Bochum. Den Sieg gegen die Panthers Academy Osnabrück hatten sich Bochums Basketballerinnen herbeigesehnt. Rundherum zufrieden konnte sie nicht sein.

Es war Michael Minnerop, dem Trainer der VfL Viactiv Astro Ladies Bochum klar anzumerken, welch riesige Belastung nach dem Sieg über die Panthers Academy Osnabrück von seinen Schultern fiel. Sein Team feierte am Sonntag mit 64:48 (21:19, 12:5, 12:4, 19:20) den ersten Saisonerfolg in der zweiten DBBL Nord nach ganzen neun Niederlagen in Folge. „Heute ist enorm viel von uns abgefallen“, erzählte Minnerop.

Nach der ernüchternden, ja fast peinlichen Niederlage beim direkten Tabellennachbarn aus Marburg hatten sich die Ladies gegen Osnabrück einiges vorgenommen. Man wollte wieder über die alte Stärke einer druckvollen sowie aggressiven Abwehr kommen und so den Gegnerinnen in der Verteidigung den Zahn ziehen. Doch zunächst bot sich den Zuschauern in der Rundsporthalle ein anderes Bild: Beide Mannschaften lieferten sich einen offensiven Schlagabtausch mit vielen Punkten.

Astro Ladies Bochum: Frühe Vorentscheidung verpasst

„Im ersten Viertel waren wir noch nicht da, wo wir sein wollten, und haben noch zu viele Züge zum Korb zugelassen“, erklärte Minnerop. Das änderte sich in den zweiten zehn Minuten drastisch. Bochum war wesentlich aufmerksamer und klaute den Gästen ein ums andere Mal den Ball. Dass man sich nicht schon in dieser Phase vorentscheidend absetzte, lag daran, dass die Ladies selbst einen freien Korbleger nach dem anderen vergaben. So ging es nur mit 33:24 in die Kabine. Aus dieser kamen die Hausherrinnen wach heraus.

Hier kommt niemand vorbei: Kim Franze und die Astro Ladies Bochum zeigten eine starke Defensivleistung.
Hier kommt niemand vorbei: Kim Franze und die Astro Ladies Bochum zeigten eine starke Defensivleistung. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Sie knüpften da an, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten, verteidigten weiter sehr hart. Aber auch weiterhin wurden klarste Chancen wie freie Fastbreaks leichtfertig versiebt. „Wir haben eigentlich dominiert, waren das deutlich bessere Team. Es ist nur sehr gefährlich, wenn du dann selbst kaum triffst“, erzählte Minnerop, „es war für mich auch eine Gratwanderung als Coach, dort das richtige Mittel zu finden, um die Nervosität herauszunehmen“.

Als Osnabrück herankommt, zeigt Bochums Defense Stärke

Gerade nachdem die Gäste im vierten Viertel den komfortablen 17-Punkte-Vorsprung durch zwei schnelle Dreier schmelzen ließen, habe er gehofft, dass bei seinen Schützlingen nicht das Gefühl aus vorherigen Niederlagen hochkommt, wo man hohe Führungen noch kurz vor Ende verspielte. An diesem Tag führten aber insgesamt zu wenige Wege an der Bochumer Defense vorbei.

In Summe 15 Steals verbuchte die Heimmannschaft am Ende. Zwar verlor der VfL den letzten Spielabschnitt knapp, fuhr aber trotz dessen mit 64:48 schlussendlich einen nie ernsthaft gefährdeten Sieg ein. Michael Minnerop resümierte die Partie wie folgt: „Der Sieg war dringendst nötig. Darauf können wir uns aber keineswegs ausruhen. Der Abstiegskampf ist dadurch kaum leichter geworden und außerdem war heute gerade vorm Korb noch viel Luft nach oben“.

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Vor der Winterpause spielen die VfL Viactiv Astro Ladies Bochum noch zwei Mal auswärts: Beim Tabellenzweiten aus Braunschweig und das Rückspiel in Osnabrück. Dort gilt es, die Euphorie des ersten Erfolgs mitzunehmen, um weitere wichtige Punkte im Abstiegskampf zu sammeln.

Bochum: Pohlmann (14), Friedrich (13), Langermann (9), Franze (8), Thomas (6), E. Morsbach (5), Bleker (4), Niehaus (3), Barroso-Perez (2), Kullik, Behr (n.e.), Kahlbaum (n.e.)