Bochum. Sie wollten eine Überraschung schaffen, sie schafften eine Überraschung. So erklärt Trainer Wahlers den Sieg von Teutonia Riemke gegen Hemer.

Gegen den Tabellenführer der Verbandsliga HTV Hemer zeigten die Handballer von Teutonia Riemke ihre beste Saisonleistung und gewannen überraschend mit 30:26 (17:14).

Trainer Dennis Wahlers erklärt, wie es zum Coup kam. „Grundsätzlich haben wir absolut verdient gewonnen. Wir haben konsequent geführt und uns kaum Schwächephasen bei einem zusätzlich dezimierten Rückraum geleistet“, sagte Wahlers zum Heimsieg. „Da muss man der Mannschaft ein großes Kompliment machen.”

Dabei standen die Vorzeichen alles andere als gut. Neben der eindeutigen Tabellensituation hatte Teutonia Riemke mit Personalsorgen zu kämpfen. Denn zu den ohnehin schon vier Verletzten gesellten sich die Rückraum-Spieler Alex Kemper und Lucas Sturm hinzu, die kurzfristig krankheitsbedingt ausfielen.

Teutonia Riemke dreht die Partie eindrucksvoll

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase ging Hemer zur vierten Minute mit 3:1 in Führung. Doch nun folgte eine beeindruckende Phase der Bochumer, die die Partie zu ihren Gunsten drehten und zur 14. Minute mit vier Toren Vorsprung (8:4) führten.

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Bis zum Ende der ersten Hälfte zeigte Teutonia Riemke weiterhin eine äußerst konzentrierte Leistung und gab die Führung nicht mehr ab. So ging es mit einer 17:14 Halbzeitführung für die Bochumer in die Pause.

Auch in der zweiten Hälfte machte die Mannschaft von Trainer Dennis Wahlers den entschlosseneren Eindruck. Hemer gelang über fünf Minuten kein eigener Treffer mehr, was die Bochumer eiskalt ausnutzen und mit sechs Treffern davon zogen (20:14).

Von dieser Schwächephase konnte sich der Spitzenreiter nicht mehr erholen. Angepeitscht von heimischen Publikum in der „Heinrich-Böll-Hölle“ gaben die Riemker den Vorsprung nicht mehr her und brachten den Überraschungssieg über die Zeit. Am Ende stand ein deutlicher 30:26-Heimsieg zu Buche. „Die Freude ist natürlich riesig. Erwartet hätte das ja niemand!“, sagte Wahlers.

Riemkes Trainer Wahlers: „Hemer hat uns unterschätzt“

Es sei vieles eingetreten, was er und das Team erwartet hätten“, sagte Wahlers. „Das Tempo der Partie war deutlich höher und Hemer hatte viel individuelle Qualität im Kader. Auch in der Deckung haben sie flexibel agiert. Dennoch haben wir das angenommen und Lösungen für jede Aufgabe gefunden, vor die sie uns gestellt haben. Hemer hat uns anfangs sicher etwas unterschätzt und nicht mit einer derart guten Leistung unsererseits gerechnet.”

Im Vergleich zu den vergangenen Spielen wirkte die Bochumer Defensive sehr konzentriert und stand beide Hälften über sehr kompakt. „In vielen Situationen agierte die Abwehr aus einem Guss und alle konnten sich aufeinander verlassen“, sagte Wahlers. „Zusätzlich hat Sven Erzfeld im Tor gut ins Spiel gefunden. Dadurch konnten wir Schritt für Schritt Ballgewinne generieren und es kam deutlich weniger Hektik auf, wenn vorne mal ein Fehlwurf dabei war.“

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Bester Torschütze auf Bochumer Seite war erneut der überragende Ranga Boddenberg. Wie am vergangenen Wochenende gegen den VfL Gladbeck II gelangen ihm zwölf Tore, er verwandelte drei von vier Siebenmetern.

Dennoch war für den Trainer die Mannschaftsleistung entscheidend. „Ranga hat abermals ein gutes Spiel abgeliefert und einige wichtige Tore erzielt. Nichtsdestotrotz war heute die Art und Weise, wie das Team zusammengearbeitet und gekämpft hat, ausschlaggebend für den Erfolg”, sagte Wahlers.

Teutonia Riemke kann in der Liga bestehen

Vor der Partie forderte der Riemke-Trainer von seiner Mannschaft, die nächsten Schritte zu gehen, was die Bochumer auch taten. „Auch wenn nicht alles perfekt lief, konnte man ganz klar erkennen, dass auch gegen eine sehr ambitionierte Mannschaft fokussiert gespielt wurde und dass die eigene Leistung den Unterschied gemacht hat. Zudem wurde permanent in der Abwehr ein Schritt mehr investiert, um Lücken zu schließen“, sagte Wahlers. „Man sieht, dass das Team den Entwicklungsprozess annimmt. Das Spiel zeigt in jedem Fall, dass die Mannschaft leistungsfähig ist, wenn Arbeit investiert wird und in der Liga bestehen kann.”
Riemke: Wittlinger, Rintjema (3), Aufermann, Olschinke, Kogel, Eberhard (1), Rinus (2), Kohlenbach (4), Segatz (4), Boebber (1), Urbach (3), Boddenberg (12/3), Erzfeld, Maas