müssen Dinge in der Schlussphase genauso bewerten, wie sie es auch in der Anfangsphase getan haben und dann auch nicht nur für ein Team.“

Nichts wurde es also mit dem zweiten Heimsieg der Saison. Zeit zum Verschnaufen gibt es für die Sparkassen Stars nicht. Bereits am 27. Dezember spielen die Bochumer in Leverkusen wieder um Punkte.

So haben sie gespielt:

Viertel: 21:24, 23:23, 27:31, 17:15

Bochum: Baumgarth, Sams (8 Punkte), Liedtke (2), Andre (29), Crockett (11), Lastring, Garrison (11), Drescher (25), Emen (2)