Wattenscheid. Am Samstag empfängt die SGW Tabellenführer Münster. Warum sich Wattenscheids Trainer Britscho durchaus etwas ausrechnet.

Am Samstag (14 Uhr) reist Preußen Münster nach langer Zeit mal wieder zur SG Wattenscheid 09. Mehr als 15 Jahre war Münster nicht mehr im Lohrheidestadion zu Gast. Da sind Tipps vom Trainer der Gastgeber sicher gern willkommen, wenn es in unbekanntes, aber doch irgendwie vertrautes Gebiet geht. „Die sollen sich warm anziehen. Mütze, Schal, Handschuhe“, sagt Christian Britscho und entgegnet auf die Nachfrage, ob er die gut 1.000 erwarteten Fans des Tabellenführers meine: „Nee, nee. Die Spieler.“

Eine selbstbewusste Aussage, wenngleich dahinter keine plötzlich aufkommende Hybris des Aufsteigers steckt. „Ich muss Preußen Münster nicht stark reden, wir wissen ja, was die können“, sagt der 52-Jährige. Aber: Wattenscheid kann auch was, nämlich ungemütlichen Umständen trotzen. Zuletzt zum Beispiel Rückständen gegen spezielle Mannschaften.

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Oder vor einiger Zeit, im Juli, der drückenden Überlegenheit des ambitionierten Regionalligisten, der gern wieder in die 3. Liga zurück möchte. Selbst beim 1:4 im mit fast 7.000 Besuchern gefüllten Preußen-Stadion waren Momente dabei, in denen das Spiel hätte kippen können.

SG Wattenscheid 09 will gegen Münster mutig auftreten

Etwa, als Kim Sane beim Konter in der 43. Minute von hinten gestoßen wurde, die Aktion aber ungeahndet blieb, Münster im folgenden Angriff aber einen eher zweifelhaften Elfmeter bekam. „Wenn solche Situationen mal zu Gunsten des Underdogs bewertet werden, dann können wir da schon was mitnehmen“, sagt Trainer Britscho.

Christian Britscho will sich mit seinem Team gegen Preußen Münster nicht verstecken.
Christian Britscho will sich mit seinem Team gegen Preußen Münster nicht verstecken. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Der ehemalige Bundesligist hat zuletzt zwei Spiele in Folge gewonnen, ist selbstbewusster als noch vor dem Hinspiel zum Saisonauftakt. Die Ehrfurcht ist nach wie vor da, allerdings überwiegt jetzt der Mut des Underdogs: „Vielleicht sitzen wir nach dem Spiel mit ner dicken Packung da. Aber mit dieser Erwartungshaltung gehen wir nicht da rein. Sonst könnten wir unseren Fans sagen, dass sie zuhause im Warmen bleiben sollen.“ Für die, die kommen: Mütze, Schal und Handschuhe.