Bochum. Der Bezirksliga-Abstieg hatte sich abgezeichnet. Nun herrscht bei Adler Aufbruchsstimmung – auch wegen des Trainers, der drei Spieler mitbringt.
Für die DJK Adler Riemke stellt die Saison 2021/22 sicherlich einen absoluten Tiefpunkt des Vereins dar. Mit lediglich zwei Siegen und zwei Remis auf der Habenseite, demgegenüber jedoch insgesamt 26 Niederlagen, sind die Riemker fünf Jahre nach dem Aufstieg in die Bezirksliga nun wieder in die Kreisliga abgestiegen.
Ein Abgang, der sich für Beobachter jedoch eigentlich schon länger abgezeichnet hatte. Denn bereits in der Saison 2019/20 stand Riemke eigentlich als Absteiger fest, lediglich die damals aufkommende Corona-Pandemie „verhinderte“ den Gang in die Kreisklasse. Zwar nahmen sich die Riemker mit einem neu zusammengestellten Team inklusive eines neuen Trainers im Jahr darauf viel vor, in den lediglich sieben Auftritten, bevor durch die Pandemie die Saison wieder abgebrochen wurde, gelang jedoch kein wirklicher Neustart.
DJK Adler Riemke: Nichtabstieg 2020 war ein Fluch
„Als wir nach der Saison 2019/20 nicht abgestiegen sind, waren wir natürlich alle froh, letztlich hat sich der Klassenerhalt dann aber immer mehr zu einem Fluch entwickelt“, erklärt Philipp Theobald, der eigentlich nur als Co-Trainer unter Alex Jacob vorgesehen war. Wegen gesundheitlichen Problemen beim Coach lief dann jedoch alles anders und bereits zum Ende der Vorbereitung auf die abgelaufene Saison musste Theobald das Team komplett übernehmen.
„Die Vorzeichen waren alles andere als gut. Hinzu kamen dann immer wieder Ausfälle von Leistungsträgern, manche konnten die gesamte Saison lang nicht eingreifen oder sind erst ganz zum Ende wieder fit geworden“, so Theobald. Ab dem zehnten Spieltag musste sein Team sich mit dem letzten Tabellenplatz abfinden, lediglich zwei Spieltage zum Beginn der Rückrunde ging es einen Platz nach oben. Rückwirkend betrachtet war eigentlich bereits zur Winterpause hin klar, dass die DJK den Abstieg wohl nicht mehr abwenden würde.
In der vergangenen Saison war Riemke nicht wettbewerbsfähig
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„Auch wenn wir über weite Strecken nicht wettbewerbsfähig waren, die Trainingsbeteiligung ist in der Rückrunde nicht weiter gesunken. Ich bin also sehr froh und dankbar, dass wir es als Team und Verein durchgezogen haben. Ich hatte von allen Verantwortlichen immer volle Rückendeckung“, so Theobald.
Für ihn hat seine Reise als Trainer der Adler dennoch ein Ende gefunden. Denn bereits nach seinem Karriereende als aktiver Spieler vor einigen Jahren hatte er sich eigentlich auf vermehrt freie Wochenenden gefreut. „Genau darauf freue ich mich jetzt. Klar ist aber auch, ich bleibe dem Verein verbunden. Jetzt werde ich aber erst einmal nur als Fan zur Platzanlage kommen“, so Theobald.
Weil sich der Ex-Coach und die Verantwortlichen der Riemker bereits vor einigen Monaten auf ein Ende der Beschäftigung verständigt hatten, blieb der DJK somit auch noch genug Zeit, sich vor dem Ende der Saison um eine Nachfolge zu kümmern. Bereits um Ostern unterschrieb so Markus Deutsch, der bis vor einigen Monaten noch an der Seitenlinie des SC Union Bergen stand, bei den Adlern einen Trainervertrag. „Bei denen herrscht eine tolle Aufbruchsstimmung. Die Jungs dort sind engagiert und wollen etwas neues aufbauen“, so Deutsch.
Sieben Neue kommen – drei aus Bergen
Doch nicht nur ein neuer Trainer kommt zur Feenstraße, denn darüber hinaus haben aktuell bereits sieben neue Spieler zugesagt: Neben Daniel Heider (VfB Waltrop), Dominik Teske, Pascal Hoffmann und Martin Kozielski (alle Union Bergen) werden auch Arnold Chouani Kameni (BV Herne-Süd), Ilyas Özdemir (VfB Waltrop) und Can Cinar (A-Jugend FC Neuruhrort) zukünftig für die Riemker auflaufen. Hoffmann wird zusätzlich noch spielender Co-Trainer. Verlassen hat den Verein bisher nur Alexander Ehwald (BW Grümerbaum).
„Wir müssen jetzt erst einmal versuchen, den Verein zu stabilisieren und wieder neue Zuschauer zu gewinnen. Mittelfristig wollen wir dann schon wieder an der Bezirksliga anklopfen“, so Deutsch. Die Vorbereitung startet für sein Team bereits am 1. Juli, der erste Test steigt eine Woche darauf. Dann trifft die Deutsch-Elf auf den SuS Wilhelmshöhe (15 Uhr).
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