Bochum. Zum zweiten Mal ist Dennis Wahlers Trainer der Riemker Handballer. Wie er Teutonia noch zum Klassenerhalt führen will, erklärt er im Interview.
Der neue Riemker Trainer Dennis Wahlers will mit dem SV Teutonia „modernen Handball“ spielen. Riemke ist Schlusslicht der Verbandsliga mit 2:10 Punkten, die davor platzierten VfL Gladbeck II (3:13) und TG RE Schwelm (4:10) haben aber bereits eine bzw. zwei Partien mehr bestritten. Am Sonntag, 4. Dezember, steigt das wichtige Abstiegsduell beim VfL Gladbeck II (17.30 Uhr). Vor der Weihnachtspause folgt zum Jahresabschluss noch ein Heimspiel gegen den Spitzenreiter HTV Hemer (Samstag, 10. Dezember, 19.15 Uhr).
Zuvor spricht Wahlers über seine Motivation, den Tabellenletzten der Verbandsliga zu übernehmen, wie er den Klassenerhalt schaffen möchte und wie er an seine erste Amtszeit als Riemke-Trainer zurückdenkt.
Für welchen Trainer-Typ stehen Sie?
Ich würde mich schon als ziemlich ehrgeizig bezeichnen, habe sportlich recht hohe Erwartungen an meine Spieler. Und auch klare Vorstellungen. Mein Ziel ist es, sie zu fordern und weiterzuentwickeln. Ich arbeite da sehr akribisch und zielstrebig. Das bringt den einen oder anderen auch schon mal an seine Grenzen. Dennoch würde ich mich als ruhigen, analytischen Typen beschreiben.
Sie waren schon mal Trainer in Riemke, waren Coach des Herren-Teams von 2017 bis 2020. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?
Auf die Zeit blicke ich mit gemischten Gefühlen zurück. Wir haben unterm Strich einiges erreicht, haben immer wieder die Klasse trotz eines sehr jungen und unerfahrenen Kaders gehalten.
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Riemke steht auf dem letzten Tabellenplatz. Warum tun Sie sich das an?
Ich möchte dem Team und dem Verein in dieser schwierigen Phase, in der man sich derzeit zweifelsohne befindet, kurzfristig helfen. Ich habe mich zuletzt vor allem um meine Jugendmannschaft in der Oberliga, die ich im Verein bereits im fünften Jahr trainiere, gekümmert. Aufgrund des Referendariats, das voraussichtlich noch bis Mai geht, sind meine zeitlichen Ressourcen sehr begrenzt. Daher wollte ich auch eigentlich erst im Anschluss wieder ein Seniorenteam übernehmen. Als dann das Team und Erkan (Vorsitzender Erkan Günay, die Redaktion) auf mich zukamen, habe ich mir daher auch einige Zeit gelassen. Letztlich habe ich mich dann dazu entschieden, die Spieler in der derzeitigen Situation nicht hängen zu lassen, den Verein zu unterstützen und zu versuchen, meinen Jungs aus der A-Jugend noch eine gute Anschlussmöglichkeit zu bewahren. Da meine Jugendmannschaft und die Trainingszeiten beieinander liegen, ist der Mehraufwand mit etwas Unterstützung zu stemmen.
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Was wollen Sie anders machen als Ihre Vorgänger?
Ich will definitiv wieder mehr Wert auf Athletik legen und einen moderneren Handball spielen lassen, in dem man spielerisch flexibler ist und Lösungen in der Kleingruppe findet. Zudem möchte ich die Spieler individuell mehr fördern.
Was sind Ihre Ziele für die kommenden Spiele und die restliche Saison?
Vorrangig geht es natürlich darum, schnellstmöglich noch so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Darüber hinaus gilt es, eine Spielstruktur zu etablieren und dem Team kurzfristig wieder etwas Sicherheit zu geben. Auch athletisch muss die Mannschaft wieder deutlich zulegen. Für die Saison ist der Klassenerhalt natürlich das oberste Ziel.
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Wie wollen Sie den Turnaround schaffen?
Wie schon gesagt gilt es, wieder strukturierter zu spielen, individuelle Stärken besser einzubringen und geschlossener aufzutreten. Den Turnaround schafft man zu diesem Zeitpunkt letztlich nur noch als Team und mit viel Kampf und Engagement. Das müssen alle Beteiligten verstehen und verinnerlichen. Da gehört dann auch an einigen Stellen ein Mehraufwand dazu. Was bisher investiert wurde, reicht definitiv nicht.
Ist die Mannschaft stark genug, die Klasse zu halten?
Die Mannschaft bringt grundsätzlich einiges an Potenzial mit, das bisher noch zu wenig abgerufen wurde. Dennoch benötigt es Zeit, diese Schritt für Schritt nutzbar zu machen. Da wurde zuletzt vieles versäumt. Diese Zeit ist jetzt nur noch sehr bedingt vorhanden, weshalb es jetzt umso wichtiger ist, dass die Spieler ihre bisherige Haltung hinterfragen und bereit sind, wieder eine klare Führung anzunehmen. Dass einige Positionen nur unzureichend bzw. knapp besetzt sind, ist kein Geheimnis. Das wird man zum jetzigen Zeitpunkt aber wohl leider nicht mehr ändern können.