Bochum. Das hat es lange nicht mehr gegeben. Sowohl die Frauen als auch die Männer von Teutonia Riemke gewannen ihre Spiele in der Handball-Verbandsliga.
„Wenn bei uns alles passt, dann ist was möglich“, hatte Mathias Weber, Trainer der Verbandsliga-Handballerinnen des SV Teutonia Riemke, vor dem Spiel gegen Tabellenführer DJK Eintracht Coesfeld gesagt. Am Ende passte vieles bei den Bochumerinnen. Riemke setzte ein Ausrufezeichen, gewann gegen Coesfeld deutlich mit 34:24 (16:10).
„Wirklich gerechnet hatte ich damit nicht“, meinte Weber, der dafür überaus stolz auf die Leistung seiner Mannschaft war. „Mit einer geschlossenen Leistung haben wir gegen einen meiner Meinung nach bessern Gegner gewonnen.“ Wie aber die meisten Handballspiele, hatte auch diese Partie seine Anlaufphase, in der sich der Spielausgang noch nicht andeutete. Nach acht Minuten führten die Gäste mit 3:2, woraus Riemke aber ein 4:3 machte und Coesfeld im weiteren Verlauf auch keine Führung mehr gestattete. Richtig absetzen konnten sich die Gastgeberinnen aber noch nicht, nach 20 Minuten betrug ihr Vorsprung beim 9:7 noch zwei Tore.
In der entscheidenden Phase kauft Riemke dem Gegner den Schneid ab
Daraufhin folgte jedoch die entscheidende Phase. „Wir haben Coesfeld in der ersten Halbzeit den Schneid abgekauft“, analysierte Weber die sieben Minuten, in denen sich die Riemkerinnen auf 14:7 absetzten und Coesfeld damit anscheinend richtig trafen. Bis zum Pausenpfiff behielten die Gastgeberinnen ihre komfortable Führung bei. „Unsere Abwehr stand solide und hat sich in den Situationen, in denen es notwendig war, richtig korrigiert“, sagte Weber.
Besonders gut lief bei der Teutonia aber die erste Welle und das gebundene Angriffsspiel. Zum 17:20 (41.) und 20:23 (45.) konnte Coesfeld zwar noch verkürzen, doch auch davon ließ sich Riemke nicht aus dem Konzept bringen und setzte sich immer wieder ab. Beim 29:22 (52.) war dann klar, wer das Hallenparkett als Siegerinnen verlassen würde.
Riemke hat nun die Tabellenspitze im Blick
An der Tabellenspitze wird es nun immer enger. Coesfeld und Kinderhaus teilen sich mit 19:7 Punkten den ersten Rang, dahinter stehen direkt mit je 18:8 Punkten der Lüner SV und eben Teutonia Riemke. Die Bochumerinnen blicken nach oben. „Wir genießen den Moment, nehmen das sowie alles was noch kommt gerne mit“, so Weber und fügt hinzu, „dass wir jetzt aber nicht übermütig werden wollen.“ Eines ist aber klar: Die harte Arbeit der vergangenen Wochen und Monate hat sich bereits bezahlt gemacht.
SVT: Dietrich, Freitag; Sievers (4), Owczarzak (8/3), Zänger, Schmidtmann (6), Kogel (1), Brandt, Pfizenmaier (4), Heinermann, König (2), Engstfeld (1), Bachmann (8)
Männer von Riemke gewinnen mit 40:35 (20:16) bei der HSG Gevelsberg
In Kontinuität üben und an die Leistung gegen Bommern anknüpfen, das wollte Trainer Dennis Wahlers von seiner Mannschaft sehen. „Dann wird man sehen, was dabei rumkommt“, hatte er im Vorfeld weiter gesagt, aber wahrscheinlich wohl kaum daran gedacht, was am Ende auf der Anzeigetafel stehen würde.
