Bochum. Die erste Pro-A-Saison der VfL Sparkassen Stars Bochum war ein Erfolg. Jetzt geht es darum, sich für die Zukunft noch besser aufzustellen.

Corona hatte in den vergangenen Wochen noch einmal einen (hoffentlich letzten) großen Auftritt in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A: Nachdem neun von 13 Spielern der Rostock Seawolves mit dem Coronavirus infiziert waren, holte der bisherige Tabellenführer erst am Dienstagabend sein letztes Hauptrundenspiel nach. Rostock unterlag geschwächt gegen die Karlsruhe Lions, fiel so auf Platz zwei zurück – und trifft nun im Play-Off-Viertelfinale direkt erneut auf Karlsruhe. Tobias Steinert von den VfL Sparkassen Stars Bochum schaut genau hin – aber eben als Zuschauer. Die Saison des VfL ist bereits seit eineinhalb Wochen vorbei, der Klassenerhalt war vorzeitig sicher.

„Es war für uns alle eine Saison zum Lernen“, sagt Steinert. Einige Spieler spielten erstmals ProA. Einige der Aufstiegshelden wie Johannes Joos, Kilian Dietz oder Niklas Geske hatten nach dem Aufstieg größere Rollen als bei ihren vorherigen Teams in der ProA. „Es war aber auch für die Coaches und für das Management ein Lernprozess. Das Niveau in der Liga ist höher als zu meiner Zeit auf Schalke“, so Steinert, der bis 2020 für das Pro-A-Team der Schalker verantwortlich war.

Sparkassen Stars Bochum waren sehr abhängig von ihren Dreierquoten

Zur sportlichen Analyse – und die Folgen für die Kader-Zusammenstellung – hält sich Steinert zwar bedeckt. Was aber oft erkennbar war, war die Abhängigkeit der Bochumer von ihren Distanzwurfquoten. Kein Team versuchte mehr Dreier. Nur Absteiger Ehingen hatte eine schlechtere Quote. Im besten Fall führt das zu einem Spiel wie im Rausch – wie beispielsweise zu Hause gegen Trier. Zu oft aber fehlte der Plan B.

Dominic Green von den Sparkassen Stars Bochum war einer der besten Scorer der Pro A. Er wird in der Sommerliga in Kanada aufs Parkett gehen.
Dominic Green von den Sparkassen Stars Bochum war einer der besten Scorer der Pro A. Er wird in der Sommerliga in Kanada aufs Parkett gehen. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Ein Punkt auf der Liste, die es abzuarbeiten gilt und die sich vermutlich auch in der Kaderzusammenstellung für die kommende Saison niederschlägt. Björn Rohwer wird zurückkehren, sein Vertrag läuft bis 2023. Davon abgesehen lassen Personalia auf sich warten. „In der ProA und ProB laufen die Playoffs, erst danach können wir auch mit externen Spielern sprechen“, erklärt Steinert.

Die Entscheidungen auf den deutschen Positionen fallen voraussichtlich im Frühsommer, die wichtigen US-Importe folgen etwas später. Es ist also noch etwas Zeit, zurückzublicken auf die Saison, die auf Rang 13 zu Ende ging.

Abschieds-Barbecue nach einer Saison der Extreme

Drei Schlusspunkte hatte die erste Pro-A-Spielzeit des VfL: Die Niederlage in Jena am letzten Spieltag, ein Feuerwerks-Empfang durch einige Fans in der folgenden Nacht bei der Rückkehr an der Rundsporthalle und ein gemeinsames Abschieds-Barbecue mit Management und Team, bei dem alle die Saison Revue passieren lassen konnten. Es war eine Saison der Extreme, eine Saison „mit Ups und Downs“, wie Steinert beschreibt. „Wir hatten überhaupt keine Regelmäßigkeit.“

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Als die Stars gerade ins Rollen kam, wurden sie von einem Corona-Ausbruch lahmgelegt. Es folgte ein unglaublicher Sieg mit sieben Spielern in Itzehoe, darunter die Youngster Lasse Bungart und Gabriel Jung. Aber auch eine Niederlagenserie bis zum befreienden Heimsieg über die Artland Dragons zwischen den Jahren. Eine erneute gute Phase, bis mit Tony Hicks und Dominic Green die beiden US-Leistungsträger verletzt ausfielen. Ein Schlussspurt mit dem 21-Punkte-Comeback in Hagen als Höhepunkt, bevor die Stars dann vor eigenem Publikum den Klassenerhalt festmachten.

Amerikaner sind bereits in die Heimat zurückgekehrt

Es gab also viel zu besprechen, allzu emotional wurde der Abschied aber nicht. „Dazu sind die Jungs alle Profis“, sagt Steinert. Es gehört dazu, dass sich das Team kurz nach dem Saisonfinale zerstreut.

Bereits in der Woche vor Ostern kehrten Terrell Vinson, Tony Hicks und Dominic Green in die USA zurück. Und die Sportliche Leitung wechselte direkt in den Offseason-Modus: Es geht nun darum, die richtigen Lehren aus der ersten Saison in der ProA zu ziehen – und das in die Entscheidungen für die nächste Saison einzuplanen.

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