Nürnberg/Bochum. Nach einer schwachen ersten Halbzeit haben die VfL Sparkassen-Stars in Nürnberg mit 93:105 verloren. Viele Pfiffe gegen Bochum regen auf.
Die VfL Sparkassen Stars müssen sich weiter auf ihre Heimstärke verlassen. Das Geisterspiel bei den Nürnberg Falcons BC verlor der Basketball-Zweitligist nach einer schwachen ersten Halbzeit und seltsam vielen gegen Bochum gepfiffenen Fouls mit 93:105 (40:55). Der Aufsteiger ist mit zehn Punkten aus zwölf Partien auf den 13. Tabellenrang abgerutscht.
Lars Kamp, Johannes Joos, Björn Rohwer, Tony Hicks und Dominic Green bildeten die nominell starke Starting Five der Bochumer, die mit zehn Spielern nach Nürnberg gefahren waren - darunter mit vier Spielern, die nach ihrer Quarantäne noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sein können. Die vergangenen beiden Partien hatten die Stars ja mit nur sieben Profis überstehen müssen. Sie gewannen erstmals auswärts sensationell bei den Itzehoe Eagles und verloren glatt gegen Aufstiegsanwärter Rostock.
Bochum verteidigt im ersten Abschnitt schwach
Joos gelangen die ersten Punkte der Partie vor leeren Rängen, in Bayern sind wegen der Pandemie keine Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen. Drei Dreier in Folge aber brachten die Nürnberger kurz darauf mit 13:5 in Front in einer von vielen Punkten und wenig guter Defensivarbeit geprägten Anfangsphase.
Nürnberg fand dann besser zur Gegenwehr, Bochum ließ den Gastgebern immer wieder viel zu viel Raum zum Punkten. „Wir sind nicht gut in die Partie gekommen, haben im ersten Abschnitt in der Defense eine schwache Leistung gezeigt“, meinte Stars-Geschäftsführer Tobias Steinert.
Neuzugang Vinson gibt sein Debüt für die Stars
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Nach rund sieben Minuten kam Terrell Randolph Vinson, der Neuzugang und Nachfolger des abgewanderten AJ Cheesman, für den gut aufgelegten Center Rohwer aufs Feld. Es war das Debüt des Power Forwards für die Bochumer. Vinson erzielte seine ersten beiden von acht Punkten an diesem Sonntagabend. Doch defensiv lief weiter zu wenig zusammen. Mit 30:21 ging das erste Viertel an die Gastgeber.
Nach einem 27:37 robbten sich die Bochumer, angeführt von Tony Hicks (15 Punkte bis zur Pause), wieder heran auf fünf Punkte Rückstand, um dann ihren Headcoach Banobre zum Wüten zu zwingen. Es gab zu viele Schwankungen, zu wenig Konstanz, zu viele Fehler, zu viele Fouls, die man sicherlich nicht alle so pfeifen muss. Nürnberg erhöhte in kurzer Zeit auf 54:40 und ging mit einem komfortablen 55:40 in die Pause.
Dominic Green kommt lange nicht ins Spiel
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Auch, weil Dominic Green, ein Unterschied-Spieler des VfL, noch nicht ein Punkt gelungen war. Green, in den letzten Partien fast nonstop auf dem Parkett und Topscorer der Stars, erwischte zunächst einen ganz schwachen Abend. Erst am Ende des dritten Viertels nahm der Schlüsselspieler Fahrt auf. Letztlich: zu spät.
Denn auch im dritten Abschnitt konnten die Bochumer den 15-Punkte-Rückstand nicht entscheidend verkürzen und verloren viel zu früh Tony Hicks nach seinem vierten und fünften Foul in einer Aktion - eine besonders umstrittene von vielen umstrittenen Entscheidungen. Und eine weitere, extreme Schwächung, auch wenn Green nach Hicks’ Aus mächtig loslegte.
48 Freiwürfe für Nürnberg: Bochum hadert mit den Schiedsrichtern
Rekordverdächtige 48 Freiwürfe, von denen sie 36 verwandelten, erhielten die Nürnberger aufgrund der hohen Foul-Belastung der Bochumer Mannschaft, was die Stars um Headcoach Felix Banobre und Geschäftsführer Steinert mächtig sauer aufstieß. „Das war heute schon extrem“, sagte Steinert verärgert. Vor allem das Doppel-Foul gegen Hicks sei nicht nachvollziehbar gewesen, später auch noch eines gegen Green in einer Phase, als er das Zepter in die Hand nahm und die Bochumer an der Wende rochen.
So kamen die Stars zwar noch einmal auf 69:77 und 81:88 heran, doch die Runs der Gäste wurden immer wieder gebremst. Die Falcons brachten den Heimsieg letztlich nach Hause und trafen sogar dreistellig – 105:93.
Wichtige Spiele in Karlsruhe und gegen Phönix Hagen
„Wir haben in der zweiten Halbzeit gekämpft und alles versucht, konnten das Ruder aber auch wegen der äußeren Faktoren leider nicht mehr herumreißen“, meinte Tobias Steinert. „Wir müssen diese Partie jetzt schnell aus den Köpfen kriegen.“
Weiter geht es für die Bochumer am kommenden Samstag, 18. Dezember, erneut auswärts bei den punktgleichen PS Karlsruhe Lions. Zum Derby vor Heiligabend erwarten die Stars dann den ebenfalls punktgleichen Abstiegskonkurrenten Phönix Hagen in der Rundsporthalle (23./19.30 Uhr).
Nürnberg Falcons BC - VfL Sparkassen Stars Bochum 105:93 (55:40)
Viertel: 30:21, 25:19, 22:23, 28:30
Bochum: Kamp (11 Punkte), Joos (12), Rohwer (9), Hicks (21), Green (17), Geske (6), Vinson (8), Servera Rodriguez (9), Behr, Kameric