Wattenscheid. Peter Neururer hat im WAZ-Interview gesagt, er sei bei Wattenscheid 09 nie bezahlt worden. Oguzhan Can widerspricht ihm nun deutlich.
Der frühere Aufsichtsratsvorsitzende der SG Wattenscheid 09, Oguzhan Can, hat Aussagen des früheren Sportdirektors Peter Neururer (67) zurückgewiesen. Neururer hatte im Interview mit dieser Zeitung behauptet, er sei während seiner Zeit bei der SGW nicht bezahlt, dafür aber später aus dem „Can-Lager“ bedroht worden. Der 49-Jährige hat nun auf diese Vorwürfe reagiert.
Neururer habe dem Verein ein Honorar in Rechnung gestellt. „Das hat der Verein nach meiner Kenntnis auch überwiesen“, stellt Can klar. Das Geld sei jedoch in einem Monat vom Geschäftskonto eines Can-Unternehmens überwiesen worden. „(…) diese Rechnung hatte Peter Neururer an den Verein Wattenscheid 09 geschickt. So war es auch richtig. Allerdings benötigte der Verein zum Begleichen dieser Rechnung ein Darlehen.“ Der entsprechende Kontoauszug liegt dieser Redaktion ebenso wie Rechnung vor. Die in den Unterlagen aufgeführten Beträge stimmen überein.
SG Wattenscheid 09: Can will einstweilige Verfügung beantragen
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Die Aussagen aber stehen im Raum. Als Reaktion auf die Behauptungen habe Can gemeinsam mit seinem Anwalt daher eine strafbewehrte Unterlassungserklärung Neururers eingefordert. Die bis Freitag, 29. Juli, 14 Uhr gesetzte Frist habe der frühere Bundesliga-Trainer allerdings verstreichen lassen. Dem Vernehmen nach werden der Anwalt und sein Mandant am Montag eine einstweilige Verfügung beantragen.
Damit will Can erreichen, dass Neururer Aussagen wie die im Interview nicht mehr wiederholen darf. Das Schreiben, das dieser Redaktion vorliegt, bezieht sich auf die Aussagen hinsichtlich der Gehaltszahlung sowie den Vorwurf der Bedrohung. „Er hat in dem Interview über das Can-Lager gesprochen. Wen aber meint er damit?“, fragt der frühere SGW-Aufsichtsratsvorsitzende. Die Auseinandersetzung der beiden früheren SGW-Funktionäre hat damit ein weiteres öffentliches Kapitel erhalten.
Verein musste 2019 Insolvenz anmelden und den Spielbetrieb einstellen
Bereits während der Phase vor der Insolvenz im Oktober 2019 hatte sich Neururer öffentlich zu Can und der Zahlungsmoral des Vereins geäußert. Zuvor hatten sich Spieler darüber beschwert, dass sie über Monate keine zugesicherten Gehälter bekommen hatten. Weil Oguzhan Can nicht nur Aufsichtsratsvorsitzender, sondern auch Investor des Vereins war, machte sich der Zorn in dieser Zeit vor allem an dem Unternehmer fest.
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