Wattenscheid. Für Wattenscheids Trainer und Kapitän ist das Spiel bei Rot Weiss Ahlen eine Rückkehr zum Ex-Verein. Die Stimmen und Personalien zum Spiel.
Auf die Frage, welche besonderen Veränderungen es nach dem Wechsel aus Ahlen zur SG Wattenscheid 09 gegeben hat, antworten Christian Britscho und Marvin Schurig ähnlich. Während Kapitän Schurig etwas verklausuliert vom „Zeitmanagement“ spricht, wird Trainer Britscho deutlicher: „In der Zeit bin ich mindestens einmal um die Welt gefahren.“ Inzwischen gehören der Coach und der Verteidiger zu den Schwarz-Weißen aus dem Ruhrgebiet, wo sie wiederholen konnten, was ihnen in der Saison 2019/20 mit Rot Weiss Ahlen gelungen war.
Nach dem Regionalliga-Aufstieg mit den Wersestädtern feierten Britscho und Schurig rund zwei Jahre später die Rückkehr in die Viertklassigkeit mit ihrem neuen Klub. Am Samstag (14 Uhr) kehren sie an ihre alte Wirkungsstätte zurück.
SG Wattenscheid 09: Britscho und Schurig komplett aufs Hier und Jetzt konzentriert
Zwei Auftaktniederlagen hat der einstige Bundesligist im Gepäck, dazu ein Torverhältnis von 2:8. Ein Bilderbuchstart war es nicht, daher mahnt der Coach: „Ich finde, unsere Situation verbietet es, mit gewissen Emotionen dorthin zu reisen.“ Britscho meint: Nostalgie oder etwas Wehmut ob des coronabedingt verhinderten Abschieds dürften sein Befinden nicht beeinflussen. Mit „jetzt erst recht“, wolle er die Gemütslage seines Vereins umschrieben haben. „Auch wenn wir noch nicht zum Siegen verdammt sind.“
Zwei Spiele, beide mit 1:4 verloren - und nun droht nach den beiden Schwergewichten Münster und Wuppertal zum Auftakt ein drittes großes Kaliber. „Das ist mittlerweile ein gestandener Regionalligist. Das wird das richtige Spiel, um zu schauen, ob wir auf dem Gebiet weitergekommen sind.“ Das Gebiet, das der 52-Jährige anspricht, umfasst insbesondere die Mentalität: „Wir sollten schon so weit sein, dass man merkt, dass wir von der Galligkeit gegen den Ball ein Stück weiter sind.“
Die Mannschaft muss anders verteidigen als gegen Wuppertal
Insbesondere im Spiel gegen Wuppertal hatte seine Mannschaft in der Verteidigung eklatante Schwächen offenbart. Entsprechend gelaunt war Kapitän und Abwehrspieler Schurig nach dem Spiel, einige Tage später hatte er seine zahlreichen Gedanken vom vergangenen Sonntag wieder sortiert. „Wir haben unsere Fehler analysiert. Der Blick geht nach vorne. Daher freuen wir uns auf Ahlen.“
Drei Punkte im Wersestadion - sie täten dem Aufsteiger gut. Nach den beiden Auftakt-Niederlagen wahrt der Kapitän seinen Optimismus und bedient sich an den Ausführungen des damaligen BVB-Trainers Jürgen Klopp.
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Der hatte nach dem 0:3 im Viertelfinal-Hinspiel bei Real Madrid auf die Reporter-Frage, ob „das Ding“ durch sei, rhetorisch gefragt, wie man ihm Geld überweisen könne, würde er das Rückspiel kampflos hergeben. Eine Aussage, deren Inhalt Schurig auch auf die Situation der Wattenscheider übertragen kann.
Rot Weiss Ahlen ist stark gestartet
Das Momentum spricht dennoch klar für Rot Weiss: Ahlen hat das Auftaktspiel gegen Wuppertal mit 2:1 gewonnen und gegen Fortuna Köln einen Punkt geholt. Schurig: „Wir haben zweimal verloren, aber es ist noch nichts verloren. Konzentration und Leidenschaft sind am Samstag gefragt.“
Derweil gibt es Nachrichten vom Personal: Spielmacher Mike Lewicki, der am vergangenen Sonntag nach langer Verletzungspause wieder auf dem Platz gestanden hatte, hat die Belastung aus dem Wuppertal-Spiel gut verpackt. Dafür wird Mittelfeldspieler Tom Sindermann wegen eines Eingriffs am Zeh ausfallen. Angreifer Felix Casalino fehlt aus privaten Gründen.
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