Bochum. Mit 7:6 nach Elfmeterschießen setzten sich die Fußballerinnen von Union Bergen im Halbfinale des Kreispokals gegen den SV Höntrop durch.

Ein spannenderes Halbfinalspiel, das schon alle Endspielqualitäten erfüllte, hätte es kaum geben können. „Das war unglaublich, an Spannung nicht zu überbieten“, meinte Höntrops Trainer Ersin Ekiz. So sah es auch Union-Trainer Thomas Behrendt. „Allerdings haben wir es am Ende selber unnötig spannend gemacht“.

Von Beginn an hatte Landesliga-Aufsteiger Union Bergen das Heft in der Hand, attackierte Höntrop frühzeitig. „Man konnte auf jeden Fall sehen, dass Union die erfahrenere Mannschaft war“, sagte Ekiz. Gegen tief stehende Höntroperinnen erspielte sich Union viele gute Offensivaktionen, ging aber erst durch einen Fernschuss von Melina Laftsidis (39.) in Führung. „Bis dahin hatten wir diszipliniert verteidigt und ebenso ein paar Chancen. Da war der Gegentreffer vor der Halbzeit etwas enttäuschend“, so Ekiz.

Bergen verspielt eine 3:1-Führung

Fahrt ins Spiel kam schließlich im zweiten Durchgang. Nach einem Freistoß von Nadine Stonjek in der 52. Minute glich Höntrop kurz nach Wiederanpfiff aus. Die Karten schienen also wieder neu gemischt, was aber nur bis zur 69. Minute anhielt, als Anna Tatenhorst einen Strafstoß zum 2:1 verwandelte. Höntrop steckte aber nicht auf, erspielte sich gleich zwei Chancen hintereinander, nutzte sie jedoch nicht. Postwendend gab es die Quittung, als wieder Tatenhorst zum 3:1 (74.) erhöhte. „Danach hätten wir auch noch das vierte, fünfte und sechste Tor machen müssen“, berichtete Behrendt von drei hundertprozentigen Chancen für Union.

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SVH-Trainer Ekiz dachte in dem Moment hingegen, dass das Spiel für seine Mannschaft damit gelaufen sei. „Höntrop hat aber nie aufgegeben“, so Behrendt. Nur zwei Minuten nach dem 3:1 erzielte Höntrops Sarah Schulz den 2:3-Anschlusstreffer (76.). „Danach haben wir komplett auf Offensive umgestellt“, so Ekiz, der das Risiko für einen möglichen Ausgleich einging. Diese Entscheidung machte sich kurz vor Abpfiff bezahlt, als Neuzugang Svenja Hafke in der 88. Minute den ersehnten 3:3-Ausgleichstreffer erzielte. „Ich hab gedacht, das gibt’s doch gar nicht“, so Behrendet, dessen Mannschaft durch zwei Fehler die Führung hergab und es schließlich zum Elfmeterschießen kam.

Denise Lategano sorgt für die Entscheidung vom Punkt

Die ersten drei Schützinnen beider Mannschaften, Melina Laftsidis, Anna Tatenhorst und Angelina Brück für Union sowie Nadine Stonjek, Darleen Siepelt und Sarah Schulz für Höntrop, waren erfolgreich vom Punkt, es hieß 6:6. Dann aber scheiterte Höntrops Eda Kasumovic an Unions Torhüterin Alea Rimpel. Aber auch Bergens Sina Felske verschoss ihren Elfer. Als nächstes trat Höntrops Anna Marie Bernsmann an, aber auch sie scheiterte an Rimpel. Union lag erneut im Vorteil. Als fünfte Schützin für Bergen trat schließlich Denise Lategano an, schenkte ihrer ehemaligen Mannschaft Treffer Nummer sieben ein und ließ ihr neues Team somit ins Endspiel des Kreispokals einziehen.

Somit trifft Höntrop im Spiel um Platz drei am 29. August (17:30 Uhr) auf Bezirksligist SV Waldesrand Linden und Union Bergen bestreitet das Finale gegen Kreisligist FC Bochum einen Tag später am 30. August (13 Uhr).

Union: Rimpel – Müllemeyer, Gorks, Tatenhorst, Maler – Lategano, Korek (50. Buyken), Felske, Laftsidis, Dinter (60. Marquardt) - Brück

SVH: Beckhöfer – van Bebber, Kasumovic, Hecker, Mehri (75. Niehaus) – Siepelt, Stonjek, Schulz, Rose (59. Bernsmann), Ould Seltana – Hafke

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