Bochum. In der 2. Liga ProB erwartet der Erste, Sparkassen Stars Bochum, den Zweiten Itzehoe. Bochums Johannes Joos freut sich auf das Spiel.
Mehr Spitzenspiel geht aktuell nicht in der 2. Basketball-Bundesliga ProB Staffel Nord. Tabellenführer VfL Sparkassen Stars Bochum erwartet am Freitag den Tabellenzweiten, die Itzehoe Eagles.
Die Saison wird da nicht entschieden, da es voraussichtlich noch Playoffs geben wird. „Aber“, sagt Johannes Joos, Spieler der Bochumer, „wir wollen Itzehoe zeigen, dass wir zurecht da oben stehen.“ Der Spitzenreiter will sich keine Blöße geben und Stärke demonstrieren.
+++ Damit Sie keine Nachrichten aus Bochum verpassen: Abonnieren Sie unseren WAZ-Newsletter. +++
Dass die Bochumer nach gut zwei Dritteln der Saison Erster sind, daran hat Joos erheblichen Anteil. Niklas Geske, der schnelle Aufbauspieler, ist mit derzeit 304 Punkten treffsicherster Bochumer. Direkt danach folgt Joos. In der vergangenen Saison spielte er für den FC Schalke 04 in der ProA. Nach dem Rückzug der Schalker aus der Liga, musste er nicht lange überlegen, um das Angebot aus Bochum anzunehmen.
Gewicht und Größe eines Centers
274 Punkte hat er bisher gesammelt. Viele davon hat er von jenseits der Dreipunktelinie gemacht. Für einen Spieler mit seinen Werten ist das eher ungewöhnlich.
Auch interessant
Joos ist 2 Meter 6 groß, wiegt laut offizieller Angabe auf der Internetseite der Jungen Liga 105 Kilogramm. Das sind Zahlen, die Center haben. Also die großen, schweren Jungs, die unter den Körben Schwerstarbeit verrichten und die mit ihren langen Armen und unter Einsatz ihrer ganzen Körperkraft versuchen, Rebounds zu sichern.
Trainer Banobre gibt ihm Vertrauen
„Das kann ich auch“, sagt Joos. „Aber der Spielstil unseres Trainers Felix Banobre ist der spanische. Dazu gehört, dass wir viele Dreier nehmen. Er hat mir das Vertrauen gegeben, dass ich diese Würfe mache, wenn ich frei bin. Dadurch, dass ich weiter weg vom Korb agiere, haben unsere schnellen Spieler zudem mehr Platz.“
Es dauerte etwas, bis Joos in seiner neuen Rolle angekommen war. „Meine Dreierquote war in den ersten Spielen noch nicht so gut. In den letzten sechs Spielen lag sie dann aber so um die 60 Prozent.“ Das ist ein herausragender Wert. Die Gegner wissen längst, dass sie Joos nicht einfach „von draußen“ werfen lassen können.
Priviliegiert als Student und Basketballer
Joos freut sich auf das Spiel gegen Itzehoe. Er wirkt ohnehin immer sehr positiv, auf und neben dem Feld. Mit den Einschränkungen wegen Corona hat er sich arrangiert. Sein Studium an der Ruhr-Uni Bochum läuft seit dem Sommer überwiegend digital.
„Ich wäre gerne in der Uni“, sagt Joos. „Aber als Studierende sind wir in einer deutlich besseren Situation als Schüler oder Kindergartenkinder. Und als Basketballer, der in der 2. Liga spielt, habe ich das Privileg, abends raus zu kommen, zum Training gehen zu können und soziale Kontakte zu pflegen.“
Dickerson soll unter den Körben helfen
Vielleicht etwas länger als zu „normalen“ Zeiten sitzen Bochums Basketballer derzeit nach den Trainingseinheiten zusammen. „Natürlich nicht alle auf einem Fleck“, sagt Joos. Auch da gibt es klare Vorgaben und Abstandsregelungen. „Aber wir sind eine Supertruppe und haben viel Spaß miteinander.“ Der Spaß sei ohnehin wichtig. „Zu verbissen darf man auch so ein Spitzenspiel nicht angehen. Und bei unserem schnellen Spielstil, gehört Spaß einfach dazu.“
Auch interessant
Spaß soll auch Noah Dickerson bringen. Der Center aus den USA ist neu im Bochumer Team. Er soll genau die Aufgaben erfüllen, von denen Joos zumindest teilweise entbunden ist. Dickerson soll Rebounds sammeln und hier die Quote mehr in Richtung Bochum drehen. Wenn der Spitzenreiter derzeit einen Schwachpunkt hat, dann sind es die Rebounds. Die zweiten Bälle aber können Spiele entscheiden.
Drei Trainingseinheiten mit dem Team
„Nach der Trennung von Lamar Mallory haben wir von Seiten der Geschäftsführung mit den Coaches die Köpfe zusammengesteckt und überlegt, welchen Spielertypen wir für unsere letzte Nachverpflichtung der Saison benötigen“, sagte Tobias Steinert, Geschäftsführer der Bochumer. „Dabei war es uns wichtig, dass wir unser Insidegame stärken und unsere Rebounds verbessern. Noah erfüllt dieses Anforderungsprofil sehr gut und wir trauen ihm zu, uns für den Rest der Saison eine große Hilfe zu sein.“
Drei Trainingseinheiten hat er bereits mit seinem neuen Team absolviert. „Er muss noch seinen Rhythmus finden“, sagt Joos. „Er hat ein Jahr kein Ligaspiel bestritten. Wir müssen ihn so schnell wie möglich integrieren. Aber wir sind ein sehr offenes, sehr kommunikatives Team, das zudem erfolgreich spielt, da hat er es einfach.“
Weitere Texte aus dem Lokalsport in Bochum lesen Sie hier.