Berlin. Über 1500 Meter ist Max Sluka Wattenscheids Nummer zwei hinter Marius Probst. Genau wie Weitspringerin Kondziella will er in Berlin überraschen.

Vor zwei Wochen waren sie noch in Dortmund als Teamkollegen im Trikot des TV Wattenscheid 01 am Start, heute sind sie Konkurrenten: Maximilian Sluka gab den Tempomacher für Marius Probst, als der mit seinem Versuch, die EM-Norm über 1500 Meter zu laufen, um eine Sekunde scheiterte. Nun wagt er bei den Deutschen Meisterschaften den nächsten Versuch.

Nach einer Schulterverletzung ist der Deutsche Meister von 2020 wieder fit und sicher ein Medaillenfavorit. Er ist der drittschnellste Deutsche dieses Jahr, der Dortmunder Mohamed Mohumed war als Schnellster aber nicht mal 1,5 Sekunde besser – alles drin. „Meisterschaftsrennen sind voll mein Ding“, sagt Probst.

TV Wattenscheid nicht nur in der Spitze stark

Max Sluka, der noch zur U23-Riege gehört, ist dafür nur ein Kandidat, sollte einer der Favoriten patzen. „Eins bis drei ist wohl etwas hochgesteckt“, sagt er, „aber dahinter ist alles offen“ – mindestens ins Finale will er.

Max Sluka (Mittelstrecke) vom TV Wattenscheid 01.
Max Sluka (Mittelstrecke) vom TV Wattenscheid 01. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Sluka ist einer aus dem Team, dessen Namen Manager Michael Huke nennt, wenn er sagt, dass der TV 01 nicht nur in der Spitze gut besetzt ist, sondern auch eine Reihe dahinter Athletinnen und Athleten hat, die bei der DM einen Schritt nach vorne machen könnten. „Es sind einige Jüngere nachgerutscht“, ist er froh, dass der Kader des TV 01 in den vergangenen zwei Corona-Jahren nicht einfach älter geworden ist.

Dazu gehört natürlich auch die 24-jährige Julia Ritter, die Bronze im Kugelstoßen holte. Sie wird bei WM und EM auf der internationalen Bühne stehen und hat nicht nur sportlich, sondern auch vom Auftreten her das Zeug dazu, die Szene auf Jahre mitzugestalten und zu prägen.

Nicola Kondziella misst sich mit Malaika Mihambo

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Noch nicht so weit, aber auch auf dem Weg nach oben, ist Weitspringerin Nicola Kondziella (Jg. 2002). Ihr Training sei viel mehr auf Tempo ausgerichtet, ihre Technik verbessert, sagt sie – das zeigt sich: 6,40 Meter sprang sie zuletzt zuverlässig, hat eine Außenseiterchance auf Edelmetall. Es passt, dass sie zum Aufwärmen gern einen 100-Meter-Sprint macht.

Den Platz wird sie im Olympiastadion nicht haben – „ich habe aber in Essen zuletzt auch ohne 100 Meter eine gute Leistung gezeigt“, sagt sie, und lacht. In Berlin misst sie sich mit der Besten: Sonntag ab 17.27 Uhr fordert Kondziella unter anderem Olympia-Siegerin Malaika Mihambo heraus.

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