Bochum. Wegen der Coronakrise ist Sport nur eingeschränkt möglich. Wir stellen Bochumer vor, wie sie sich dennoch fit halten. Heute: Karateka Tim Milner.

Im Dojo von Budokan Bochum an der Halbachstraße ist es wegen der Corona-Beschränkungen ruhig geworden, trainieren können die Karateka trotzdem. Die Trainer geben Online-Kurse und halten die Sportler mit Übungen per Video fit. Sogar Wettkämpfe finden online statt.

„Karate besteht ja aus drei Säulen, zwei davon können wir auch jetzt noch trainieren“, sagt Budokan-Trainer Tim Milner. Die Partnerübungen fallen zwar aus, doch die Grundtechniken und Kata, also der Kampf gegen einen imaginären Gegner, können auch zu Hause leicht trainiert werden. Und so bitten die Trainer zweimal die Woche vor die Kamera, um per Videokonferenz zu trainieren.

30 Minuten Heimtraining

„Das dauert dann jeweils circa 30 Minuten. Außerdem stellen wir jede Woche neue Videos bereit, mit denen jeder einfach zu Hause im Wohnzimmer trainieren kann“, sagt A-Lizenz-Inhaber Milner, der auch Landestrainer und Bundestrainer-Assistent ist. Das Heimtraining besteht aus Kraft-Ausdauerübungen wie Unterarmstütz immer im Wechsel mit Technikfolgen aus dem Karate. Für die Leistungsathleten des Vereins wird außerdem ein Training mit speziellen Challenges angeboten, um vorbereitet zu sein, wenn die Wettkämpfe wieder losgehen. Währenddessen können die Karateka an Online-Turnieren teilnehmen, wo Techniken vorgeführt werden.

Milner, als Aktiver selbst mehrmaliger Deutscher Meister, Europameister und WM-Bronze-Gewinner, ist mit den Trainingsclips und Videokonferenzen momentan gut beschäftigt. Außerdem hält sich der 39-Jährige mit Laufen und Krafttraining fit. „Trotzdem fehlt etwas im Vergleich zu vorher, vor allem das Gemeinschaftsgefühl“, sagt der Sport- und Fitnesskaufmann. „Das geht wohl vielen so, allmählich macht sich das auch bei den Online-Kursen bemerkbar, sagt Milner: „Das Online-Training wurde anfangs zwar sehr gut angenommen, aber mittlerweile flachen die Teilnehmerzahlen etwas ab.“