Bochum/Berlin. Fast alle einsatzfähigen Spielerinnen des SV Blau-Weiß Bochum noch Teenager. Sie überzeugten erneut und buchten das DM-Halbfinale.

Die Wasserballerinnen des Bundesligisten SV Blau-Weiß Bochum haben trotz zahlreicher Ausfälle erneut für Furore gesorgt. Nach der ersten Saisonniederlage beim Tabellenführer und DM-Favoriten Spandau 04 in Berlin (9:18) setzte sich das enorm junge Team von Trainer Frank Lerner beim SC Chemnitz souverän mit 15:6 (10:4) durch.

Lerner war auf der Rückfahrt ins Revier am Sonntag mächtig stolz auf seine Mannschaft: „Die jungen Mädels haben gespielt wie eine reife Seniorinnen-Mannschaft. Das war echt megastark, ich bin total positiv überrascht“, schwärmte der Coach.

Ohne acht Spielerinnen: Die jungen Blau-Weißen trumpfen auf

Gleich acht Spielerinnen – überwiegend die Routiniers – fehlten den Blau-Weißen aus verschiedenen Gründen. Nur zehn Spielerinnen standen Lerner zur Verfügung. Torhüterin Felicitas Guse (27) wurde in den 90-er Jahren geboren, alle anderen Blau-Weißen sind Anfang 20 oder – die meisten – noch jünger.

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Emila Khmil etwa ist 15 und traf gegen Chemnitz doppelt. Und Ivet Dimitrova, die 17-Jährige, überragte mit zwölf Treffern. Dimitrova kam Anfang Januar zu Blau-Weiß, die U17-Nationalspielerin von Bulgarien ist ein echter Volltreffer für den Bundesligisten.

Ivet Dimitrova überragt mit insgesamt zwölf Treffern

Das zeigte sie schon gegen Spandau, als sie sechs der neun Bochumer Tore erzielte und sich „von den gestandenen Berlinerinnen überhaupt nicht beeindrucken ließ“, so Lerner. Überhaupt: Blau-Weiß hielt auch in Berlin gut mit lange Zeit, ehe mangels Alternativen auch die Kräfte schwanden. Gegen Chemnitz zwei Tage darauf aber ließen die Bochumerinnen gar nichts anbrennen, setzten sich in jedem Spielabschnitt durch.

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Mit nun 16:2 Punkten ist Blau-Weiß Tabellenzweiter hinter Spandau (22:0) und hat die Play-Offs, also das DM-Halbfinale, sicher. Fünf Spiele stehen in der wegen der Pandemie auseinander gepflückten Saison noch aus. Gegen Heidelberg und Esslingen geht es am 30. April/1. Mai, das Heimspiel gegen Uerdingen steigt am 3. Mai. Ein weiteres Duell mit Bayer und das gegen Spandau sind noch nicht terminiert. Bis zum Ende der ersten Mai-Woche muss die Vorrunde beendet sein. Denn am 14. Mai steigt das erste Halbfinale im Modus best of three.

Erstes Halbfinal-Spiel steigt am 14. Mai

„Ich hoffe, dass ich dann den kompletten Kader beisammen habe“, sagt Lerner. Wohl wissend, dass er dann schwere Entscheidungen treffen muss. Denn „die jungen Spielerinnen, die jetzt nachgerückt sind, haben komplett überzeugt.“ Ziel ist es nun zunächst, Rang zwei zu halten, um einem Halbfinal-Duell gegen Spandau aus dem Weg zu gehen und im Zweifel auch ein Heimspiel mehr zu haben. Das Finale, so scheint es, ist für die Bochumerinnen möglich – und vielleicht sogar der Titel.

Die Fakten zu den Spielen

Spandau 04 - BW Bochum 18:9 (10:6)

Viertel: 4:2, 6:4, 4:2, 4:1

BW Bochum: Guse, Eilsbecker, Zelenko (1 Tor), Manthei Hause, Trieba, Dimitrova (6), Khmil, Vinnyk (2), Stüwe

SC Chemnitz - BW Bochum 6:15 (4:10)

Viertel: 2:6, 2:4, 0:2, 2:3

BW Bochum: Guse, Elsbecker (1), Zelenko (1), Manthei, Hause (1), Dimirova (6), Khmil (2), Stüwe (1), Merkel (3)