Bochum. Rund 1000 Aktive weniger, aber trotzdem ein positives Fazit. So lief das Comeback des Halbmarathons. Eine Zweite beeindruckte besonders.
Samba-Rhythmen, Cheerleader, strahlender Sonnenschein am Bermuda-Dreieck – und ein doppelter Heimsieg. Fast zumindest. Denn Christian Jonen, Sieger des Stadtwerke-Bochum-Halbmarathons 2022, ist zwar eigentlich Kölner. „Aber meine Schwiegereltern wohnen hier um die Ecke“, sagte Jonen nach der Siegerehrung – erste Gratulantin im Ziel war Tochter Emma. Bei den Frauen war Sophia Rosenberg vom USC Bochum die erste, die durch das von Diskuswerfer Daniel Jasinski und Wurftrainer Leonid Ekimov aufgespannte Zielband lief.
Bochum: Stadtwerke-Halbmarathon - alle Siegerinnen und Sieger
- Männer: 1. Christian Jonen (Milers Colonia) 1:16:26 Std., 2. Max Podewski (Tusem Essen) 1:16:54 Std., 3. Cedric Elsbach 1:17:55 Std.
- Frauen: 1. Sophia Rosenberg (USC Bochum) 1:23:06 Std., 2. Angela Moesch (LG Deiringsen) 1:23:57 Std., 3. Annika Herrmann (TSVE Bielefeld) 1:25:14 Std.
- Viactiv-10-Kilometer-Lauf: Männer: 1. Benny Krutschinna 38:54 Minuten, 2. Christian Steinhoff (Marathon Menden) 39:29 min., 3. Martin Boecker 40:12 min. - Frauen: 1. Anneke Vortmeier (TV Wattenscheid) 36:40 min., 2. Kerstin Haarmann (USC Bochum) 38:24 min. , 3. Lisa Lersch (SV Hullern) 42:03 min..
- Viactiv 5-Kilometer-Lauf: Männer: 1. Maurice Eisfeld 18:32 Minuten, 2. Oliver Becker (LGO Bochum) 20:52 min., 3. Sebastian Necula 23:20 min. - Frauen: 1. Katharina Ide (USC Bochum) 23:07 min., 2. Lisa Noffke 25:47 min., 3. Esther Reynders 25:50 min.
Es war der erste große Volkslauf durch die City seit drei Jahren. Aber auch wenn die Organisatoren des TV Wattenscheid 01 im Vorfeld einige alte Routinen neu erlernen mussten, fühlte sich viel an „wie immer“, im besten Sinn. Bei den Gruppen am Rand, die für die Stimmung sorgten, zum Beispiel „Sambakowski“ oder die Cheerleader der Starlets.
Oder bei den Moderatoren Felix Groß und Michael Ragsch, die möglichst viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Geltung kommen ließen: „Katja mit der weißen Kappe“ zum Beispiel oder „Annika – aus Bielefeld!“. Aber natürlich auch bei den Anliegen, für die viele auf ihren Shirts Werbung machten: Für die Knochenmarkspende der DKMS zum Beispiel oder die Aktion Canchanabury, dem Charity-Partner des Halbmarathons.
TV Wattenscheid 01 freut sich über reibungsloses Comeback
Auch Michael Huke, Manager des TV 01, spürte keine Schwierigkeiten, wieder reinzukommen: „Es lief alles sehr reibungslos, wir haben gutes Feedback bekommen und sind hochzufrieden“, lautete sein Fazit für den TV 01, der von rund 200 Ehrenamtlichen, die meisten vom THW sowie von befreundeten Vereinen, unterstützt wurden.
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Allerdings waren rund 1000 Aktive weniger auf der Strecke als bei vergangenen Ausgaben, 1900 waren es am Sonntag. Das hängt teilweise mit der deutlich niedrigeren Zahl der Schulstaffeln zusammen, teilweise mit einem grundsätzlichen Rückgang, den alle großen Läufe zu verzeichnen haben. Es war aber nichts, was die Stimmung trüben konnte – zumal die Zahl wieder steigen soll. Huke: „Wir sind sehr happy und freuen uns schon, die nächste Ausgabe in Angriff zu nehmen.“
Hitze sorgt schon am Vormittag für große Herausforderung
Bis auf die Teilnehmerzahl alles wie gewohnt und erhofft – da war es wohl auch kein Zufall, dass beim Halbmarathon die ganz vorne mitliefen, die die Strecke und ihre Besonderheiten schon kannten. Weder für Jonen noch für Rosenberg war es der erste Start, beide hatten aber zu kämpfen. Denn um neun Uhr am morgen zeigte das Thermometer zwar „nur“ 18 Grad, aber die Sonne sorgte für Hitze auf der Strecke. Auf der letzten Runde habe sie richtig beißen müssen, verriet Rosenberg nach ihrem Start-Ziel-Sieg, hatte Sorge, dass sie auf der Schlussrunde noch von Angela Moesch abgefangen würde. Die Soesterin wurde Zweite und lieferte eine bemerkenswerte Leistung ab.
Die routinierte Marathonläuferin (Jahrgang 1969), die im Mai den Vivawest-Marathon in Gelsenkirchen gewonnen hatte, hätte wohl noch ein wenig schneller gekonnt – „ich durfte aber nicht“, meinte sie. Zwölf Wochen nach einem Schlüsselbeinbruch habe sie sich noch etwas schonen müssen.
Daumen hoch als wichtiges Feedback für den Veranstalter
Nach 1:23:57 Stunden hatte sie die gut 21 Kilometer geschafft, Rosenberg war 51 Sekunden schneller. „Sie hätte ich aber trotzdem nicht mehr bekommen“, meinte Moesch lachend. Dritte wurde Annika Herrmann (TSVE Bielefeld), bei den Männern folgten nach Jonen der Essener Max Podewski und Cedric Elsbach auf den Plätzen, alle durften sich ihre Preise abholen. Und gaben bevor, sie die Bühne wieder verließen, ein eindeutiges Feedback: Auf die Frage, ob sie nächstes Jahr wieder am Start seien, gab es dreimal den Daumen hoch.
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