Düren/Wattenscheid. Beim 1. FC Düren dreht Wattenscheids Dennis Lerche das Spiel zugunsten von 09 in der Nachspielzeit. Woran er selbst den Sieg festmacht.
Gegen den 1. FC Düren macht die SG Wattenscheid 09 in der Nachspielzeit aus einem 0:1 noch ein 2:1. Dennis Lerche ist beim ersten Wattenscheider Auswärtssieg der laufenden Fußball-Regionalliga-Saison einmal mehr der gefeierte Held.
Amateurfußballer mit hervorstechenden Eigenschaften dürfen oft für Vergleiche mit prominenten Spielern herhalten. Dennis Lerche etwa gilt im Volksmund als „Regionalliga-Haaland“. Weil er einen wuchtigen Körper hat und das gegnerische Tor zuverlässig trifft. Herz und Leidenschaft bringt der Torjäger der SG Wattenscheid 09 ebenso mit wie der norwegische Ausnahmestürmer Erling Haaland.
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Allein: Die beiden Angreifer trennen fußballerisch Welten. Haaland spielt bei Manchester City, Lerche für Wattenscheid. Und Dennis Lerche möchte sowieso lieber Dennis Lerche bleiben. Und das ist für seinen Verein auch gut so. Denn dieser Dennis Lerche ließ am Samstagnachmittag eine besondere Eigenschaft aufblitzen, mit der er im Frühjahr bekannt geworden war - auch über die Stadtgrenzen hinaus, wenn auch nicht bis auf die Insel.
Torwart Kilian Neufeld hält Wattenscheid 09 im Spiel
Wattenscheids Stürmer war in der vierten Minute der Nachspielzeit da, wo sein Team ihn brauchte und tat das, womit wohl kaum jemand in seiner oder in der gegnerischen Mannschaft gerechnet hätte. Er traf in letzter Sekunde zum 2:1 (0:1)-Sieg über den 1. FC Düren und sicherte dem ehemaligen Bundesligisten damit den ersten Auswärtssieg seit der Rückkehr in die Regionalliga.
„Wir glauben immer daran, dass wir noch einmal zurückkommen können. Das macht uns stark und das sieht man auch. Man sollte uns nie abschreiben“, sagte Lerche nach dem Spiel, in dem es lange nach einer weiteren Niederlage für den Vorletzten der Regionalliga ausgesehen hatte. Der Führungstreffer von Vincent Geimer (19.) hatte lange Bestand, ehe Julian Meier in der zweiten Minute der Nachspielzeit der Ausgleich gelang.
Besonders ärgerlich aus Sicht der Gastgeber, für die Marc-Frank Brasnic in der 69. Minute mit einem Foulelfmeter an SGW-Torhüter Kilian Neufeld gescheitert war. „Kilian hat uns im Spiel gehalten. Und das geht auch nicht unter“, merkte Siegtorschütze Lerche an. „Wir wissen, dass wir im Tor gut aufgestellt sind und dass unsere Torhüter uns im Spiel halten können. Gut, dass es sogar mit einem Sieg geklappt hat.“
Trainer Britscho lobt Comeback-Qualitäten seines Teams
Wie Trainer Christian Britscho bereits angekündigt hatte, waren es Nuancen, die die Partie entscheiden sollten. Der vergebene Strafstoß etwa war eine dieser knappen und kniffligen Situationen, die der 52-Jährige prognostiziert hatte. Über die gesamte Spielzeit aber war Düren eigentlich die bessere Mannschaft, weshalb das Statement des 09-Trainers nach der Partie beinahe einer Entschuldigung glich.
Einige Male habe sein Team bereits eine ähnliche Situation erlebt wie der FC, merkte Britscho an und ergänzte: „Wir hätten mit dem Unentschieden eigentlich schon gut leben können.“ Das Bild, das die SGW bisher in der Regionalliga-Saison abgegeben hatte, war verblasst, dafür kehrte zunächst langsam, in der Nachspielzeit aber mit deutlich spürbarer Wucht zurück, was den einstigen Bundesliga-Klub in der vergangenen Saison ausgezeichnet hatte: „Dass wir Comeback-Qualitäten haben, haben wir das ganze Jahr über bewiesen“, betonte Britscho.
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Spiel gegen Düren erinnert an Wattenscheids Aufstiegssaison
Der entscheidende Unterschied zur Oberliga-Saison war zuletzt jedoch, dass die Bemühungen ins Leere gelaufen waren und die SGW in beängstigender Regelmäßigkeit gute Ausgangslagen verspielte. „Vielleicht nicht heute, aber in den vergangenen Wochen haben sich die Jungs diesen Brustlöser verdient.“ Auch Angreifer Dennis Lerche sah das so: „Man merkt, dass es Woche für Woche besser wird. Wir arbeiten als Team, die Stimmung stimmt - aber wir hatten in letzter Zeit auch viel Pech.“
Diesmal allerdings war das Glückseligkeit spendende Ende aufseiten der Schwarz-Weißen. Der Aufsteiger hatte eine besondere und hervorstechende Fähigkeit wiederentdeckt. Eine Eigenschaft, die Wattenscheid 09 in diesem Jahr oft eindeutig als Wattenscheid 09 erkennen ließ.
So haben sie gespielt:
Wattenscheid 09: Neufeld - Sindermann, Brdaric, Schurig (60. Canbulut), Britscho - Lucas (60. Lerche), Tunga - Kaminski (81. Renke), Meier, Yildiz - Sane (71. Casalino)
Schiedsrichter: Lasse Lütke-Kappenberg (Münster)
Tore: 1:0 Geimer (19.), 1:1 Meier (90.+2), 1:2 Lerche (90.+4)
Zuschauer: 628
Bes. Vorkommnisse: Neufeld hält Foulelfmeter gegen Brasnic (69.)
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