Bochum. In der Länderspielpause muss der VfL Bochum erneut auf Maxim Leitsch verzichten. Er wurde zum U21-Nationalteam eingeladen, Vitaly Janelt nicht.

DFB-Trainer Stefan Kuntz bekommt mit, wenn Spieler, die er in der Regel für die U21-Nationalmannschaft nominiert, nicht gut in Form sind. Natürlich weiß er auch, dass Vitaly Janelt zuletzt nicht mehr beim VfL Bochum im Kader stand. Der Mittelfeldspieler steht vor einem Wechsel. Wohl auch deshalb hat Kuntz ihn nicht für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele in Moldau am 9. Oktober und gegen Bosnien-Herzegowina am 13. Oktober in Fürth (jeweils 18.15 Uhr/ProSieben MAXX) nominiert. Mit Maxim Leitsch aber ist ein Bochumer dabei

Beim VfL Bochum gehen sie davon aus, dass der Wechsel Janelts an diesem Wochenende über die Bühne geht. Er wird wohl in die 2. Englische Liga wechseln. Janelt hatte zu Beginn der Saison zumindest noch im jeweiligen Spieltagskader gestanden. Dann aber setzte Trainer Thomas Reis nicht auf ihn, begründete das damit, dass Janelt mit dem Kopf nicht bei der Mannschaft sei. Aktuell kommt er nicht an den Routiniers Robert Tesche und Anthony Losilla vorbei, dazu hat der Verein mit Raman Chibsah einen weiteren Mittelfeldspieler geholt. Maxim Leitsch ist dagegen Stammspieler und überzeugt Woche für Woche mit guten Leistungen. Er feierte zuletzt sein Debüt im U21-Nationalteam.

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Silvere Ganvoula bleibt wohl beim VfL

Ob außer Janelt noch weitere Spieler den VfL gehen werden, konnte und wollte Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL, am Donnerstag nicht sagen. Solange das Trasferfenster geöffnet geöffnet sei, könne es natürlich Veränderungen geben. „Bei uns aber nur punktuell. Wahrscheinlicher ist, dass uns noch jemand verlässt. Es kann aber auch sein, dass noch einer kommt.“ Richtig bei Janelt sei, dass der VfL mit einem Club in Gesprächen sei. Ansonsten sei aktuell nichts Akutes auf dem Tisch. Auch nicht beim Thema Silvere Ganvoula. Er wird wohl über den 5. Oktober hinaus beim VfL bleiben.

Die Schlagzeilen bei der U21 gehören aber Florian Wirtz. Der Angreifer des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen wird wohl zum jüngsten U21-Nationalspieler der deutschen Verbandsgeschichte aufsteigen. DFB-Trainer Stefan Kuntz berief den 17 Jahre alten Offensivspieler als einen von insgesamt vier Neulingen. Der am 3. Mai 2003 geborene Wirtz würde bei einem Einsatz die Marke des bisherigen Rekordhalters Julian Draxler (17 Jahre, 323 Tage beim Debüt im Mai 2012) um ein gutes halbes Jahr unterbieten.

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Weitere Zweitliga-Spieler im Aufgebot

Ursprünglich stand Wirtz bereits im Aufgebot für die Länderspiele im September. Kuntz nahm ihn aber wieder aus dem Kader, weil der Youngster nach der Leverkusener Teilnahme am Europa-League-Finalturnier noch keine Vorbereitung absolviert hatte.

Neben Wirtz berief Kuntz erstmals die Zweitligaspieler Linton Maina (Hannover 96), Lars Lukas Mai (Darmstadt 98) und David Raum (Greuther Fürth) in sein 23-köpfiges Aufgebot.

Knifflige Aufgabe für das U21-Team

Das Team steht vor einer kniffligen Aufgabe. „Wir benötigen drei Siege, um noch eine EM-Chance zu haben“, sagte Kuntz: „Die Jungs haben mittlerweile die ersten Pflichtspiele in ihren Vereinen hinter sich und bringen eine bessere Matchpraxis mit als noch im September. Deshalb gehen wir unsere Ziele voller Zuversicht an.“

Mit drei Siegen und zwei Niederlagen belegt die U21 derzeit den zweiten Platz in ihrer Qualifikationsgruppe. Belgien führt die Tabelle nach fünf Spielen mit zehn Punkten an. Am 17. November folgt das abschließende Qualifikationsspiel gegen Wales in Braunschweig. Die Gruppensieger und die fünf besten -zweiten qualifizieren sich für die Endrunde.

Aufgrund der Corona-Pandemie soll die U21-Europameisterschaft 2021 in Slowenien und Ungarn in zwei Phasen absolviert werden. Vom 24. bis 31. März findet die Vorrunde mit 16 Teams in vier Gruppen statt. Die Erst- und Zweitplatzierten qualifizieren sich für die K.o.-Runde. In dieser wird vom 31. Mai bis 6. Juni der Europameister ermittelt.
Das Aufgebot der U21-Nationalmannschaft:
Tor: Eike Bansen (SV Zulte-Waregem), Finn Dahmen (Mainz 05), Lennart Grill (Bayer Leverkusen)
Abwehr: Felix Agu (Werder Bremen), Ridle Baku (VfL Wolfsburg), Tim-Henry Handwerker (1. FC Nürnberg), Maxim Leitsch (VfL Bochum), Lars Lukas Mai (Darmstadt 98), Amos Pieper (Arminia Bielefeld), David Raum (Greuther Fürth), Nico Schlotterbeck (Union Berlin)
Mittelfeld und Angriff: Ragnar Ache (Eintracht Frankfurt), Mergim Berisha (Red Bull Salzburg), Jonathan Burkardt (Mainz 05), Niklas Dorsch (KAA Gent), Dennis Geiger (TSG Hoffenheim), Robin Hack (1. FC Nürnberg), Yannik Keitel (SC Freiburg), Florian Krüger (Erzgebirge Aue), Linton Maina (Hannover 96), Lukas Nmecha (RSC Anderlecht), Salih Özcan (1. FC Köln), Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)