Bochum. 43 Tore in einer Saison, das muss man erst mal schaffen. Jwan Mohammad hat es geschafft. Damit sicherte er sich den WAZ-Torjägerpokal.
Das Rennen um den Torjägerpokal der laufenden Saison ist für Bochums Amateurfußballer schon wieder im vollen Gange. Aber es ist trotzdem an der Zeit für einen Blick zurück. In der Spielzeit 2018/19 gewann Jwan Mohammad vom CF Kurdistan mit 43 Treffern den WAZ-Torjägerpokal. Er durfte ihn nun in Empfang nehmen. Unterstützt wird die Aktion nach wie vor von den Stadtwerken. Daher fand die Übergabe des Pokals durch die WAZ Bochum und des Preisgelds durch die Stadtwerke auch beim Unterstützer statt.
Ebenfalls mit dabei war Kurdistans Sportlicher Leiter Cengiz Türker. Er freute sich über den Sieg ebenso wie Torjäger Mohammad. „Er war auf jeden Fall maßgeblich am Erfolg der letzten beiden Jahre beteiligt“, sagte Türker. Dass Mohammad großen Anteil an zwei Aufstiegen hintereinander hatte, steht außer Frage. Kurdistan stieg in der Saison 2017/2018 von der Kreisliga B in die Kreisliga A auf. Jwan Mohammad war damals bereits mit 28 Saisontoren am Erfolg beteiligt. In der neuen Liga angekommen, gelang Kurdistan der direkte Durchmarsch in die Bezirksliga, und das sogar mit 13 Punkten Vorsprung. Von 114 Treffern gingen 43 Tore auf das Konto von Mohammad. Mit Abstand die meisten Treffer in der Liga und auch unter allen Amateurfußballern Bochums.
Klassenerhalt als Saisonziel
Gerne würde der Top-Torschütze an diese beiden starken Vorstellungen anknüpfen. „Aber in der Bezirksliga ist es schwieriger, die Gegner sind sehr gut“, sagte er. Entsprechend fällt auch das Saisonziel des Liganeulings aus. „Das Wichtigste ist, dass wir drin bleiben“, so der sportliche Leiter Cengiz Türker, der sich darüber im Klaren ist, „dass die anderen Mannschaften sehr gut sind und sich manche auch extrem verstärkt haben“.
Aber nicht nur mit sportlichen Erfolgen kann sich der CF Kurdistan samt Stürmer Jwan Mohammad schmücken. Auch in gesellschaftlicher wie sozialer Hinsicht hat der Verein einiges erreicht. Elf Spieler des CF Kurdistan haben einen Fluchthintergrund. Sie haben durch den Bochumer Klub nicht nur Arbeitsstellen und die Teilnahme an Deutschkursen erhalten. „Ich sehe Hilfe bei der Integration in unsere Gesellschaft“, so Türker. Jwan Mohammad ist da das beste Beispiel.
Irak, Türkei, Hameln, Bochum
Zum Fußball spielen ging es für ihn damals in den Irak, bis er schließlich 2014 über die Türkei nach Deutschland kam. Von der ersten Station Hameln kam der 29-Jährige schließlich nach Bochum. Hier lebt er mit seiner Frau und dem fünfjährigen Sohn. Er ist bei der DHL als Paketzusteller angestellt und spielt seit 2017 beim CF Kurdistan, und das mit ehemaligen Mitspielern oder Bekannten aus seinem Heimatland. Klar ist: Jwan Mohammad wird auch zukünftig ein Tor-Garant für den CF Kurdistan sein. Mit bisher sechs Saisontreffern ist er auch aktuell Kurdistans treffsicherster Spieler. Türker: „Und das, obwohl er dabei auch noch viele Chancen vergibt.“