Wattenscheid. . Hendrik Pfeiffer ist Langstreckenläufer beim TV Wattenscheid und hat in seiner Karriere Höhen und Tiefen erlebt. Sein Ziel hat er aber vor Augen.

Die längste Laufstrecke, die olympischen Wert hat, ist der Marathon. Seit 1896, dem Beginn der Olympischen Spiele. Die 42,195 Kilometer laufen auch viele Bochumer. Beim TV Wattenscheid ist Hendrik Pfeiffer auf Langstrecken spezialisiert – und wäre 2016 fast in Rio dabei gewesen.

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Der 24-Jährige hat das Ziel, 2020 bei den Olympischen Spielen in Tokio zu starten. Darauf bereitet er sich intensiv vor. In seinen ersten Profijahren lief Pfeiffer überwiegend Halbmarathon. 2016 probierte er sich beim Düsseldorfer Marathon – und qualifizierte sich für Rio. Doch seine Achillessehne machte Probleme, weshalb er damals bei der Europameisterschaft in Amsterdam die Strecke abbrechen musste und die Teilnahme in Rio absagte. Das Risiko war ihm zu groß und eine OP unumgänglich.

Über Berlin nach Tokio

„Wenn ich schon für mein Land starte, möchte ich nicht als Letzter ins Ziel humpeln. Während der Spiele in Rio habe ich mich operieren lassen und neue Energie gesammelt“, erzählt Pfeiffer. Rio sei gar nicht sein Ziel gewesen. „Schon damals habe ich für Tokio 2020 geplant. In Düsseldorf fing es am Ende des Marathons sogar an zu hageln. Aber ich bin wie in Trance gelaufen“, erinnert sich Pfeiffer.

Hendrik Pfeiffer startet bei der Europameisterschaft 2018 in Berlin.
Hendrik Pfeiffer startet bei der Europameisterschaft 2018 in Berlin. © Gero Helm

Seit Anfang 2017 ist der Spitzenathlet wieder im Lauftraining. Im April wurde er Deutscher Meister im Halbmarathon – zum ersten Mal in der Herrenwertung. Dann folgte der Sieg beim Köln-Marathon, wodurch sich Pfeiffer bereits für die Heim-EM 2018 in Berlin qualifiziert hat. „Man sagt trotzdem nicht umsonst, dass der zweite Marathon der Schwerste ist“, gesteht der Leichtathlet.

Ohne Physiotherapie funktioniert Spitzensport nicht

Nun weiß er, wie ein langes Rennen laufen kann. Und, dass er einige Wochen Pause nach einem kräftezehrenden Wettkampf braucht. „Man kann in der Zeit locker laufen, ohne zu befürchten, sich zu verschlechtern.“ Denn Pfeiffer weiß: „Wir bewegen uns auf unserem Niveau sowieso immer auf Messers Schneide.“ Ohne unterstützende Physiotherapie funktioniere Spitzensport ohnehin nicht.

Im Herbst steht nun also Berlin auf dem Programm. „Viele Athleten haben nicht die Möglichkeit, im eigenen Land bei einem großen internationalem Turnier zu starten. Dies hat für mich Priorität“, sagt Pfeiffer. Die WM 2019 in Katar wird er wohl auslassen, weil er mit Hitze nicht gut zurechtkommt. Am Samstag startet er in Katar allerdings beim Ooredoo-Halbmarathon, zu dem er eingeladen wurde.