Berlin. Angefeuert von zahlreichen Zuschauern schwimmen die Talente von Blau-Weiß Bochum bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften zu schnellen Zeiten.
Es ist dieser Moment unmittelbar nach dem Start, nur Millisekunden nachdem das Kommando „Auf die Plätze“ gefolgt von einem durchdringenden Piepen das Rennen eröffnet, der für viele Schwimmerinnen und Schwimmer den größten Unterschied zum Training ausmacht. Dann, wenn der Jubel und die Anfeuerungsrufe von den Rängen eines riesigen Schwimmstadions aufbrausen, als hätten auch die Zuschauer ihren Startschuss erhalten. Dieser Moment ist jetzt wieder zurück und dürfte für die Nachwuchssportler eine besonders große Portion Extramotivation mit sich gebracht haben.
Und das gleich bei einem der wichtigsten Wettkämpfe: Nach 17 Monaten coronabedingter Pause fanden die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Schwimmen (DJM) in Berlin statt. „Für unsere Nachwuchsschwimmer war es ein besonderes Erlebnis in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark in Berlin anzutreten. Und dann wieder mit Zuschauern. Die Atmosphäre, in einer Schwimmhalle, in der auch große internationale Wettkämpfe stattfinden, ist eben schon ganz anders, als jetzt beim zwanzigsten Wettkampf im Bochumer Uni-Bad“, sagt Wichtermann, Vorstand des SV Blau-Weiß.
Atmosphäre erinnert an Vor-Corona-Zeiten
Insgesamt gingen 1127 Schwimmerinnen und Schwimmer an den Start und erlebt eine Atmosphäre, die nahezu an Vor-Corona-Zeiten erinnerte: „Zuschauer waren wieder zugelassen und haben für richtig gute Stimmung gesorgt. Das hat man den Zeiten unserer Sportlerinnen und Sportler auch deutlich angemerkt“, so Wichtermann.
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Für den SV Blau-Weiß Bochum hatten sich 17 Nachwuchsathletinnen und -athleten für die DJM 2021 qualifiziert. Teils sehr erfolgreich. Nur ein Medaille blieb dem SV Blau-Weiß knapp verwehrt. „Mit dieser Teilnehmerzahl waren wir von den 241 teilnehmenden Startgemeinschaften und Vereinen deutschlandweit der siebtgrößte, aus NRW sogar der größte, an der DJM teilnehmende Einzelverein“, sagte Jens Wichtermann stolz. Für seinen Klub gab es acht Finalteilnahmen und 27 Bestzeiten
Sportlich machten die 17 Blau-Weißen bei ihren 59 Vorlaufstart auf sich aufmerksam: „Neben zahlreicher Bestätigungen der Qualifikationsleistungen, erreichten sie insgesamt 27 neue persönliche Bestzeiten und acht Qualifikationen für die Finalläufe“, sagte Wichtermann erfreut und berichtete über das Abschneiden der Blau-Weiß Athleten.
Lilly Bungert verpasst Bronze nur knapp
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Auf drei Sprintstrecken erreicht Lilly Bungert (2005) die Finalläufe. Dabei erreichte sie über 50 Meter Rücken in neuer persönlicher Bestzeit von 30,69 Sekunden den vierten Platz.
„Am Ende fehlten ihr nur sieben Hundertstel zur Bronzemedaille“, so Wichtermann, der Bungerts Sprintstärke auch im Finale über 50 Meter Freistil (27,09 Sekunden, Platz sieben) und über 50 Meter Schmetterling (28,79 Sekunden, Platz acht) erleben konnte.
Kroniger für Bundeskader nominiert
Über zwei Finalteilnahmen konnte sich Marie Kroniger (Jahrgang 2006), Schwester von Blau-Weiß-Aushängeschild Anna Kroniger, freuen. „Sie zeigte sich auf den langen Strecken in bestechender Form. Mit neuer persönlicher Bestzeit schwamm sie sich über 200 Meter Freistil in 2:07,35 Minuten ins Finale“, so Wichtermann. Dort landete sie auf Platz sieben. Über 400 Meter Freistil schlug Kroniger nach 4:29,40 Minuten im Finale als Fünfte an. Noch viel mehr als über ihre Platzierung dürfte sich Marie Kroniger über ihre Berufung in den NK1-Bundeskader freuen, die am Dienstag bekanntgegeben wurde.
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Ihre große Schwester Anna ließ es sich indes nicht nehmen, als Betreuerin mit in Berlin zu sein. „Das ist für unsere jungen Schwimmerinnen schon eine besondere Sache. Wenn eine Top-Sportlerin, die bereits bei internationalen Wettkämpfen an den Start gegangen ist, dann ihre Erfahrungen weitergibt und sprichwörtlich vielleicht auch mal eine junge Sportlerin an die Hand nimmt und sie motiviert“, sagt Wichtermann erfreut.
Je eine weitere Finalteilnahme in Berlin erschwammen sich auch Ben Racherbäumer (200 Meter Schmetterling, Platz sechs), David Bauer (200 Meter Rücken, Platz sieben) und Lucas Kloppe (50 Meter Freistil, Platz acht).
„Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf“, sagt Wichtermann. Das gilt auch für Schwimmer. In Kürze geht es nämlich schon mit wichtigen Staffelwettkämpfen in Bochum weiter. „Dann stehen die sogenannten DMSJ-Bezirksmeisterschaften an. „Dort wollen sich unsere Schwimmer dann für die NRW-Meisterschaften qualifizieren.“
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