Budapest/Berlin. Aus Budapest nach Berlin, von der WM zu den Finals: Lucas Matzerath hat eine harte, erfolgreiche Woche hinter sich. Das Bochumer Team überzeugt.
Was für Tage für den Bochumer Top-Schwimmer Lucas Matzerath: Zweimal hatte der 22-Jährige in der vergangenen Woche Platz sechs bei den Weltmeisterschaften in Budapest belegte und über 50 Meter Brust erstmals die 27-Sekunden-Marke geknackt. Mit der deutschen Lagenstaffel kam am Samstagabend ein weiterer sechster Platz hinzu. Sonntagmorgen stieg er ins Flugzeug nach Berlin, kam „totmüde“ (Trainer Mark Jaysundara) in der Halle an – und holte immerhin noch Silber über die 50 Meter Brust hinter dem Potsdamer Melvin Imoudu.
„Das war natürlich ein schwieriger Kampf, heute war der andere einfach besser. Das ist auch eine gute Motivation für die Zukunft, nochmal an einigen Details zu arbeiten“, meinte Jayasundara am Sonntagabend. 27,27 Sekunden brauchte Matzerath, die Zeiten aus Budapest waren weit weg. „Er war natürlich auch müde und platt, das soll aber keine Ausrede sein“, gab es überhaupt keinen Groll beim Coach, dass Matzerath seinen Meistertitel nicht verteidigen konnte.
Lucas Matzerath rundet starkes Bochumer Wochenende in Berlin ab
Matzerath, der in Bochum lebt und am Leistungsstützpunkt trainiert, aber für die SG Frankfurt startet, krönte damit nämlich ein starkes langes Wochenende bei den Finals in Berlin für das Team des Bochumer Stützpunkts, das von Jayasundara und Kati Hämmerich betreut wird.
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Michelle Pschuk von der SG Ruhr verbesserte im Vorlauf über die 50 Meter Brust ihre vier Jahre alte persönliche Bestzeit – die Sportstudentin zog erstmals ins A-Finale ein, wo sie Sechste wurde.
Jarno Bäschnitt, der bei seinem letzten Auftritt in der Hauptstadt gleich mehrere Titel bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften, durfte nun auch erstmals bei den offenen Meisterschaften ran – und schaffte direkt den Sprung ins 200-Meter-Freistil-Finale, wo er Platz fünf in 1:51,95 Minuten belegte.
Jarno Bäschnitt steigt direkt wieder ins Training ein
„Er ist aus dem Training geschwommen und direkt so stark“, freute sich Jayasundara und kündigte an: „Das Training geht weiter. Samstag war sein Renntag, am Sonntag hat er direkt wieder zwei Einheiten absolviert, bevor es nach Bochum zurückgeht.“ In eineinhalb Wochen startet Bäschnitt bei den Jugendeuropameisterschaften in Bukarest, auf dem Weg dorthin war Berlin ein Zwischenstopp.
Freuen konnte sich der Trainer auch über den Auftritt von Yannis Willim, der am Bochumer Stützpunkt trainiert, aber für die SSG Leipzig startet – er holte Bronze über 200 Brust. „Er ist seit Mai bei uns, aber auf einem sehr guten Weg“, so der Coach über Willim, der sich auf einen U23-Nationalmannschafts-Wettkampf in der Schweiz vorbereitet.
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Trainer schwärmt von Matzerath
Auch für Lucas Matzerath war diese Woche eine „Zwischenstation“, wie Trainer Jayasundara sagt. „Wir nehmen sehr viel mit, auch für die Europameisterschaft“, blickt er schon auf das nächste große Highlight voraus, das vom 11. bis zum 21. August in Rom stattfindet. Und als Fernziel gibt es ja die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Jayasundara hat nach den Erlebnissen der vergangenen Tage ein gutes Gefühl für den Weg dorthin: „Lucas ist gut drauf, er hat Spaß und genießt die Wettkampfsituation, er blüht in dieser Konkurrenzsituation auf. Das ist gut, dass wir uns im deutschen Schwimmsport so gegenseitig hochpushen. Wir sehen, dass er Stück für Stück mit den Besten der Welt konkurrieren kann und machen gute Schritte vorwärts Richtung Paris.“
Er ist stolz, dass Matzerath nun zum Bochumer Team gehört: „Er ist ein tolles Vorbild für die Mannschaft und eine Bereicherung für unseren Standort.“
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