Bochum. Die CSV SF Bochum-Linden waren nicht nur sportlich erfolgreich, sondern werden auch für Fair Play ausgezeichnet. Kein Zufall, erklärt der Coach.

Mit dem „Straßenbahn-Derby“ gegen den SC Weitmar beginnt am Sonntag die Bezirksliga-Saison für die CSV SF Linden, die in der vergangenen Spielzeit mit 59 Punkten als Dritter sehr erfolgreich abschnitten. Das gilt besonders mit Blick auf die die Zielvorstellungen des Vereins, die vor Saisonbeginn formuliert wurden: So war vom Trainerteam „lediglich“ ein Platz im gesicherten Mittelfeld angestrebt, die Mannschaft indes hatte sich den fünften Platz mit mindesten 50 Punkte vorgenommen.

„Wir haben letztlich selbst die ambitionierten Ziele der Mannschaft bei weitem übertroffen“, sagt CSV-Coach Nico Brüggemann, dessen Team bereits in der Hinserie mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte. So konnte der CSV im Winter auf die beste Defensivleistung der Staffel zurückblicken, personell war die Brüggemann-Elf ebenfalls von größeren Ausfällen verschont geblieben.

CSV SF Bochum-Linden: Platzanlage macht im Winter Sorgen

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Die Winterpause ging dann jedoch nicht spurlos vorbei. Mit einem Naturrasen- (ohne Flutlicht) sowie einem Ascheplatz ausgestattet, gestaltete sich das Training in den Wintermonaten gewohnt schwierig. „Wir mussten kreativ werden, um überhaupt weiterhin drei mal in der Woche trainieren zu können“, sagt Brüggemann.

Zwar gelang dann ein starker erster Auftritt im neuen Jahr, mit einem 2:1-Erfolg im Nachholspiel über die späteren Meister aus Wanne, die nahezu verletzungsfreie Zeit hatte jedoch auch für den CSV ein Ende gefunden: Schlüsselspieler des Teams wie Silas Lennertz und Kapitän Leonardo da Silva Pantaleao fielen in einigen Spielen angeschlagen aus, hinzu kamen immer wieder auch kleinere Blessuren bei anderen Spielern.

Duell mit dem Meister: Lukas Maximilian Hamme im Spiel der Sportfreunde gegen die SF Wanne im Mai.
Duell mit dem Meister: Lukas Maximilian Hamme im Spiel der Sportfreunde gegen die SF Wanne im Mai. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Der CSV rutschte jedoch auch personell geschwächt nie unter den fünften Platz ab und sicherte sich trotz der hohen Belastungen zusätzlich noch den dritten Platz im Kreispokal. „Ein absolutes Highlight für uns war natürlich der Sieg über Wattenscheid 09“, erinnert sich Brüggemann.

CSV wird vom Verband mit Fair-Play-Pokal ausgezeichnet

Doch nicht nur rein sportlich war die Saison ein voller Erfolg für den CSV: Denn vergangene Woche bekam der CSV vom FLVW auf dem Staffeltag den Fair-Play-Pokal überreicht bekommen: Linden war in der Saison 2021/22 ganz offiziell der fairste Verein Westfalens von der Oberliga bis zur Bezirksliga.

„Das ist etwas ganz besonderes für den gesamten Verein. In Zeiten, in denen Gewalt gegen Schiedsrichter, Spieler und Zuschauer tendenziell zunehmen, zeigt unser Beispiel gut, dass man auch mit fairen Mitteln in der Lage ist, gute Ergebnisse zu erzielen“, so Brüggemann. Die Besonderheit im Falle der Lindener: Bereits in der Saison 2019/20 belegte der CSV den dritten Platzt im Fair-Play-Ranking – ein Zufall ist die erneut hohe Platzierung also ganz offensichtlich nicht.

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„Wir als Trainerteam versuchen beispielsweise nicht auf den Schiedsrichter einzuwirken. Auch wenn es nicht immer einfach ist. Die Hektik von außen kann sich dann nicht auf die Spieler übertragen“, so Brüggemann, dessen Team in 30 Spielen keine Rote Karte und lediglich 23 Gelbe Karten hinnehmen musste.

Zwei Neue wechseln innerhalb Bochums

Im Ausblick auf die kommende Saison bahnt sich bereits seit einiger Zeit eine große Veränderung im Team der Lindener an: Die beiden Routiniers Silas Lennertz und Leonardo da Silva Pantaleao stehen in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung. „Beides waren absolute Ausnahmespieler und sind deshalb auch fast nicht zu ersetzen. Auch wenn wir gerade in der Offensive gut nachgelegt haben, einige Abgänge müssen wir jetzt einfach im Kollektiv ersetzen“, sagt Brüggemann, dessen Team neben den bereits vermeldeten Neuzugängen nun noch zwei weitere Spieler verpflichten konnte. Noah Wilms (CSG Westpark) und Mohammad Kamar (CFK Bochum) haben ebenfalls an der Hasenwinkeler Straße zugesagt.

Die Vorbereitung war allerdings auch von Ausfällen geprägt, weswegen es auch einige Niederlagen gab – und zuletzt am Sonntag eine 0:7-Niederlage beim starken Landesligisten SG Welper.

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