Gerlingen. Ein Spiel wie beim FSV Gerlingen sollte Oberliga-Aufstiegskandidat DJK TuS Hordel nicht passieren. Die Fehlersuche begann direkt nach Abpfiff.

Neun Siege aus zehn Spielen, viele Tore, mitreißende Partien, der Sturm auf Tabellenplatz zwei und dann noch die Nachricht, dass dieser Platz zu einem Relegationsspiel um den Oberliga-Aufstieg berechtigt – die Euphorie bei der DJK TuS Hordel in den vergangenen Wochen war riesig. Am Donnerstagabend erhielt sie aber einen kleinen Dämpfer, der Bochumer Fußball-Westfalenligist kassierte beim FSV Gerlingen eine 0:3-Niederlage – und zwar absolut verdient, wie Spielertrainer Pascal Beilfuß sagte.

„Es war das erste Mal in dieser Saison, dass die Mannschaft richtig enttäuscht hat“, so Beilfuß, um aber zu betonen: „Es war aber eben auch das erste Mal.“ Hätte Rene Osei Kofi in der Anfangsphase nicht den Pfosten, sondern ins Tor getroffen, wäre die Partie vielleicht anders gelaufen. Aber spätestens nach der ersten Viertelstunde war das Spiel nicht mehr ausgeglichen, sondern eine klare Angelegenheit. Und zwar nicht zugunsten des Tabellenzweiten, sondern des Tabellenvorletzten, der vor dem Abstieg in die Landesliga steht.

Die Fehlersuche begann schon vor der mehr als eineinviertel Stunden langen Rückfahrt aus dem Kreis Olpe nach Bochum. Nach den ersten Gesprächen sah Beilfuß mehrere Gründe: „Die lange Fahrt hat sicher einen Teil dazu beigetragen, die Hinfahrt hat zwei Stunden gedauert. Wir haben die Mannschaft aber genau darauf vorbereitet, dass das unter der Woche schwierig wird, dass man das annehmen muss.“ Man habe den Gegner auch nicht unterschätzt, sondern sich vorbereitet wie gegen Bövinghausen, Brünninghausen oder Wanne-Eickel, sagt Beilfuß – alles Spitzenteams.

DJK TuS Hordel spürt in guter Ausgangslage ein wenig Druck

Rene Osei Kofi von DJK TuS Hordel traf gegen Gerlingen in der Anfangsphase den Pfosten.
Rene Osei Kofi von DJK TuS Hordel traf gegen Gerlingen in der Anfangsphase den Pfosten. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Vielleicht ist es der Druck, plötzlich doch etwas verlieren zu haben. Unbedingt wollten die Hordeler am Donnerstagabend mit einem Sieg alles klar machen. Mit einem Dreier wäre Platz zwei schon vier Spiele vor dem Saisonende sicher gewesen. So bleibt es bei zehn Punkten Vorsprung vor dem Dritten aus Wanne-Eickel. Beilfuß hält das für möglich: „Vielleicht hatten einige das Gefühl, dass wir es heute schaffen müssen. Ich bleibe dabei, dass wir eigentlich keinen Druck haben. Wir haben schon mehr erreicht, als alle erwartet haben.“

Diese Gesamtlage äußerte sich jedenfalls in einem schwachen Hordeler Auftritt mit drei Gegentoren: Kurz vor der Pause spielte Gerlingen sich je einmal über links und einmal über rechts durch – Marcel Laube in der Mitte hatte jeweils aus kurzer Distanz leichtes Spiel gegen Benedikt Mroß, der den krank fehlenden Stammkeeper Hendrik Zimmermann vertrat.

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Eine Aufholjagd, wie Hordel sie schon mehrfach gezeigt hat, war spätestens zehn Minuten nach der Pause mit dem dritten Tor vom Tisch; Marcel Erdelt hatte einen langen Ball unterschätzt. Am Ende stand die erste Niederlage seit fast genau zwei Monaten, die zwar zu einem „ganz schlechten Zeitpunkt“ (Beilfuß) kommt, aber wohl tatsächlich nur ein zwischenzeitlicher Dämpfer sein sollte.

Am Sonntag geht es gegen den FC Brünninghausen weiter

Nach der langen Rückfahrt wartet am Freitag nun eine leichte Regenerationseinheit, bevor dann nur noch vier Heimspiele anstehen, in die Hordel immer noch mit einer Top-Ausgangslage geht: Zwar warten noch vier Gegner aus den Top sechs der Liga, am Sonntag heißt der Gegner FC Brünninghausen. Schon drei Punkte aus diesen vier Spielen reichen Hordel aber sicher für den zweiten Platz.

Hordel: Mroß - Polk, Ali Khan, Erdmann, Osei Kofi (59. Loch), Morgner, Kordt (85. Beilfuß), Erdelt, Schürmann (59. Weißbohn), Opiola, Mehmetoglu.

Tore: 0:1 (39.), 0:2 (42.), 0:3 (55.).

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