Trier. Fünfte Pleite in Folge für die Sparkassen Stars Bochum in der Pro A: Bei den Gladiators Trier schießt der Gegner dem Aufsteiger die Lichter aus.

Triste Weihnachten für die VfL Sparkassen Stars Bochum: Nach der Derbyniederlage gegen Hagen am Tag vor Heiligabend folgte am zweiten Weihnachtstag die nächste Enttäuschung für den Aufsteiger in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A. Playoff-Kandidat Römerstrom Gladiators Trier war eine Nummer zu groß, schickte die Bochumer mit 103:81 (24:21, 33:24, 22:15, 24:21) nach Hause: Die fünfte Niederlage in Serie, insgesamt die siebte im achten Auswärtsspiel. Die Bochumer sind bislang gute Gäste in der Pro A.

Die Gladiators hatten sich aber aus anderen Gründen auf dieses Heimspiel gefreut: aufs Wiedersehen mit zwei Ex-Trierern. Die Freude darüber wurde aber gedämpft: Der eine, Johannes Joos, war nach seiner Sprunggelenksverletzung aus dem Hagen-Spiel überhaupt nicht mitgefahren.

Der andere, Kilian Dietz, der bis zu seinem Wechsel nach Bochum 2020 nie irgendwo anders als in Trier gespielt hatte, konnte vor dem Spiel nur nett in die Kamera winken: Da die Partie als Geisterspiel ausgetragen wurde, mussten Familie und Freunde draußen bleiben, so blieb nur ein kleines Hallo mit alten Bekannten auf dem Parkett.

Sparkassen Stars Bochum liegen nur einmal kurz vorn

Mit den Zärtlichkeiten war aber schnell Schluss, beiden Teams war anzusehen, dass sie etwas gutzumachen hatten – auch Trier hatte am Donnerstag in Leverkusen keine gute Leistung gezeigt. Und sie zeigten eine gute Reaktion, während Bochum an die schlechte Ausbeute aus dem Hagen-Spiel anknüpfte.

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Als Kilian Dietz seine ersten Punkte an alter Wirkungsstätte waren es die Zähler zum 5:9 aus Bochumer Sicht, Felix Banobre hatte schon seine erste Auszeit genommen (5.). Es ging hoch und runter, ganz kurz brachte Lars Kramp die Gäste sogar einmal in Führung (19:18, 8.). Das war aber nur ein kleiner Zwischenspurt, auf Dauer konnten die Bochumer nicht mithalten.

Die Trierer schossen von draußen die Lichter aus, trafen allein bis zur Pause zehn Dreier. Sie zeigten dazu einige schöne Spielzüge, gewannen außerdem das Reboundduell haushoch. Die Bochumer blieben defensiv eher abwartend – und so fiel ein Ball nach dem anderen in den Korb. „Zu viele unverteidigte Dreier“ sah Stars-Geschäftsführer Tobias Steinert, „damit haben wir es uns selber schwer gemacht.“

17 Punkte für den nach verpflichteten Mann: Terrell Vinson (32) war erstmals Bochums Topscorer, versenkte insgesamt vier Dreier.
17 Punkte für den nach verpflichteten Mann: Terrell Vinson (32) war erstmals Bochums Topscorer, versenkte insgesamt vier Dreier. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Die Stars konnten zwar teilweise schnell antworten, wenn die Gastgeber den ersten Gegenstoß einmal gestoppt hatten, wurde es aber kompliziert für die Bochumer, die die Dreier ähnlich schwach trafen wie am Donnerstag gegen Hagen.

Hicks und Rohwer mit individuellen Highlights, im Teamplay hapert es

Tony Hicks mit Tempo und Finesse oder Björn Rohwer mit aller Gewalt beim Dunking setzten zwar einige individuelle Highlights. Bei den absurd hohen Quoten der Gastgeber (mehr als 50 Prozent Dreier) konnten die Stars so aber nicht mithalten – vier Punkte von Green und Hicks unmittelbar vor der Pause hielten den Rückstand noch in Grenzen, zur Pause stand es 57:45.

Die Weichen für die fünfte Niederlage in Serie waren da schon gestellt, daran änderte auch die Umstellung auf Mann-Verteidigung nichts, die Trier zwar etwas bremsen, aber niemals stoppen konnte.

Symptomatisch die Szene unmittelbar vor Ende des dritten Viertels: 1,8 Sekunden auf der Uhr, Einwurf Trier – ein perfekter Doppelpass, ein freier Dreier für Zeeb und das 79:60. Spätestens das war die Vorentscheidung, auch wenn die Bochumer im letzten Abschnitt noch mal zu einem Neun-Punkte-Lauf ansetzten – sie kamen nicht heran, das Spiel plätscherte aus. Steinert: „42 Punkte durch Dreier, 21 Rebounds weniger als der Gegner. Solche Zahlen sind heftig.“ Die Sparkassen Stars spielten insgesamt sogar etwas besser als noch gegen Phoenix Hagen. Trotzdem kriegen die Bochumer eine Lehrstunde in Sachen Teamplay, Trefferquote und Rebounds

Schon Mittwoch geht es gegen Artland weiter

Die letzten Punkte machte mit der Sirene Kilian Dietz, wohl ein schwacher Trost für ihn: „Wir wollten das Spiel zu einem Offensivspiel machen, von draußen sind wir die beiden schwächsten Shooting-Mannschaften der Liga. Aber Trier hat einen guten Job gemacht“, so Dietz. Im Vergleich zu Donnerstag war es eine Steigerung, dieser Gegner war aber eine Nummer zu groß für die Stars, die umso dringender Punkte brauchen – schon Mittwoch gegen Artland (18 Uhr, Rundsporthalle).

Römerstrom Gladiators Trier - Sparkassen Stars Bochum 103:81

Viertel: 24:21, 33:24, 22:15, 24:21

Trier: Van Dyke (18, 6 Dreier), Wiley (17, 12 Rebounds), Zeeb (15, 9 Assists), Grün (14), Grof (12, 11 Rebounds), Pekovic (12, 10 Rebounds), Wolf (10), Almstedt (5), Theis (n. e.), Hollfelder (n. e.), Demmer (n. e.)

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Bochum: Vinson (17, 4 Dreier), Green (13, 7 Rebounds), Hicks (12, 6 Assists), Behr (11), Rohwer (11), Geske (5), Dietz (4), Kamp (3), Servera (3), Kameric (2), Jung, Winck (n. e.).

Team-Statistiken: Zweierquote 59-47 Prozent, Dreierquote 48-26 Prozent, Assists 33:18, Rebounds 51:30, Turnover 19-12.