Bochum. Bei den World Games in Alabama wollen Artur Balandin und Anna Salita ihr Bestes geben. Warum das Turnier für das Latein-Duo so besonders ist.

Die Generalprobe für den Saisonhöhepunkt hätte besser kaum laufen können für Artur Balandin und Anna Salita vom TTC Rot-Weiß-Silber Bochum. Beim WDSF-Turnier in den lateinamerikanischen Tänzen in Wuppertal gab’s Rang drei für die deutschen Vizemeister, die mit viel Selbstbewusstsein im Gepäck zu den World Games (7. bis 17. Juli) in die USA reisen, wo es am Freitag in Alabama für sie gegen internationale Top-Konkurrenten geht.

„Wir haben uns riesig gefreut, nach den zwei Jahren Corona-Zwangspause jetzt mal wieder bei der Dance Comp in Wuppertal starten zu können. Das ist ja gewissermaßen immer noch unsere Heimat, auch wenn wir inzwischen in Bochum leben“, so Artur Balandin zum dritten Rang bei den hochkarätig besetzten „World Open“ in der Historischen Stadthalle, wo der Sieg erwartungsgemäß an die amtierenden Weltmeister Marius-Andrei Balan und Khrystyna Moshenska (Pforzheim) ging, die nach Punkten recht klar vor den Kanadiern Winson Tam/Anastasia Novikova landeten.

Bochumer Duo neben den Weltmeistern auf dem Treppchen

„Für uns ist das in Wuppertal einfach das schönste Turnier des Jahres in einem so tollen Ambiente. Die Atmosphäre dort ist schon was Besonderes“, so Balandin. Schon als Kinder hätten er und seine Partnerin Anna Salita dort getanzt - inzwischen gehören sie längst zur erweiterten Weltelite.

Gemeinsam mit ihren Freunden und Trainern Khrystyna Moshenska (2. von re.) und Marius-Andrei Balan (re.) aus Pforzheim, die bei der Dance Comp in Wuppertal Rang eins belegten, gehen Artur Balandin und Anna Salita vom TTC Rot-Weiß-Silber Bochum bei den Word Games in den USA an den Start.
Gemeinsam mit ihren Freunden und Trainern Khrystyna Moshenska (2. von re.) und Marius-Andrei Balan (re.) aus Pforzheim, die bei der Dance Comp in Wuppertal Rang eins belegten, gehen Artur Balandin und Anna Salita vom TTC Rot-Weiß-Silber Bochum bei den Word Games in den USA an den Start. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Das will das Duo auch am Freitag in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama unter Beweis stellen. „Da wird’s mächtig heiß“, fürchtet Anna Salita mit Blick auf die angekündigten Temperaturen von rund 40 Grad. Da können die deutschen Latein-Vizemeister nur auf einen gut klimatisierten Saal hoffen. Generell beschäftigt Balandin und Salita, die eines von drei deutschen Lateinpaaren des Turniers sein werden (im Standard-Bereich ist Deutschland mit einem Paar vertreten), aber vor allem die Aufregung vor einem der größten internationalen Sportevents überhaupt. „Für uns ist es neben der WM nun mal das Größte, bei den World Games antreten zu dürfen“, sagt die Bochumerin und kann es kaum erwarten, am Mittwoch in den Flieger zu steigen. Um die Flüge mussten sich die Aktiven selbst kümmern, die Unterbringung vor Ort regelt der Deutsche Tanzsport-Verband (DTV).

Weltspiele der nichtolympischen Sportarten in Alabama

Zum ersten Mal ist das Latein-Duo bei den Weltspielen der nichtolympischen Sportarten dabei und will einfach „jeden Moment vor Ort genießen“, wie Anna Salita beteuert. „Für uns war es ja schon eine tolle Überraschung, für den Wettbewerb nachnominiert worden zu sein“, lässt sie wissen. Auch in den USA werden russische und belarussische Aktive auf den Teilnehmerlisten fehlen - so wurden zusätzliche Startplätze frei. Klar, die feierliche Eröffnungszeremonie will das Bochumer Paar miterleben. „Wir freuen uns ja immer über jede größere Veranstaltung - aber das wird sicher schon speziell, immerhin sind die World Games ja auch nur alle vier Jahre“, sagt Anna Salita. Vorab gab’s ein umfangreiches Ausstattungspaket vom Sponsor der deutschen Aktiven - „die Tasche hat gut acht Kilo gewogen“, so die Bochumerin, die darin auch eine Form der Wertschätzung sieht, die vor allem Tanzsportler sonst nicht allzu oft erfahren.

Natürlich haben sie und auch Artur Balandin vorab immer mal wieder auf der Internetseite der Veranstaltung gestöbert - „aber noch nicht so detailliert. Wir schauen uns das alles vor Ort ganz genau an“, so die Bochumerin. Klar, dass die TTC-Lateintänzer zunächst mal auf den eigenen Wettbewerb fokussiert sind, der schon am Freitag über die Bühne geht. „Danach schauen wir dann sicherlich auch mal bei anderen Sportarten vorbei.“ Vom Billard über Karate und Faustball bis hin zum Tauziehen und Kanupolo wird schließlich eine Menge geboten. Im Anschluss gönnen sich Balandin und Salita dann noch eine Weile in den Vereinigten Staaten, wollen sich „ein wenig die Gegend anschauen“, wie Artur mitteilt.

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Die stetige Balance zwischen Sport und Kunst

Worauf sich das Duo sportlich einzustellen hat, damit können sich die DM-Zweiten auch erst an Ort und Stelle konkret befassen. „Dieses Turnier ist für uns natürlich noch ein unbeschriebenes Blatt. Natürlich wird man einige der Tänzer von Weltranglisten-Turnieren kennen. Das Niveau dürfte schon sehr hoch sein“, mutmaßt die gebürtige Ukrainerin Anna Salita.

Der Ehrgeiz bei den beiden Ausnahmetänzern des TTC Rot-Weiß-Silber ist weiter ungebrochen. „Wir wollen an die internationale Spitze, bei Europa- und Weltmeisterschaften muss zumindest das Halbfinale unser Ziel sein“, sagt Salita. „Natürlich ist gerade im Tanzsport Selbstsicherheit sehr wichtig. Aber wir versuchen uns immer weiterzuentwickeln, binden so oft es geht unsere Trainer mit ein. Die Balance zwischen Sport und Kunst hinzubekommen und beides effizient zu verbinden, das muss unser Anspruch sein“, so die Bochumerin. „Wir freuen uns nach wie vor wie kleine Kinder auf jedes Turnier“ - bei den World Games in Alabama dürfte die Freude nun ganz besonders groß sein.

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Für die Bochumer Latein-Asse Artur Balandin und Anna Salita, amtierender deutscher Vizemeister und Vize-Europameister im Showtanz, ist die Reise in die USA mit der Teilnahme an den World Games etwas ganz Besonderes.
Für die Bochumer Latein-Asse Artur Balandin und Anna Salita, amtierender deutscher Vizemeister und Vize-Europameister im Showtanz, ist die Reise in die USA mit der Teilnahme an den World Games etwas ganz Besonderes. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz