Bochum. Erfolgreiche Saison für LDKC-Sportler Nico Pickert mit DM-Titeln und zwei Medaillen bei der U23-WM. Der Blick geht schon Richtung April 2022.

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass für Nico Pickert ein neuer Abschnitt seines sportlichen Lebens begann. Im Oktober 2020 zog es den jungen Kanuten vom Linden-Dahlhauser Kanu-Club nach Leipzig zum Bundesstützpunkt. Ein Wechsel, der sich für den Canadier-Fahrer aus Bochum schon bezahlt gemacht hat. „Ich habe dort ein starkes, erfahrenes Team um mich herum“, betont der 23-Jährige.

„Mein Trainer, Gunar Kirchbach, ist 1996 in Atlanta Olympiasieger geworden. Meine Trainingskollegen Kretschmer und Tina Dietze haben jeweils in London 2012 olympisches Gold geholt“, berichtet der Nachwuchs-Athlet. Sein Ziel, das dürfte unschwer zu erkennen sein, ist auch ein olympisches: 2024 in Paris soll es schon mit der Teilnahme klappen. Drei Jahre bleiben bis dahin. Dass bis dahin noch viele Schritte gegangen, oder besser viele Paddelschläge gemacht werden müssen, dass weiß auch Nico Pickert.

Auch interessant

Doch der Rückblick auf diese Saison kann sich für den Wassersportler des LDKC sehen lassen: Zweimal wurde er Deutscher Meister, qualifizierte sich bei den U23-Europameisterschaften für das Finale und als Höhepunkt holte er zwei Medaillen bei den U23-Weltmeisterschaften in Portugal.

„Großer Schritt Richtung Olympia“

Die Medaillen sehen nicht nur schön aus, das Abschneiden bei der U23-WM war „in Richtung Olympia auf jeden Fall ein erster großer Schritt“, betont Pickert.

Jeweils über die 500-Meter Distanz ging er dort im Einer- und Zweier-Canadier, an der Seite von Moritz Adam, an den Start. Der Zweier ist für Pickert die wichtigere Disziplin, weil sie in Paris zu den olympischen Wettbewerben zählt, und deshalb glänzt die Bronzemedaille dort vielleicht noch ein bisschen heller. Zumal das Einzelrennen um den Titel äußerst knapp war.

„Sechs Hundertstel, das sind etwa zehn Zentimeter“, sagt Pickert, der sich nur dem Kanadier Conor Fitzpatrick geschlagen geben muss. „Es war mein letztes Jahr in der U23. So eine Chance kommt nie wieder“, weiß der LDKC-Kanute, der sich nach dem Ende der Saison erst einmal in seiner Heimat Bochum erholte. Ganz ohne Boot, verrät Pickert lachend.

Ausscheidungswettkämpfe für das Nationalteam im April

Doch auch im Kanu-Sport gilt der altgediente Spruch: „Nach der Saison ist vor der Saison.“ Und so hat er bereits wieder mit dem Training begonnen. Das nächste Ziel hat er nämlich schon wieder vor Augen: „Im April stehen die Ausscheidungswettkämpfe für das Nationalteam an“, sagt er. „Und da geht jeder Sportler ohne Vorleistung rein. Das heißt, alles was ich in dieser Saison geschafft habe, zählt nicht mehr.“

Es wird für ihn auch darum gehen, sich einen Platz im Zweier-Canadier zu sicher. Vielleicht zusammen mit Moritz Adam.

Auch interessant

Das sei „ein Boot mit Potenzial“, sagt der LDKC-Kanute, der jetzt im anstehenden Herbst und Winter zwar viele, viele Kilometer auf den hiesigen bitterkalten Gewässern absolvieren wird. Aber, und das dürfte zu den schöneren Seiten des Leistungssports zählen, es stehen für ihn auch Warmwasser-Trainingslager an. Beispielsweise in der Türkei, oder in Italien, oder Florida. Auch dort will er dann seine Qualität noch verbessern.

„Jetzt ist der Feinschliff dran. Das Niveau ist schon gut, aber es ist noch nicht perfekt.“