Stockholm / Mannheim. Der Wattenscheider Leichtathlet konnte seine Erwartungen in Stockholm nicht ganz erfüllen. TV 01-Talente präsentieren sich in Mannheim stark.

Daniel Jasinski ist der „Headliner“ im Olympia-Quartett des TV Wattenscheid, der sich die besten Chancen auf eine vordere Platzierung bei den Spielen in Tokio Anfang August ausrechnen darf. Als vorletzten Wettkampf, bevor es Mitte des Monats zur Akklimatisierung nach Japan geht, war der Diskuswerfer bei der Diamond League in Stockholm am Start – ein echter Härtetest, ein Vergleich mit der Weltelite, ein Vorgeschmack auf Olympia. „Sechs Versuche“ zu haben, hatte Jasinski sich im Gespräch mit Sky vorher als Ziel gesteckt – das hat er verpasst.

Den sechsten Versuch bekommen nur die drei bis dahin Bestplatzierten, um die Medaillen unter sich auszumachen. Mit zwei ungültigen und drei Versuchen über 64,70, 63,85 und 63,84 Metern kam Jasinski aber nicht in die Nähe seiner Bestleistung, die über 67 Meter liegt, rund zwei Meter fehlten ihm zu Edelmetall. Jasinski wurde am Ende Fünfter, der Schwede Daniel Stahl, der auch die Weltjahresbestenliste anführt, sicherte sich Gold mit einem Wurf auf 68,64 Meter.

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Grundsätzlich ist Jasinski in Richtung Olympia aber positiv gestimmt, wie er im Sky-Interview verriet: „Das Jahr lief ziemlich gut für mich. Ich bin gut durch den Winter gekommen, konnte eine neue persönliche Bestleistung aufstellen und das erste Mal den Deutschen Meistertitel gewinnen, obwohl ich schon ein paar Jährchen dabei bin.“ Eine gute Ausgangsposition für die Spiele in Tokio – vor fünf Jahren aus Rio de Janeiro brachte der die Bronzemedaille mit nach Hause.

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Bleibtreu mit starkem Auftritt

Nicht ganz Olympia, aber ein anderes wichtiges internationales Event hat der Wattenscheider Nachwuchs im Blick: In Mannheim wurden am Wochenende die letzten Tickets für die U20-EM in Tallin/Estland (15. bis 18. Juli) vergeben – und mindestens zwei TV-Talente haben ihre Chance genutzt und werden dabei sein, wenn am heutigen Dienstag der offizielle DLV-Kader bekanntgegeben wird.

Mit vollem Tempo Richtung Europameisterschaft: Sophie Bleibtreu (l.) vom TV Wattenscheid 01
Mit vollem Tempo Richtung Europameisterschaft: Sophie Bleibtreu (l.) vom TV Wattenscheid 01 © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Sprinterin Sophie Bleibtreu stellte im 100-Meter-Vorlauf eine neue persönliche Bestleistung von 11,78 Sekunden auf. Damit hat sie auch die Norm für die U20-EM unterboten. Im Einzel wird sie allerdings nicht an den Start gehen – die deutsche Konkurrenz über die 100 Meter ist zu stark. Aber: Auf einen Platz in der Deutschen 4x100-Meter-Staffel in Tallinn hat Bleibtreu gute Chancen. Dass sie nominiert ist, hat Nachwuchs-Bundestrainer Thomas Kremer ihr bereits bestätigt.

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Diskuswerferin Pia Northoff hat ebenfalls ihr Ticket für Tallinn zugesagt bekommen, auch wenn sie in Mannheim mit ihrer Bestweite 47,86 Meter nicht zufrieden war – sie wollte die 50 Meter angreifen. Die will sie nun bei der U20-Europameisterschaft angreifen.