Bochum. Beim 3:2 über Hohenlimburg klappt für die DJK TuS Hordel lange nicht viel – und dann kommt die perfekte Schlussphase, die Timo Erdmann krönt.
Murat Kaya machte extra eine kleine Pause: „Und dann“, sagte der Trainer des SV Hohenlimburg, „Timo Erdmann“ – blickte sich im Vereinsheim der DJK TuS Hordel um und nickte Erdmann anerkennend zu. Der genoss den folgenden Applaus sichtlich. Er hatte ihn verdient: Erdmann zirkelte einen Freistoß in der 92. Minute perfekt an den linken Innenpfosten, von wo der Ball ins Tor sprang, und versetzte Mannschaft und Fans damit in Ekstase: Es war das 3:2, nachdem die Hordeler eine Viertelstunde vor Schluss noch 0:2 hinten gelegen hatten.
Solche Spiele gewinnt man wohl einfach, wenn man oben steht, sagten sinngemäß sowohl Hohenlimburgs Kaya als auch Hordels Spielertrainer Patrick Polk übereinstimmend. Hordel war lange etwas überlegen, ohne besonders zwingend zu sein – kurz vor der Pause verpassten es Philipp Dragicevic, Max Morgner und Patrick Polk, ihr Team in Führung zu bringen. Hohenlimburg war ein guter Gegner und machte es nach dem Seitenwechsel besser.
DJK TuS Hordel gerät durch Doppelschlag 0:2 in Rückstand
Bei einer Flanke von links stahl sich Saffet Davulcu im Rücken von Marcel Erdelt davon, köpfte frei aus kurzer Distanz zum 1:0 ein. Fünf Minuten später hebelte ein toller Diagonalpass die ganze Hordeler Abwehr aus – Vincenzo Porrello nahm den Ball auf und blieb vor DJK-Keeper Hendrik Zimmermann eiskalt. 2:0 nach einer guten Stunde, es sah nicht gut aus für Hordel, was die Mannschaft aber nicht interessierte: „Weiter dran glauben!“, rief Zimmermann von hinten und seine Teamkollegen vorne setzten es um – Mittelstürmer Rene Osei Kofi brach den Bann.
Lange bekamen die Gäste aus Hohenlimburg immer wieder ein Bein dazwischen, wenn Hordel mal in den Strafraum kam – in der 75. Minute drehte sich Kofi aber gut um seinen Gegenspieler herum und schoss den Anschluss. Hordel drückte, drängte und erzwang den Ausgleich: Nach einer Mehrfachchance konnte ein Hohenlimburg-Verteidiger nur mit einer Torwart-Einlage auf der Linie klären.
Der Schiedsrichter gab Elfmeter und zweimal Gelb: Einmal für das Handspiel, einmal gegen Pascal Beilfuß, der nur als Trainer auf der Hordeler Bank saß und genau das nicht verstand, und Rot forderte.
Patrick Polk schwärmt von der Mentalität der Mannschaft
Es ging im elf-gegen-elf weiter, aber mit 2:2, weil Patrick Polk cool verwandelte. Gut zehn Minuten blieben noch, das Spiel komplett zu drehen, es dauerte aber bis in die Nachspielzeit – da kam Timo Erdmann. „Wir haben uns früher drum gestritten, wer schießen darf“, sagte Hohenlimburgs Trainer Kaya, der gemeinsam mit Erdmann für den TuS Ennepetal spielte.
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Erdmann bestätigte Kayas Befürchtungen. Patrick Polk war froh: „Es ist aus Trainer- und Verteidigersicht nicht schön, dass wir häufiger zurückliegen. Aber dass wir Spiele drehen, dass wir nie aufhören zu glauben, das spricht für die Klasse und die Mentalität der Jungs.“ Er wäre wohl mit einem Punkt zufrieden gewesen, die Freude über den glücklichen Dreier wurde nochmal größer, als die Ergebnisse von den anderen Plätzen kamen.
Weder Brünninghausen noch Wanne-Eickel, die Hordels Verfolger im Kampf um Platz zwei sind, konnten gewinnen. Falls es nach der Saison ein Relegationsspiel der Westfalenliga-Vizemeister um den Oberliga-Aufstieg gibt, dürfte der Teilnehmer der Staffel 2 wohl DJK TuS Hordel heißen. Ob es dazu kommt, entscheidet sich in den kommenden zwei Wochen im Abstiegskampf der Regionalliga.
DJK TuS Hordel: Zimmermann, Opiola, Polk, Erdelt, Schürmann, Morgner (73. Köhler), Erdmann, Kordt (64. Noack), Dragcevic (87. Weißbohn), Kofi (90.+4 Lorenz), Ali Khan
Tore: 0:1 (60.), 0:2 (64.), 1:2 Kofi (75.), 2:2 Polk (79./Handelfm.), 3:2 Erdmann (90.+2).
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