Bochum. Felix Banobre, Coach der Sparkassen Stars Bochum, im Interview über den Überraschungssieg in der ProA und den Quarantäne-Plan der Basketballer.
- Die VfL Sparkassen Stars Bochum haben in der 2. Basketball Bundesliga ProA erstmals auswärts gewonnen – obwohl fünf Spieler aufgrund von Corona-Infektionen fehlten.
- Trainer Felix Banobre will die infizierten Spieler langsam aufbauen. Im Interview sagt er: „Das ist ein eine ernste Infektion.“
- Aufgrund der Quarantäne-Regeln werden die Bochumer wohl auch im Heimspiel gegen die Rostock Seawolves am Samstagabend wieder zu siebt antreten.
Spätestens seit Samstagabend schaut die 2. Basketball-Bundesliga ProA sehr interessiert nach Bochum. Die VfL Sparkassen Stars Bochum haben nicht nur vier Heimsiege in Serie gegen teils sehr starke Gegner eingefahren, sondern nun mit dem 85:75 in Itzehoe auch endlich auswärts gepunktet – und das mit weniger als dem halben Kader. Fünf Spieler fehlten allein wegen Corona-Infektionen. Bochums Headcoach Felix Banobre spricht im Interview mit Philipp Ziser über den Überraschungssieg, die Perspektive der Spieler in Quarantäne und das Heimspiel gegen die Rostock Seawolves am Samstagabend in der Rundsporthalle.
Herr Banobre, Glückwunsch zu dem überraschenden Sieg in Itzehoe. Was haben Sie Ihrem Team gesagt, als sie vor dem Spiel mit sieben Spielern in der Kabine saßen?
Felix Banobre Danke! Ich habe gesagt: Auch wenn wir heute zu siebt gegen ihren ganzen Kader antreten: Auf dem Feld sind es immer fünf gegen fünf. Wir hatten die ganze Woche nicht trainiert, jedes Ergebnis wäre nachher verständlich gewesen. Wir hatten überhaupt keinen Druck.
Wann haben Sie angefangen zu glauben, dass Sie das Spiel tatsächlich gewinnen können?
Ich habe gemerkt, dass mein Team beim Aufwärmen sehr fokussiert war. Wir sind gut und konzentriert gestartet und ich habe gemerkt, dass Itzehoe nervös wurde. Da habe ich gedacht: Diesen Vorteil müssen wir beibehalten, diese Energie brauchen wir.
Und nach dem Spiel? Haben Sie auf der Rückfahrt im Bus gefeiert?
Nein, gefeiert haben wir direkt nach dem Spiel in der Halle. Alle waren glücklich, wir haben viel gelacht – da haben wir realisiert, was wir erreicht haben. Die Spieler waren aber auch sehr müde, alle haben Extra-Aufwand betrieben, um dieses Spiel zu gewinnen.
Wie geht es jetzt für Sie weiter? Die Spieler, die aufgrund von Corona-Infektionen gefehlt haben, werden ja voraussichtlich auch am Samstag beim Heimspiel gegen Rostock fehlen.
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Ja, die meisten kommen wahrscheinlich Freitag aus der Quarantäne, aber wir werden im Prinzip die gleiche Mannschaft haben wie auch in Itzehoe. Wenn sie aus der Quarantäne sind, müssen die Spieler erst Herz- und Lungentests machen, dann können sie langsam nach und nach zurückkommen. Sie können nicht direkt spielen, das ist eine ernste Infektion, man muss dieses Virus ernstnehmen.
Und für die Spieler, die wieder spielen können? Wie planen Sie die Woche?
Wir haben immer noch nur sieben Spieler. Das heißt, wir können höchstens drei-gegen-drei spielen, aber nicht fünf-gegen-fünf. Wir können uns nur in der Theorie auf den nächsten Gegner vorbereiten, nicht praktisch auf dem Feld.
Können Sie keine Jugendspieler dazunehmen oder Spieler aus der zweiten Mannschaft, um zumindest eine Spielsituation fünf-gegen-fünf abbilden zu können?
Gegen Rostock gilt erstmals die 2G-Regel
Seit der Niederlage gegen Jena am ersten Spieltag haben die Sparkassen Stars Bochum vier Heimspiele in Folge gewonnen. Nächster Gegner in der Rundsporthalle ist am Samstagabend der Tabellendritte: Die Seawolves Rostock kommen. Rostock hat sieben Spiele in Folge gewonnen, zuletzt gegen die (wie Bochum aktuell) Corona-geschwächten Uni-Baskets Paderbon (107:68).
Aufgrund der neuen Corona-Schutzverordnung in Nordrhein-Westfalen gilt am Samstagabend in der Rundsporthalle für Zuschauerinnen und Zuschauer erstmals die 2G-Regel. Der Online-Ticketverkauf der Sparkassen Stars ist bereits gestartet: vflastrostars.de.
Nein. Die Spieler in unserem Nachwuchs-Bundesliga-Team, die Metropol Baskets, kommen ja aus mehreren Vereinen. Die Bochumer unter ihnen gehören schon zu unserem Kader: Gabriel Jung und Lasse Bungart haben am Samstag schon gespielt, Ben Böther ist verletzt. Unsere zweite Mannschaft, die in der Oberliga-spielt, hat ein ganz anderes Niveau und vor allem auch eigene Trainingseinheiten und Spiele.
Was für taktische Möglichkeiten haben Sie zu siebt? Was für einen Plan können Sie mit ihrer Mannschaft entwickeln, um auch gegen Rostock eine Chance zu haben?
Das weiß ich noch nicht, ich kenne den Gegner noch nicht so gut. Wir müssen uns ihre Stärken anschauen und schauen, wie wir dagegen spielen. Sicher ist: Es wird ein ganz anderes Spiel, Rostock ist ein Aufstiegskandidat.
Aber Sie haben auch vier Heimspiele in Serie gewonnen. Glauben Sie an eine Chance gegen Rostock?
Ja, unsere Fans geben uns auf jeden Fall einen Schub. Ich sage immer, dass unsere Fans auch ein Teil des Teams sind, sie gehören dazu – das tut uns auf jeden Fall gut. Es kann alles passieren, wir haben die Fans im Rücken. Aber wir sind immer noch zu siebt gegen einen herausragenden Gegner.
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