Bochum. Die Handballerinnen des TV Wattenscheid hätten mit einer Wildcard aufsteigen können, sie verzichten. Anders als die Männer von Teutonia Riemke II.

Drei Bochumer Handball-Landesligisten wird es in der nächsten Spielzeit geben. Wie bereits berichtet, hat die zweite Männermannschaft des SV Teutonia Riemke ihre Wildcard wahrgenommen und für die Landesliga gemeldet. Die Handballerinnen des Bochumer HC profitierten unterdessen von der Regel, dass eine Wertung ohne Absteiger vorgenommen wurde. Der TV Wattenscheid hätte indes die Chance gehabt, per Wildcard in die Verbandsliga aufzusteigen. Diese Chance nahmen sie jedoch nicht wahr.

Für die Riemker Handballer wartet auf den ersten Blick ein ordentliches Programm. 70 Vereine meldeten ihre Teams in der Landesliga, bei wie gewohnt vier Staffeln würde das eine Größe von 17 beziehungsweise 18 Mannschaften bedeuten. „Ich könnte mir vorstellen, dass eine fünfte Staffel aufgemacht wird, das wären dann je 14 Mannschaften. Alles andere wäre sonst zu viel“, sagt SVT-Trainer Lat Al-Youssef. Er denkt dabei auch an eine Bezirksligasaison mit 16 Mannschaften. „Das war auch schon sehr sehr sportlich“.

Saisonstart im September

Prinzipiell geht Al-Youssef von einem Saisonstart im September aus und richtet den Vorbereitungsplan auch in diesem Sinne aus. „Wir müssen ja so trainieren, dass wir dann bereit sind“, sagt er und peilt einen gemeinsamen Trainingsstart Mitte oder Ende Juni ein. Wie das Training dann aussehen wird, ist natürlich noch nicht abzusehen. „Wir wollen erst einmal so spät wie möglich in die Halle, um einigermaßen sicher zu gehen“, erklärt er.

Die zweite Mannschaft des SV Teutonia Bochum-Riemke spielt in der nächsten Saison in der Landesliga.
Die zweite Mannschaft des SV Teutonia Bochum-Riemke spielt in der nächsten Saison in der Landesliga. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Für die Frauen-Landesliga wurden unterdessen 55 Mannschaften gemeldet. Bei vier Staffeln würde das sogar eine relativ normale Größe von 13 oder 14 Mannschaften bedeuten. Ob aber der Liga- und Spielbetrieb im September wieder aufgenommen werden kann, daran glaubt Jens Bernstein, Trainer der BHC, noch nicht. „Ich würde mich natürlich freuen, wenn es eher wieder losgeht, aber ich glaube es wird schwierig den organisatorischen Aufwand bis dahin zu stemmen.“ Bernstein denkt eher an einen Saisonstart später im Jahr.

Kraft und Ausdauer

Unabhängig davon, wann die Saison losgeht, sind der BHC-Coach und seine Mannschaft froh, dass es mit dem Ligaverbleib am Ende geklappt hat. „Es war ein schwieriges Jahr mit vielen Verletzungen und Ausfällen, aber am Ende hätten wir es denke ich auch sportlich noch geschafft“, sagt Bernstein. Er geht nicht davon aus, dass sich die Misere in der kommenden Saison wiederholen wird. Das Mannschaftstraining fehlt natürlich auch den BHC-Handballerinnen, aber neben fleißigem Laufen wird immerhin virtuell zusammen an der Kraft und der Ausdauer trainiert.

Die Handballerinnen des TV Wattenscheid 01 haben sich gegen den Aufstieg durch die Wildcard entschieden. Schon vor dem Stillstand des Spielbetriebs hatten sie Tabellenzweite gute Chancen auf die Meisterschaft. „Aber schon zu dem Zeitpunkt haben sie gesagt, dass sie nicht aufsteigen wollen“, erklärt Abteilungsleiter Hans-Werner Wasita. „Nach Erhalt der Wildcard hat die Mannschaft sich noch einmal besprochen, ist aber zu der gleichen Entscheidung gekommen“.

Wattenscheid ist im Umbruch

Wattenscheids Leistungsträgerin Veronika Stallmann fügt außerdem hinzu, „dass wir im Umbruch sind und einige junge Spielerinnen haben, die sich erst einmal in der Landesliga etablieren sollten und die Verbandsliga da vielleicht ein zu großer Schritt wäre“. Dementsprechend befinden sich die TVW-Frauen mit ihrem neuen Trainer Holger Neitsch in der Vorbereitung auf die Landesliga, wenn auch zuletzt mit individuellen Lauf- und Kraftprogrammen oder virtuell gemeinsam.

Ein erstes gemeinsames Training mit Abstand fand bereits statt und soll die nächsten drei, vier Wochen auch weitergeführt werden, bevor Training in der Halle zur Debatte steht. Wann es mit der Saison wohl losgehen könnte, das kann auch Veronika Stallmann nicht erahnen. Aber, „wir lassen uns überraschen und werden dann bereit sein“.