Bochum. Der Basketball in der 2. Liga ruht, die Saison ist beendet. Im Hintergrund wird die nächste Saison angedacht. Ein Bochumer ist mit dabei.

Am vergangenen Freitag konnten die Basketballer der Sparkassen Stars Bochum wieder in die Rundsporthalle. Für die Spieler des Zweitligisten bedeutete der Lockdown wegen der Coronapandemie das Ende der Saison und das Herunterfahren des Trainings komplett auf Null. Zuvor hatten sie jeden Tag trainiert, die Playoffs standen an. Inzwischen gibt es eine Taskforce, eine Arbeitsgruppe mit Verantwortlichen der Liga, der ProA und der ProB. Einer davon kommt aus Bochum.

Es ist Hans Peter Diehr, der Finanzvorstand der Sparkassen Stars. Er hat in der Liga und der Basketballszene einen guten Ruf. Schon viele Jahre führt er den Zweitligisten mit ruhiger Hand. Sieben Jahre spielen die Bochumer nun in der 2. Liga. Sieben Mal haben sie die Playoffs erreicht. Auch in dieser Spielzeit, die Anfang März noch vor dem ersten Play-off-Spiel zunächst ausgesetzt und wenig später beendet wurde. Die Bochumer hätten gegen Baunach gespielt.

Liga arbeitet an einem Standardarbeitsvertrag

Darum, wer gegen wen spielt und vor allem ab wann, geht es auch bei der Taskforce der Liga. „Wir haben einmal in der Woche eine Videokonferenz“, sagt Diehr. „Wir sprechen verschiedene Szenarien durch, müssen dabei immer schauen, was die Politik entscheidet und wieder möglich macht. Davon hängt ab, ob und wann wir wieder starten können. In dieser Taskforce ist im Rahmen eine Menge zu tun, im Detail eher wenig. Derzeit arbeiten wir einen Standardarbeitsvertrag.“

Die Vereine sollen bei der Verpflichtung von Spielern Sicherheit haben. Es hilft ihnen wenig, dass sie Spieler verpflichten und bezahlen, wenn gar nicht gespielt wird. Die Vereine aber versuchen natürlich dennoch schon einmal eine Mannschaft zu formen. Auch die Sparkassen Stars Bochum.

Vier Spieler haben noch einen laufenden Vertrag

Mit Ben Böther, Marco Buljevic, Niklas Bilski und Marius Beer haben vier Spieler noch einen Vertrag für die nächste Saison. Florian Wendeler und Marc Gebhardt haben laut Diehr noch einen „Restvertrag“. Trainer Felix Banobre hat ebenso noch einen laufenden Vertrag. Der von Co-Trainer Petar Topalski wurde unlängst verlängert. Banobre und Topalski leiteten am vergangenen Freitag das Training, als die Basketballer der Sparkassen Stars erstmals wieder in der Rundsporthalle trainieren durften.

„Eine Kaderplanung fällt allen Vereinen derzeit schwer“, sagt Diehr. „Die Vereine wissen nicht, mit welchem Budget sie arbeiten können.“ Die Bochumer aber haben zumindest halbwegs Planungssicherheit, weil die Sparkassen Bochum, der Hauptsponsor und Namensgeber, bereits die weitere Zusammenarbeit bestätigt hat. Bochum bleibt Bundesliga-Standort. Mit diesem Wissen kann Diehr besser arbeiten als manche seiner Kollegen in den anderen Vereinen.

Die Spielersuche gestaltet sich schwierig

Er hofft, dass es bei der Verpflichtung von Spielern hilft, dass Bochum bei den Finanzen gut aufgestellt ist. „Vielerorts herrscht bei den Vereinen Panik, weil sie nicht wissen, ob Sponsoren bleiben und sie eine Saison durchfinanziert bekommen. Wir sind da relativ stabil aufgestellt.“

Die Spielersuche gestaltet sich dieser Tage etwas anspruchsvoller als gewohnt. Trainer Banobre schaut sich zwar weiterhin viele Videos von Spielern an, sie live spielen zu sehen aber ist nicht möglich. Diehr: „Vielleicht muss man aufgrund der besonderen Umstände eine besondere Strategie wählen. Wir werden wohl nur eine kurze Vorbereitungszeit haben. Daher wäre es ein Vorteil, ein eingespieltes Team zu haben.“ In dem würden Diehr und Banobre auch gerne Lars Kamp sehen. Er war Bochums bester deutscher Spieler in der vergangenen Saison.

Entscheidung bis Mitte Juli

„Es ist ja kein Geheimnis“, sagt Diehr, „dass er bei uns auf der Wunschliste ganz oben steht. Er war ligaweit einer der besten deutschen Akteure.“ Dass aber haben auch andere Vereine mitbekommen.

Diehr hofft, dass bis Mitte Juli eine Entscheidung gefallen ist, wann es wieder los geht. „Dieser Termin wäre das Ende der Fahnenstange, wenn der Start im September sein soll.“