Bochum. Der VfL Bochum hat den Wintzheimer-Nachfolger gefunden. Der Ungar Soma Novothny kommt. Das sagt Trainer Reis.
Der VfL Bochum hat eine weitere Lücke im Kader geschlossen. Am Montag hat der Zweitligist Stürmer Soma Novothny unter Vertrag genommen. Der 26-jährige Ungar unterschrieb einen Zweijahres-Vertrag bis 2022.
Noch bis Ende Juni war der seitdem vereinslose Profi bei Újpest FC, dem ungarischen Erstligisten aus der Hauptstadt Budapest, aktiv. Er kommt folglich ablösefrei an die Castroper Straße. Beim VfL wird der ehemalige U21-Nationalspieler Ungarns mit der Rückennummer 15 auflaufen. Damit hat Trainer Thomas Reis nun zwei echte Stoßstürmer: Novothny soll dem Nummer-Eins-Stürmer Silvere Ganvoula Konkurrenz machen. In der Vorsaison nahm diese Rolle Manuel Wintzheimer ein, der aber nur ausgeliehen war und nun wieder zum Kader des Liga-Konkurrenten Hamburger SV gehört.
Wille, Engagement, Galligkeit: Novothny soll dem VfL weiterhelfen
Soma Novothny „wird uns weiterhelfen“, sagt Trainer Thomas Reis überzeugt. Wille und Engagement würden ihn auszeichnen, seine Galligkeit. Zudem sei er ein sehr mannschaftsdienlicher Spieler, der auch defensiv mithilft. „Ich freue mich, einen zweiten gelernten zentralen Stürmer im Team zu haben“, so Reis.
VfL-Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz sagt: „Soma Novothny hat viel Erfahrung in unterschiedlichen Ländern und Ligen gesammelt. Er ist ein robuster Spieler, der hart für die Mannschaft arbeitet und seine Qualitäten in der Box hat. Nach dem Weggang von Manuel Wintzheimer war diese Kaderposition offen, wir freuen uns, diese nun mit Soma schließen zu können.“
Bochum ist bereits die zehnte Profi-Station des 26-Jährigen
Novothny spielte als Profi bereits bei neun Klubs in Ungarn sowie in Südkorea, Italien (Südtirol, SSC Neapel), Belgien (St. Truiden), sieben Mal davon auf Leihbasis. In der Nemzeti Bajnoksag, der ersten ungarischen Liga, kommt er insgesamt auf 144 Einsätze und 44 Tore. In der zweiten Liga Südkoreas erzielte er für Busan IPark zwölf Treffer in 27 Spielen, darunter das entscheidende Tor in den Playoffs für den Aufstieg. Nach dem Leihende kehrte er im Januar dieses Jahres zu Ujpest FC zurück, mit dem er 2018 in der Qualifikation für die Europa League und den ungarischen Pokal gewonnen hatte.
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Wichtiger: Von Januar bis Juni war er bei Ujpest FC Stammspieler, erzielte in 17 Partien, fast alle über die volle Distanz, sechs Tore. Seit Juli allerdings hat er nur noch individuell trainiert, insofern dürfte ein Einsatz im Pokal am Samstag zu früh kommen.
Kaderplanung beim VfL Bochum noch nicht abgeschlossen
Abgeschlossen ist die Kaderplanung beim VfL damit aber noch nicht. Das Hauptaugenmerk liegt nun noch auf der Verpflichtung eines möglichst schnellen Sechsers, sofern es finanziell passt. Auf der anderen Seite dürfte der eine oder andere Spieler noch verliehen werden. Und sollte ein höherklassiger Klub einen aus VfL-Sicht adäquaten Preis zahlen für Silvere Ganvoula (mindestens fünf Millionen Euro), müsste entsprechend hochkarätiger Ersatz her. Bis zum 5. Oktober ist das Transferfenster noch geöffnet.
Am Montag trainierte Ganvoula mit 17 weiteren Feldspielern, bereitete sich auf das erste Pflichtspiel vor, das DFB-Pokal-Match gegen den FV Engers am Samstag (15.30 Uhr, Vonovia-Ruhrstadion, ohne Zuschauer). Wieder im Mannschaftstraining ist Tarsis Bonga, der am Ende der Vorwoche bereits individuell trainiert hatte. Auch Herbert Bockhorn arbeitet mittlerweile mit der Mannschaft.
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Decarli wird noch einige Wochen ausfallen
Noch etliche Wochen dauern werde dies bei Saulo Decarli (Entzündung im Fuß), so die Schätzung von Trainer Reis. Da Armel Bella-Kotchap im Pokal gesperrt ist, ist es für den VfL umso wichtiger, dass sein etatmäßiges Innenverteidiger-Duo gesund von den Länderspielreisen zurückkehrt. Vasileios Lampropoulos klagte in Griechenland zwischenzeitlich über eine leichte Erkrankung und war daher isoliert und getestet worden auf Covid-19 – Ergebnis: negativ. Am Sonntag, beim 2:1-Sieg der Griechen im Kosovo, saß der 30-Jährige wieder auf der Bank. Entwarnung also. Er soll am Mittwoch wieder komplett mit dem VfL trainieren.
Leitsch und Janelt sind noch im Länderspiel-Einsatz
Noch ein Spiel vor der Brust hat sein Verteidiger-Kollege Maxim Leitsch. Nach seinem 15-Minuten-Debüt in der deutschen U21-Nationalmannschaft am vergangenen Donnerstag gegen die Republik Moldau (4:1) könnte er am Dienstag (16 Uhr) in Belgien seinen zweiten Einsatz haben. Auch Vitaly Janelt, im ersten Spiel ohne Einsatz, ist noch bei der U21. Am Donnerstag rechnet Trainer Reis damit, mit seinem kompletten Pokal-Kader trainieren zu können.