Bochum. Nach dem 0:7 in München zeigt sich der VfL Bochum gegen Stuttgart deutlich verbessert. Zum Sieg reicht es trotzdem nicht.

Beim VfL Bochum hatten sich alle darum bemüht festzustellen, dass das 0:7 bei den Bayern im Verlauf der Woche abgehakt gewesen sei. Die Leistung des Teams von Trainer Thomas Reis im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart lieferte den Beweis. Die Bochumer waren relativ zügig im Heimspielmodus. Mehr als ein 0:0 aber wurde es nicht.

Vier Umstellungen hatte Reis im Vergleich zum Bayern-Spiel vorgenommen. Wie erwartet rückte Erhan Masovic für Vasilios Lampropoulos in die Innenverteidigung an die Seite von Armel Bella-Kotchap und gab sein Startelfdebüt. Eduard Löwen kam für Robert Tesche, Herbert Bockhorn war zurück in der Startaufstellung und rückte für Konstantinos Stafylidis ins Team, Christopher Antwi-Adjei kam für Milos Pantovic.

Auch Stuttgart mit drei Änderungen

Drei Änderungen nahm Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarzzo nach der Niederlage gegen Stuttgart vor. Waldemar Anton (nach Rot-Sperre), Mateo Klimowicz und Hamadi Al Ghaddioui kamen für Hiroki Ito, Marc Oliver Kempf und Roberto Massimo ins Team.

Zu sehen war, dass das zwei Mannschaften aufeinandertrafen, die nicht mit Selbstvertrauen bis zur Oberkante Unterlippe aufgefüllt waren. Bochum hatte dreimal in Reihe verloren, war zuletzt mit sieben Gegentoren von den Bayern abgewatscht worden.

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Die Stuttgarter hatten am ersten Spieltag gewonnen, danach ein Spiel unentschieden gespielt, drei Spiele verloren, zuletzt in langer Überzahl gegen Leverkusen.

Beide Teams wollten den Abwärtstrend stoppen. Matarozo setzte dabei „auf die Bereitschaft zu verteidigen, den nächsten Schuss zu blocken, die nächste Flanke“. Er hatte das Spiel gegen Bochum zum Schlüsselspiel auserkoren.

Reis wollte dagegen sein Team im gewohnten Heimspielmodus sehen: Nach Ballgewinnen mit Tempo auf den Flügeln, mehr und bessere Bälle für Sebastian Polter. Die Last, dass mit Simon Zoller ein enorm wichtiger Spieler fehle, müsse sich auf alle anderen Schultern verteilen. Das 0:7 sei abgehakt. Gegen Stuttgart sei es ein neues Spiel, jeder Spieler wolle sich im Heimspiel beweisen.

Bochum im Mittelfeld deutlich griffiger als der VfB

Der Plan von Thomas Reis ging gerade im ersten Abschnitt besser auf. Zwar benötigten die Bochumer mehr als eine halbe Stunde, bis sie merkten, dass da im Mittelfeld mit Eduard Löwen ein Akteur war, der die Bälle haben wollte.

Das Spiel über die Außen aber klappte. Die Stuttgarter hatten Problemen mit Bockhorns, Antwi-Adjeis und Holtmanns Tempo. Es gab gelbe Karten für Borna Sosa, Mateo Klimowicz und Hamadi Al Ghaddioui.

Christopher Antwi-Adjei vom VfL Bochum (l.) im Zweikampf mit Stuttgarts Orel Mangala.
Christopher Antwi-Adjei vom VfL Bochum (l.) im Zweikampf mit Stuttgarts Orel Mangala. © Getty

Dazu war das Bochumer Mittelfeld mit Elvis Rexhbecaj und Anthony Losilla deutlich griffiger, zweikampfwilliger und zweikampfstärker als gegen die Bayern. In einer Szene klärte Losilla kurz nacheinander mit drei Grätschen Bälle und klärte die Situationen.

Bei den Torchancen hielten sich beide Teams dagegen mächtig zurück. Löwen hatte eine richtig gute der Marke „kann man mal machen“. Sein Torwart Manuel Riemann dagegen hatte wenig bis gar nichts zu tun.

Das galt über weite Strecken für die gesamte Abwehrreihe. Die Stuttgarter unterzogen das neue Innenverteidigerduo zunächst keinem Stresstest. Bella-Kotchap und Masovic mussten wenige Angriffe der Stuttgarter abblocken.

VAR nimmt die Stuttgarter Führung zurück

Nach 55 Minuten hieß es dann dennoch 1:0 für die Stuttgarter. Nach einem Freistoß kam Konstantinos Mavropanos an den Ball und schoss ihn ins Tor. Dass er den Ball mit dem Oberarm gestoppt hatte, musste der Videoassistent Guido Winkmann anmerken. Selten ist die Entscheidung des Videoassistenten im Ruhrstadion so gefeiert worden.

Das aberkannte Tor löste einige Knoten bei den Teams. Das Tempo wurde höher, es ergaben sich Chancen auf beiden Seiten. Die etwas besseren hatten die Stuttgarter. Nun waren Masovic und Bella-Kotchap mehr gefordert. Sie blieben stabil, auch als Matarazzo für die letzten Minuten mit einem Dreierwechsel noch eine Entscheidung herbeiführen wollte.

Gleiches versuchte, etwas gemäßigter auch Reis. Er brachte neben Stafyidis auch Danny Blum. Die Hoffnung auf eine glückliche Einwechslung erfüllte sich nicht.