Bochum. Mit 46 Treffern war Jwan Mohammad vom CF Kurdistan 2021/22 Bochums Top-Torjäger. Geht noch mehr? Als Liga-Favorit sieht der Klub sich nicht.

Der Bezirksligist CFK Bochum und sein Topstürmer Jwan Mohammad gehören fest zusammen, das hat der 32-jährige in der abgelaufenen Saison wieder einmal unter Beweis gestellt: Erneut ging der WAZ-Torjägerpokal an den Stürmer des CF Kurdistan. Wie bereits in der Saison 2019/20 konnte auch in der vergangenen Runde kein Bochumer oder Wattenscheider Amateurfußball mehr Treffer erzielen, als Mohammad (ausgenommen Kreisliga B und C).

46 Tore – das waren noch einmal drei mehr als sein bisheriger Bestwert. So viele habe er noch nie gemacht, bestätigt Mohammad auf Nachfrage, als er den Torjägerpokal in der Hand hält. Ob da noch mehr geht? Er glaubt ja, genau wie Geschäftsführer Diyar Hago. „Erst 43, jetzt 46, diese Saison dann 49“, sagt Hago lachend. Mohammad betont aber: „Das wichtigste ist, dass die Mannschaft gewinnt. Aber natürlich bin ich Stürmer und ich will immer möglichst Tore machen.“ Und dann aufsteigen? „Ja, ich würde gerne aufsteigen“, sagt Mohammad.

CFK Bochum wurde in der vergangenen Saison Zweiter hinter den SF Wanne

Jwan Mohammad, Spieler von CFK Bochum, mit WAZ-Redakteur Philipp Ziser und dem Torjägerpokal.
Jwan Mohammad, Spieler von CFK Bochum, mit WAZ-Redakteur Philipp Ziser und dem Torjägerpokal. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Er schoss mehr als die Hälfte der Tore in der vergangenen Saison für sein Team, das reichte allerdings „nur“ zur Vizemeisterschaft, hinter den Sportfreunden Wanne. An eine höhere Liga denkt Mohammad also schon, aber nicht um den Preis eines Vereinswechsels. Seit vier Jahren kickt der aus Syrien stammende Offensivspieler bereits beim CFK und trotz einiger Angebote will er dort auch weiterhin auflaufen. Zumindest in der kommenden Saison.

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„Jwan hat sich extrem über die Auszeichnung gefreut. Er fühlt sich sehr geehrt und natürlich auch motiviert. Er ist einer unserer wichtigsten Spieler“, erklärt der Sportliche Leiter des CFK, Cengiz Türker.

Insgesamt 21 Siege feierten die Kurden 2021/22 und zeigten die mit Abstand beste Defensivleistung der Staffel mit lediglich 28 Gegentreffern. Der Weg nach ganz oben indes blieb dem CFK erneut verwehrt, besonders die Auftaktpleite gegen Bommern in der Rückserie aber auch einige oft unnötige Unentschieden kosteten die nötigen Punkte, um den Wannern gefährlich zu werden.

CF Kurdistan setzt im Kader auf Konstanz

„Auch wenn wir in beiden Spielen gegen Wanne besser waren – die sind insgesamt konstanter aufgetreten. Leider haben unsere Jungs manche Gegner nicht ernst genug genommen. Dadurch haben wir in der Rückrunde unnötig Punkte liegengelassen. Mit dem Abschneiden insgesamt sind wir aber mehr als zufrieden, vor der Saison hätten wir sicherlich keiner von uns mit so einer guten Platzierung gerechnet“, so Türker.

Personell setzen die Kurden im Hinblick auf die kommende Saison auf Konstanz, wie auch in den Jahren zuvor: Alle Stammkräfte konnte an der Heinrich-Gustav-Straße gehalten werden, lediglich punktuell wurden einige Neuzugänge verpflichtet. Und wo es sportlich hingeht? Türker: „Leider kennen wir durch die neue Staffeleinteilung zwei bis drei Vereine überhaupt nicht. Unser Ziel ist, in die Top-5 zu gelangen, das wäre ein optimales Ergebnis.“

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Insbesondere die Dortmunder Vereine werden stark eingeschätzt, Torjäger Mohammad hat auch den SC Weitmar 45 als starken Konkurrenten für die vorderen Plätze auf dem Zettel. Die neue Staffeleinteilung sorgt aber weniger sportlich, sondern vor allem organisatorisch für Sorgen: Weitere Fahrten, weniger Derbys, weniger Zuschauer – auch beim CFK hoffen sie, dass es in der kommenden Saison wieder eine Bezirksliga-Staffel mit allen Bochumer Clubs gibt.

Auftakt gegen FC Castrop-Rauxel

Zurück in die Gegenwart. Die bisherige Vorbereitung verlief für seine Mannschaft zumindest von den Ergebnissen nicht besonders optimal: In drei Testspielen gelang nur zum Auftakt ein Erfolg (4:1 BV Hiltrop), die beiden letzten Spiele gingen indes verloren (0:1 SG Essen-Schönebeck, 1:3 VfB Börnig). „Dennoch war die Vorbereitung gut, wir haben intensiv trainiert und auch die Beteiligung war sehr hoch. Das alles stimmt trotz der mauen Ergebnisse optimistisch“, so Türker.

Für sein Team wird es bereits am kommenden Sonntag ernst: Im ersten Meisterschaftsspiel empfängt der CFK direkt einen der neuen Gegner: Den FC Castrop-Rauxel (So., 15 Uhr, Heinrich-Gustav-Straße).

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