Nachdem die Verbandsliga-Handballer des SV Teutonia Riemke am vergangenen Wochenende gegen Bommern noch knapp an einem Überraschungserfolg scheiterten, war es nun soweit. Beim Tabellenvierten aus Gevelsberg gewannen die Bochumer mit 40:35 (20:16), bestätigten damit ihr Leistungsvermögen und sicherten sich Bonuspunkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Torwart Olschinka und die Abwehr von Riemke glänzen zu Beginn
Vor allem in der Anfangsphase musste sich so mancher Gevelsberg-Anhänger wohl die Augen reiben. Ihre Mannschaft hatte nämlich gar keinen Zugriff auf das Spiel, die Riemker dafür umso mehr. Nach fünf Minuten hieß es 3:1 für die Teutonia, weil Torhüter Sebastian Olschinka mehrere Würfe seiner ehemaligen Gevelsberger Mannschaftskameraden entschärfte und Riemke diese im Gegenzug mit Gegenstößen bestrafte.
Aber damit noch nicht genug. Nach sechs Minuten hieß es 5:1 und nach acht Minuten stand es sogar 7:2 für die Gäste, weil sie munter ihre Gegenstöße liefen. Irgendwann war es aber dann doch soweit, dass Gevelsberg auch Tore warf, zu Beginn vor allem durch Kreisläufer Sam Lindemann, der aber nicht annähernd so in Szene gesetzt werden konnte wie noch in den Duellen zuvor. So hieß es in der 23. Minute auch noch 16:10 für die Teutonia, die weiterhin über schnelles Umschaltspiel erfolgreich war.
Zum Ende des ersten Durchgangs ließ Riemke die Abwehrarbeit jedoch etwas schleifen, hatte vor allem mit Gevelsbergs Rückraumrechten Christian Pottkämper Schwierigkeiten, der seine Mannschaft fast im Alleingang im Spiel hielt. Als sich Riemke dann noch einige Fehler im eigenen Angriff leistete und die HSG somit zum eigenen Tempospiel einlud, hieß es auf einmal nur noch 17:15 für die Teutonia. Bis zum Pausenpfiff setzte sich Riemke wieder auf 20:16 ab.
Gevelsberg stellt um und kämpft sich vorerst heran
Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde es aber etwas knifflig. Gevelsberg richtete die eigene Abwehr offensiver aus, davon ließ sich Riemke erst einmal verunsichern. Hinzu kam, dass die Wahlers-Sieben auch ihre Probleme mit HSG-Rückraumspieler Sebastian Breuker hatte, der ihr immer wieder Tore einschenkte. Dementsprechend hieß es in der 36. Minute nur noch 23:21 und wenig später 25:23 (41.).
Aber an diesem Abend waren die Riemker durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Somit hieß es drei Gegenstöße später wieder 28:23 (42.) für Riemke, Gevelsberg öffnete die Abwehr noch mehr. Das produzierte bei der Teutonia erneut einige Fehler, die die HSG wieder zum Tempospiel und einfachen Toren brachte, so dass der Vorsprung der Riemker wieder auf 33:31 (53.) schmolz.
Daniel Krüger und Torben Eberhard treffen zweistellig
Dass sie jedoch stetig die Führung beanspruchten, lag vor allem an zwei Spielerin im Riemker Trikot. Daniel Krüger zeigte sich mit insgesamt 13 Treffern vor allem von der Linksaußenposition äußerst treffsicher, wurde von seinen Mitspielern immer wieder in Szene gesetzt. Aber auch Torben Eberhard trug mit zwölf Treffern dazu bei und zeigte sich dabei von der Siebenmetermarke treffsicher.
Beim 34:32 (55.) deutete sich schließlich eine erneut spannende Schlussphase an, doch dazu kam es eigentlich nicht. 4:1-Treffer markierten die Bochumer binnen drei Minuten, so dass es kurz vor Schluss 38:33 (58.) hieß und Gevelsberg mit ihrer Körpersprache eindeutig zu verstehen gab, dass sie dieses Spiel abgehakt hatten. Mit dem Abpfiff folgte ausgelassener Jubel der Riemker, die sich mit zwei Punkten für ihre erneut starke Leistung belohnten. „Wir haben konzentriert in der Abwehr gestanden, wenige Fehler gemacht und uns vor allem an die Vorgaben gehalten“, fasste Trainer Dennis Wahlers zusammen.
SV Teutonia: Olschinka, Zok; Schiske (4), Segatz (3), Komisarek (5), Kogel, Freitag, Eberhard (12/7), Dworak, Kohlenbach (3), Krüger (13/1)