Wattenscheid. In der Aufstiegsrunde der Oberliga muss die SG Wattenscheid zunächst selber gewinnen. Dazu muss das Team auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen.

Zeit für Rechenspiele. Zwei Partien hat die SG Wattenscheid 09 in der Aufstiegsrunde der Oberliga Westfalen noch zu absolvieren. Ein wenig eigenes Zutun, ein wenig Glück. Vielleicht ein paar Prozent mehr Motivation der abgeschlagenen Teams – und der einstige Fußball-Bundesligist kehrt zurück in die Viertklassigkeit. Und in den DFB-Pokal? Der Meister der Oberliga darf in den nationalen Wettbewerb einziehen und sich mit Mannschaften wie dem FC Bayern, Schalke 04 oder Borussia Dortmund messen.

Auch wenn die Chancen rein rechnerischer Natur sind: Die Verantwortlichen der SGW haben die erforderlichen Unterlagen eingereicht und sind auf den Fall aller Fälle vorbereitet. „Unser Stadion gibt das her“, betont Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo. 16.000 Zuschauerinnen und Zuschauer wären bei einem möglichen Top-Gegner dabei. Doch ehe diese Gedankenspiele Realität werden, müsste eine Menge geschehen. Vielleicht das eine oder andere wundersame.

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Wie etwa die überraschend hohe Niederlage des ASC 09 gegen Wattenscheids Verfolger Paderborn II, der einen 8:0-Erfolg feierte. Ausgerechnet gegen das Team, das die SGW eine Woche zuvor vehement bekämpft hatte. „Das gehört sich nicht“, kommentierte ASC-Coach Toni Kotziampassis die Leistung seiner Elf gegen die Ostwestfalen, „jeder Sportler hat einen fairen Wettkampf verdient.“

Wattenscheid muss auf Stolperer der Konkurrenz hoffen

Schließlich könne auch das Torverhältnis über Wohl und Wehe entscheiden. Das ist unbestritten so, obschon die SGW mit der Trefferbilanz ohnehin nicht um die Ecke spucken kann.

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Auf ähnliche Stolperer wie den des ASC 09 hoffen die Wattenscheider bei den Teams aus Kaan-Marienborn und Rhynern, die in der Tabelle noch vor den Schwarz-Weißen stehen und den Weg an die Spitze versperren. Jeweils einen Punkt Vorsprung hatten beide Teams am Mittwoch auf die Mannschaft von Christian Britscho – das Ergebnis des Nachholspiels zwischen Kaan und Paderborn fand erst nach Redaktionsschluss fest.

Als Oberliga-Meister würde Wattenscheid definitiv in den DFB-Pokal einziehen, als Zweiter müsste sie auf einen Durchmarsch der Paderborner hoffen, die als Zweitliga-Reserve nicht teilnahmeberechtigt wären. Keine Frage: Der Einzug würde einen warmen Geldregen bedeuten. Rund 250.000 Euro stünden durch den Einzug zur Verfügung. Geld, das direkt aufs Festgeldkonto wandern würde.

„Wir würden unsere Mannschaft nur punktuell verstärken, aber keine verrückten Transfers aus dem Ärmel ziehen“, versichert Pozo y Tamayo. Es sind finanzielle Rechenspiele, die allenfalls im Hinterkopf stattfinden.