Wattenscheid. Als Tabellenführer der Oberliga ging die SG Wattenscheid 09 ins fünfte Saisonspiel. Das half gegen den ASC Dortmund überhaupt nicht.
Am fünften Spieltag hat es auch die SG Wattenscheid 09 erwischt. Der Fußball-Oberligist unterlag im Heimspiel dem ASC 09 Dortmund mit 0:2 (0:1) und schloss damit eine insgesamt ernüchternde Woche ab. Vier Tage nach dem lockeren Einzug in die zweite Runde des Westfalenpokals und dem Schock über die schwere Verletzung von Mike Lewicki musste die Mannschaft von Christian Britscho die erste Niederlage der Saison hinnehmen.
Mit Lewickis Kreuzbandriss aber habe die Leistung im Spiel gegen die Aplerbecker nichts zu tun gehabt, betonte der Trainer. „Knackpunkt war neben der Roten Karte gegen unseren Torhüter der Zeitpunkt, zu dem das 0:1 gefallen ist“, analysierte Britscho.
Bruno Staudt hatte seinen Gegenspieler Said Dahoud zu Fall gebracht, der SGW-Coach aber hatte noch zwei Mann dahinter gesehen. „Sie hätten eingreifen können“, so Britscho. „Das war eine knallharte Entscheidung gegen uns.“ Schiedsrichter Björn Sauer aber hatte in der Aktion eine Notbremse gesehen und schickte Staudt mit Rot vom Platz (25.).
Das 0:1 fällt kurz vor dem Wechsel
Kurz vor dem Wechsel erzielte Maximilian Podehl mit dem 1:0 den ersten Treffer für die Gäste (45.+3). „Hätten wir das Tor nicht kassiert, dann hätten wir nicht in Unterzahl dem Rückstand hinterherlaufen müssen“, fasste Britscho zusammen.
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Und doch zeigte sein Team einmal mehr, wie gut es mit Rückschlägen umgehen kann. Denn gut 40 Minuten war kaum zu sehen, dass die Schwarz-Weißen einen Mann weniger in ihren Reihen hatten.
Vielleicht wäre ein Punkt drin gewesen. Doch dass darüber im Konjunktiv gesprochen werden muss, lag unter anderem an der Chancenauswertung der Gastgeber. Für Trainer Britscho aber war wichtig, wie sich die Mannschaft präsentierte. „Nach dem Punkt hätten wohl alle gelobt, wie phantastisch wir gekämpft haben. Aber das haben wir auch, ohne dass wir den Punkt geholt haben.“
Mannschaft denkt an den verletzten Lewicki
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So zeigte der Oberliga-Zweite einmal mehr seine besonders starke Mentalität. Denn selbst nachdem Podehl zum zweiten Mal zugeschlagen hatte und zum 2:0 für Dortmund traf (85.), ackerten und rannten die Wattenscheider weiter, als ginge es um alles. Britscho: „Die Jungs haben gezeigt, dass sie nicht kaputtzukriegen sind.“
Gedanklich war der eine oder andere dabei sicher beim verletzten Mannschaftskollegen Lewicki. Für den Mittelfeldspieler, der wohl lange ausfallen wird, hatten die Wattenscheider Shirts mit dessen Rückennummer zum Aufwärmen, Trainer Britscho und die Offiziellen während des gesamten Spiels getragen. „Das war in dieser Woche das alles überstrahlende Thema“, bestätigte der Coach. „Wir haben auch im Spiel versucht, alles für ihn zu geben.“
SG Wattenscheid 09: Staudt - Arifi (27. Isik), Wiebel, Schurig (46. Corbo), Britscho - Lucas, Hönicke (80. Yerli) - Esser, Canbulut (74. Ngankam), Yildiz - Casalino
Schiedsrichter: Björn Sauer (Siegen)
Tore: 0:1 Podehl (45.+2), 0:2 Podehl (86.)
Rote Karte: Staudt (25., Notbremse)
Zuschauer: 898