Bochum. Lauf-Experte Dr. Markus de Marées von der Ruhr-Uni gibt Tipps, worauf Läufer bei der eigenen Gesundheit achten sollten – und wo Risiken bestehen.

Markus de Marées ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Arzt am Lehrstuhl Sportmedizin und Sporternährung der Ruhr-Universität. Im Interview spricht er über den Gesundheitscheck.

Warum ist die Überprüfung der Gesundheit bei Sporteinsteigern wichtig?

Neu- oder Wiedereinsteiger sollten sich von einem Arzt ein funktionierendes Herz-Kreislauf-System bescheinigen lassen, um Gesundheitsrisiken auszuschließen oder zu vermeiden.

Bei welchen Risikofaktoren würden Sie Sportlern vom Laufen abraten?

Dr. Markus de Marées ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Arzt am Lehrstuhl Sportmedizin und Sporternährung der Ruhr-Universität Bochum.
Dr. Markus de Marées ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Arzt am Lehrstuhl Sportmedizin und Sporternährung der Ruhr-Universität Bochum. © Privat

Ich würde bei Fettleibigkeit nicht zum Laufen raten, sondern eher zum Schwimmen oder Radfahren. Einerseits kann das Gewicht belastend für die Gelenke sein, andererseits können sich die Betroffenen nach wenigen hundert Metern unwohl fühlen. Auch bei X- und O-Beinen oder Problemen mit dem Großzehballen ist Laufen nicht vorteilhaft. Wer Medikamente einnimmt, muss gut eingestellt sein. Wer Heuschnupfen hat, sollte morgens laufen, dann ist der Pollenflug noch nicht so stark.

Wobei unterstützt das Laufen die Gesundheit?

Laufen hat einige positive Auswirkungen auf unseren Körper. Es steigert unser allgemeines Wohlbefinden, verbessert das Immunsystem und regt den Stoffwechsel an. Bei Patienten mit leichtem Bluthochdruck verbessert sich der Blutdruck nach einer Weile. Außerdem verbrennen wir beim Laufen immer ein bisschen Fett. Dennoch darf die Laufleistung nicht überschätzt werden und danach wieder mehr Kalorien aufgenommen werden als verbrannt wurden.