Wattenscheid/Münster. Rotation auf beiden Seiten und ein deutliches Ergebnis – mit 0:4 scheidet die SGW bei Preußen Münster aus. Verdient, fand auch der Trainer.
Die SG Wattenscheid 09 ist aus dem Westfalenpokal ausgeschieden, die Wattenscheider unterlagen am Mittwochabend 0:4 (0:2) bei Regionalliga-Konkurrent Preußen Münster. Die Nachricht des Tages rund um die Lohrheide gab der Klub aber schon einige Stunden zuvor bekannt, bevor die Mannschaft sich auf den Weg Richtung Preußenstadion machte: Trainer Christian Britscho und sein Co Timo Jaczak verlängern ihre Verträge bei der SGW, haben bis 2024 unterschrieben. Kein komplett überraschender Schritt, aber dennoch ein bemerkenswerter.
Wie der Verein bekanntgab, gilt der neue Vertrag auch für die Oberliga. Ein klares Signal: Der Verein ist grundsätzlich auch dazu bereit, mit seinem Aufstiegstrainer Britscho auch wieder abzusteigen. Das ist zumindest kein unrealistisches Szenario.
Britscho und Janczak hatten die SGW im Sommer in ihrer ersten vollständigen Saison in die Regionalliga West geführt. Dort will sie bleiben – auch wenn sie wirtschaftlich eigentlich in einer anderen Liga spielt als viele Regionalligisten.
Preußen Münster nutzt Fehler der SG Wattenscheid gnadenlos aus
Das wurde auch am Mittwochabend im Preußenstadion deutlich, als die SGW zum Pokalspiel in Münster zu Gast war. Sowohl Liga- und Pokal-Favorit SCP als auch die SGW rotierten auf mehreren Positionen, für Wattenscheid verteidigte etwa die ungewohnte Viererkette Licina, Esser, Brdaric, Sané.
- SGW: Staudt - Licina, Esser, Brdaric (61. Jakubowski), Sané (61. Sindermann) - Hinnenkamp, Lucas (61. Kaminski), Jessey (67. Yanik) - Bosnjak (61. Meier), Casalino, Yildiz.
- Tore: 1:0 Ghindovean (23.), 2:0 Bindemann (40.), 3:0 Wegkamp (57.), 4:0 Selutin (87.)
Erstmals stand Omar Jessey in einem Pflichtspiel in der Startelf, der mit Niko Bosnjak, Umut Yildiz und Felix Casalino vorne spielte. Britscho wollte sehen, dass gerade die Spieler sich aufdrängen, die zuletzt weniger zum Zug kamen. Sein Eindruck dazu: „Wir sind heute völlig zurecht ausgeschieden und der ein oder andere muss an sich arbeiten.“
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Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Preußen, mit einem gemischten Kader aus Profiteam, U23 (Oberliga) und U19 (Bundesliga) dominierte von Beginn an. Wattenscheid hatte kaum Entlastung. Darius Ghindovean verwertete eine Hacken-Ablage von Wegkamp nach gut 20 Minuten zur Münsteraner Führung, Deniz Bindemann nutzte einen Ballverlust von Esser kurz vor der Pause zum zweiten Tor.
Britscho sieht Steigerung in der zweiten Hälfte
„Es ist nicht so, dass wir keine Gegenwehr geleistet hätten“, meinte Britscho grundsätzlich. „Aber wir machen zu viele Fehler und Preußen hat auch in dieser Aufstellung noch die Qualität, diese Fehler auszunutzen.“
Wegkamp nach einer Ecke (57.) und Selutin (87.) entschieden die Partie nach der Pause, Casalino vergab für die SGW die beste Chance auf den Ehrentreffer. Britscho fand auf Nachfrage auch etwas Positives: „Die zweite Halbzeit war unsere bessere. Nach den Auswechslungen ging ein Ruck durch die Mannschaft. Sie hat sich beim Stand von 0:3 nicht einfach aufgeben.“
Für die SGW ist die Reise im Pokal beendet, weiter geht es am Sonntag (14 Uhr) in der Meisterschaft bei der U23 von Borussia Mönchengladbach. Preußen dagegen hat einen der stärksten Konkurrenten im Rennen um den Westfalenpokal-Titel (und damit einen sicheren Platz im DFB-Pokal) souverän aus dem Weg geräumt und hat nun in der nächsten Runde ein Auswärtsspiel bei einem weiteren Traditionsverein: Achtelfinalgegner ist Westfalenligist Spvgg. Erkenschwick.
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