Wattenscheid. Er ist international erfahren und mehrmaliger Deutscher Meister über 200 Meter: Wattenscheids Robin Erewa. Das sind seine Pläne und Ziele.

Vier Mal ist er Deutscher Meister geworden allein im Sommer. Robin Erewa kennt das Gefühl des Goldlaufes. Vor Fans, die anfeuern, die feiern, vor denen ein Athlet den Triumph richtig genießen kann. In diesem Jahr wird das anders, wie die Coronakrise ja so vieles verändert.

Die Deutsche Meisterschaft der Leichtathleten am 8./9. August in Braunschweig wird ohne Publikum stattfinden. „Eine DM vor leeren Rängen ist jetzt nicht der Meilenstein für die Motivation“, sagt der 29-jährige Sprinter des TV Wattenscheid 01 im Gespräch mit dieser Redaktion ganz ehrlich. Bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften war der Experte über 200 Meter ja schon dabei. International gewann er zuletzt im Frühling 2019 mit Teamkollege Maurice Huke und der deutschen Sprintstaffel die WM-Bronzemedaille. Erewa sagt: „Dieses Jahr ist für uns ein Übergangsjahr.“

Die Olympischen Ziele sind schon jetzt das Ziel von Robin Erewa

Das Ziel ist klar: die ins nächste Jahr verlegten Olympischen Spiele in Tokio. Über 200 Meter und für die Staffel will er sich qualifizieren. „Darauf arbeiten wir hin“, sagt der Sprinter. Und dafür soll es auch in diesem von der Corona-Pandemie geprägten, verkürzten Sommer noch ein paar Wettkämpfe geben, vermutlich zumindest. „Um im nächsten Jahr schnell zu laufen, muss man auch in diesem Jahr schon mal schnell laufen“, sagt Erewa trocken.

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Der Lockdown im März, das Olympia-Aus für 2020, die Wochen der individuellen Einheiten, vor allem die Ungewissheit mit der Frage: Wofür trainiere ich eigentlich? Nein, spurlos ist all das nicht an ihm vorbeigegangen. „Das waren schon Motivationsdämpfer“, räumt der langjährige Wattenscheider ein, „es war nicht immer einfach.“ Aber er hat sich nicht hängen gelassen.

Im Vorjahr platzten kurz vor der DM auch die WM-Träume

Als Mitglied des Perspektivkaders des Deutschen Leichtathletik-Verbandes war er einer der ersten Wattenscheider, die nach den ersten Lockerungen im Profisport die Anlagen unter strengen Auflagen, in Zweiergruppen wieder nutzen konnten am Wattenscheider Olympiastützpunkt. Erewa gibt weiter Gas im Training. Vor allem, das ist die gute Nachricht: Weil er gesund ist. „Toi, toi, toi“, sagt er lächelnd.

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Im Vorjahr musste Erewa seinen DM-Start kurz vor der Abfahrt zu den Titelkämpfen absagen. Beugersehnen-Anriss – das Saisonaus. Auch die WM-Träume platzten. Rund zehn Wochen später nahm er wieder das Training auf. Erewa holte in der Halle im Februar 2020 den DM-Titel über 200 Meter, wieder einmal. Dann kam Corona. Und jetzt? „Ich weiß nicht genau, welche Zeiten ich gerade rennen kann“, sagt der Mann mit der Bestzeit von 20,40 Sekunden.

Denkbar, dass er in Wetzlar oder Regensburg startet vor der DM und dann auch bei den Titelkämpfen. Noch hält sich Erewa alles offen. Aber wenn er rennt bei den Deutschen Meisterschaften, „dann für Gold“, erklärt der 200-Meter-Mann klipp und klar. Daran hat auch Corona nichts geändert.

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