Bochum. Blau-Weiß Bochums Bundesliga-Wasserballerinnen durften endlich wieder spielen. Fotos und Bericht vom klaren Heimsieg über Nikar Heidelberg.

Ein klarer Sieg der Bundesliga-Wasserballerinnen beendet ein perfektes Wochenende für den SV Blau-Weiß Bochum – und markiert auch das Ende einiger anstrengenden Tage für die blau-weiße Wasserball-Abteilung: 22:6 hieß es am Sonntag gegen den SV Nikar Heidelberg, nachdem Corona-Fälle in den Mannschaften zuletzt für Spielabsagen und sportliche Sorgen gesorgt hatten, während die Rettungsaktion für ukrainische Wasserballerinnen gleichzeitig viele Kräfte abseits des Sports band. All das hat sich aber gelohnt.

„Total schön“, fand es Abteilungsleiter und Damen-Trainer Frank Lerner am Sonntagnachmittag – dabei hatte der Tag mit einiger Ungewissheit begonnen. Erst am Samstag gab es grünes Licht für das Spiel, nachdem sich einige Spielerinnen freitesten konnten. Sonntag war dann die Vorfeeude groß, aber die Aufregung auch vor dem ersten Bundesliga-Spiel seit etwa zwei Monaten.

Blau-Weiß Bochum: Vorher nervös, aber ab der ersten Minute voll da

„Die Mädels haben beim Aufbauen sogar die Leinen vertauscht“, meinte Lerner, „das passiert sonst nie“ – dafür lief dann aber im Becken alles perfekt.

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Von der ersten Minute heiß aufs Spiel sei sein Team gewesen, fand Lerner, im wahrsten Sinne des Wortes: Exakt eine Minute dauerte es bis zum Bochumer 1:0, nach der Hälfte des ersten Viertels stand es 3:0. Blau-Weiß zog den Heidelbergerinnen davon: 4:1, 5:1, 5:2 und 8:3 endeten die vier Spielabschnitte, wobei Jana Stüwe mit acht Treffern für Blau-Weiß die meisten Treffer erzielte.

Top-motiviert: Frank Lerner mit den Wasserballerinnen des SV Blau-Weiß Bochum.
Top-motiviert: Frank Lerner mit den Wasserballerinnen des SV Blau-Weiß Bochum. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener
Josefine Wolff vom SV Blau-Weiß Bochum.
Josefine Wolff vom SV Blau-Weiß Bochum. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener
SV Blau-Weiß Bochum: Abklatschen für eine starke Leistung.
SV Blau-Weiß Bochum: Abklatschen für eine starke Leistung. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Lerner war beeindruckt: „Heidelberg hatte am Samstag noch gegen Esslingen gewonnen, da dachte ich, es wird ein heißer Ritt. Aber die Mannschaft war so stark – und das obwohl noch einige gute Spielerinnen fehlten.“ Stephanie Motte, Katrin Dierolf, Isabel Hause und Kim Büchter fehlten noch. Dafür gaben Lena Manthei und Milla Schulz ihr Bundesliga-Debüt und machten es „richtig gut“, wie der Trainer fand. „Man muss allerdings so fair sein und dazu sagen, dass auch bei Heidelberg ein, zwei Spielerinnen fehlten.“

Blau-Weiß Bochum: Vorher nervös, aber ab der ersten Minute voll da

Große Freude herrschte im Unibad nicht nur aufgrund des sportlichen Erfolgs, sondern auch, weil die ukrainischen Geflüchteten, die Blau-Weiß Bochum bei Flucht und Ankunft in Deutschland unterstützt, erst am Samstag bei einem großen Barbecue auf dem Freibadgelände und dann auch beim Bundesliga-Spiel am Sonntag dabei waren und für eine tolle Atmosphäre sorgten.

Eine sportliche Prognose ist nach fünf von 14 Spielen weiter schwierig, auch wenn Bochum noch ohne Punktverlust ist. Nachdem Lerner zuletzt aber pessimistisch war angesichts der vielen Corona-Ausfälle, sorgte der Erfolg über Heidelberg für einen deutlich optimistischeren Ausblick.

Antonia Merkel, fünffache Torschützin des SV Blau-Weiß Bochum.
Antonia Merkel, fünffache Torschützin des SV Blau-Weiß Bochum. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener
Alina Liska steuerte zwei Tore zum Bochumer Heimsieg bei.
Alina Liska steuerte zwei Tore zum Bochumer Heimsieg bei. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener
Verdienter Applaus: Der SV Blau-Weiß Bochum beim Heimsieg über Heidelberg.
Verdienter Applaus: Der SV Blau-Weiß Bochum beim Heimsieg über Heidelberg. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Es geht jetzt mit drei Heimspielen weiter, gegen Uerdingen, Chemnitz und Esslingen, dann wissen wir mehr. So stark, wie die Mannschaft heute war, glaube ich aber fest, dass wir in die Playoffs kommen“, so Lerner. „Wir dürften nur nicht abheben.“

Am nächsten Samstag (15 Uhr) ist Bayer Uerdingen zu Gast im Unibad, dann wollen die Bochumerinnen ihre Siegesserie fortsetzen.

Bochum: Guse - Kochannek, Hohenstein, Liska (2), Dimitrova (2), Wolff (1), Clausmeyer, Manthei, Schulz, Hildebrand, Stüwe (8), Merkel (5), Hagenkötter (4).

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