Dortmund. Mit einem verdienten 3:1-Sieg bei Borussia Dortmund hat der VfL Bochum nach einer turbulenten Woche ein Ausrufezeichen gesetzt.

Corona-Fall, Quarantäne, kein Trainingslager – und dann ein hochverdienter Sieg bei Borussia Dortmund: Der VfL Bochum hat nach einer turbulenten Woche am Freitagabend mit einem 3:1-Erfolg beim BVB ein Ausrufezeichen gesetzt.

„Ich glaube, dass der Sieg absolut in Ordnung geht“, sagte Trainer Thomas Reis. „Wir haben von Anfang an versucht, dem Gegner das Spiel aufzudrücken. Wir hatten eine sehr gute Raumaufteilung und haben auch sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Wir haben als Mannschaft in beide Richtungen funktioniert“, lobte der Trainer nach dem ersten Sieg im vierten Spiel der Vorbereitung. „Wir sind froh, dass wir ein positives Ergebnis erzielt haben. Aber wir werden auch da die Kirche im Dorf lassen.“

Erst am Freitagmorgen gab der VfL Bochum grünes Licht: Alle Ergebnisse der dritten Testung auf Covid-19 in dieser Woche fielen negativ aus. Zwei Teammitglieder die zuvor noch in häuslicher Quarantäne waren nach dem Corona-Fall vom Montag, durften wieder zum Team stoßen. Vier Teammitglieder, darunter drei Spieler, sind noch in häuslicher Quarantäne. Gegen den BVB fehlten wie berichtet neben Danny Blum (Aufbautraining), den verletzten Herbert Bockhorn, Saulo Decarli und Robert Zulj auch Tarsis Bonga, Moritz Römling und Baris Ekincier.

Startelf könnte auch im DFB-Pokal in zwei Wochen beginnen

Trainer Reis setzte auf eine Startelf, die auch in zwei Wochen im Pokal beginnen könnte. Sein Debüt gab Gerrit Holtmann, der auf dem linken Flügel einige gute Ansätze zeigte und mit Thomas Eisfeld zentral, Simon Zoller rechts und Silvere Ganvoula im Zentrum das Offensivquartett bildete.

Der BVB schickte eine bunte Mischung ins Rennen: Mit Topstars wie Hummels und Witsel, dem hochbegabten 17-jährigen Zugang Bellingham, mit Brandt und Hazard, aber auch Kräften aus der zweiten Mannschaft. Bereits zuvor hatte eine andere BVB-Elf unter anderem mit Sancho und Haaland gegen den SC Paderborn 1:1 gespielt. Kein guter Tag für den BVB.

Thomas Eisfeld (Mite) zeigte im offensiven Mittelfeld eine ordenltiche Leistung.
Thomas Eisfeld (Mite) zeigte im offensiven Mittelfeld eine ordenltiche Leistung. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | firo Sportphoto/Ralf Ibing

Und ein feiner Abend für den VfL. Reis wollte einen mutigen Auftritt sehen, mit Ballgewinnen, einer stabilen Defensive, einer guten Ordnung – und seine Mannschaft lieferte. Sie machte die Räume eng, verschob geschickt, zeigte spielerische Lösungen von hinten heraus, ein gutes Positions- und Umschaltspiel mit Tempo, auch Ruhe am Ball. Zudem stand der VfL sehr kompakt, diszipliniert, ließ nur einen Torschuss zu im ersten Durchgang (Brandt/38.).

Bochum erobert immer wieder Bälle

Die bissigen, aggressiven, wachen Bochumer eroberten immer wieder Bälle von fahrigen Dortmundern. So Anthony Losilla in Minute zwei, doch Ganvoula verzog. Noch.

Denn dann spielte der junge Marc Unbehaun, die Nummer drei der BVB-Keeper, den Ball in die Füße von Zoller, der auf Ganvoula zurücklegte. Der Torjäger netzte ein. 1:0 (16.). Zehn Minuten später schickte Gamboa Bochums bärenstarken Topstürmer. Ganvoula flankte scharf, Zoller erzielte per Hinterkopf am kurzen Pfosten das 2:0. Die verdiente Führung für den Zweitligisten, der weiter wenig anbrennen ließ.

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Ganvoula erhöht direkt nach der Pause auf 3:0

Nach der Pause mit den eingewechselten Torwart Drewes sowie Kokovas, Janelt und Pantovic blieb es dabei: Der VfL war präsent. Der BVB schläfrig. Wolf passte lasch auf Unbehaun zurück, der Keeper zögerte. Ganvoula schnappte sich den Ball, zog vorbei, schob ein. 3:0. Hans-Peter Villis, der Präsident des VfL, und Martin Kree, sein Stellvertreter, lehnten sich auf der Tribüne des Trainingsplatzes in Brackel genüsslich zurück.

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Denn sie sahen weiterhin beherzt agierende Bochumer, die immer wieder schnelle Gegenstöße initiierten. Reis wechselte dann weiter durch, Maier, Weilandt, dann Holtkamp und Bella-Kotchap kamen, zwischenzeitlich verkürzte Hummels auf 1:3 und vergaben Weilandt und Maier den vierten Streich. Für einen VfL, der bis zum Schluss Lust auf die Liga machte.

Die Fakten zum Spiel: Teams und Tore

VfL: Riemann (46. Drewes) – Gamboa (73. Holtkamp), Lampropoulos, Leitsch (73. Bella-Kotchap), Soares (46. Kokovas) – Losilla, Tesche (46. Janelt) – Zoller (60. Weilandt), Eisfeld (61. Maier), Holtmann (46. Pantovic) – Ganvoula

BVB: Unbehaun – Wolf, Pisczek, Hummels, Duman – Bellingham, Witsel – Tachie, Brandt, Bakir – Hazard

Tore: 0:1 Ganvoula (15.), 0:2 Zoller (25.), 0:3 Ganvoula (46.), 1:3 Hummels (67.)