bochum-Hustadt. . Beim Parkour-Laufen möchten Dennis Patro möglichst schnell von A nach B kommen. Dabei nutzt er auf dem Weg verschiedene Sprünge über Hindernisse.

Dennis Patro steht auf einem Müllcontainer und konzentriert sich. Mit einem Vorwärtssalto landet er auf dem Boden, rollt sich zur Seite ab und läuft danach auf einen Stein zu. Von diesem springt er mit einem langen Schritt auf den nächsten Stein. Er ist Parkour-Läufer und überwindet auf seiner Strecke alle Hindernisse, die ihm im Weg stehen.

Dennis Patro beim Überspringen eines Hindernisses. Foto: Gero Helm
Dennis Patro beim Überspringen eines Hindernisses. Foto: Gero Helm

Als 19-Jähriger wurde Patro durch das Videoportal Youtube auf das Parkour-Laufen aufmerksam. „Ich habe Videos gesehen und fand die Leute und ihre Moves cool“, erinnert er sich. Der Grundgedanke ist dabei, möglichst geradlinig von A nach B zu kommen und alle Hindernisse zu überwinden, die einem dabei begegnen. Im Grunde stellt „Le Parkour“ ein abgewandeltes Intervall-Training dar oder eine erweiterte Form eines Hindernislaufs.

Training im Parkour-Park in Bochum-Hustadt

Patro wollte diesen Sport selbst ausprobieren. Vor fünf Jahren machte er in seiner Freizeit draußen die ersten Sprünge und Drehungen. „Ich kannte niemanden, der Parkour läuft und wusste nicht, wo ich mich anschließen kann“, erzählt der Bochumer. Mit einem seiner Bekannten tat er sich dann zusammen. Die ersten Hindernisse auf der Straße waren Mauern und Bordsteinkanten. Bis Patro den Parkour-Park in der Hustadt entdeckte.

Parkour-Läufer Dennis Patro zeigt einige seiner Sprünge

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    „Dort treffen sich immer einige, um über die Hürden und Stangen zu springen“, erklärt der Sportler. Ein Vorteil: Um den kleinen Rundkurs in der Hustadt liegt fallgeschützter Boden. Den Rundkurs durchlaufen die Sportler dort geschätzt in einer knappen Minute, wenn sie alle Hindernisse ansteuern. Viel länger sei ein Parkour-Lauf nicht, weil er Kraft raubt, erklärt Patro. „Man springt nicht dauerhaft von Dach zu Dach wie in Verfolgungsjagden aus James-Bond-Filmen. Das ist sehr unrealistisch“, merkt der Student an.

    Kontakt zu Urbanatix

    Patro bekam über den Parkour-Park Kontakt zu Urbanatix – und trainierte fortan im Open Space, der Trainingshalle von Urbanatix in Ehrenfeld. Zuletzt war er im Show-Team, das jährlich in der Jahrhunderthalle auftritt. In Bochum ist Partro oft unterwegs.

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    Wenn er nicht im Open Space trainiert, läuft er durch die Stadt und sucht sich spontan Hindernisse. An der Ruhr-Universität eignet sich beispielsweise das Steinbecken zum Springen. „Man nimmt die Welt ganz anders wahr. Einen Treppenaufgang entdecke ich zum Beispiel als neue Möglichkeit für Sprünge“, sagt der 24-Jährige.

    Kein Risiko beim Parkour

    Natürlich sei es im Sinne der Parkour-Läufer, dass die Bewegungen gut aussehen, gibt Patro zu. Doch zu viel Risiko geht ein Traceur, wie die Parkour-Läufer genannt werden, nicht ein. „Das entspricht nicht dem Grundgedanken des Sports. Man sollte nicht blind drauf loslaufen. Ab einer gewissen Höhe sind Sprünge auch nicht mehr gesund. Wenn man auf seinen eigenen Körper hört und seinem Können vertraut, dann gelingen die Bewegungen aber“, hat Patro festgestellt.

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    Kleinere Blessuren wie Schürfwunden oder blaue Flecken gehören dazu. „Bei Sprüngen von hohen Hindernissen nutzen wir aber die Energie, um uns abzurollen. Dies sollte man auf einer Wiese üben, bevor man auf einen harten Untergrund springt“, rät der Parkour-Läufer.

    Nachholbedarf bei Schrauben

    Jeder habe einen anderen Stil, wenn er durch die Stadt läuft und die Hindernisse überquert. Patro mag Salti und kommt mit langen Sprüngen, sogenannten Strides, gut zurecht. Bei Schrauben habe er noch Nachholbedarf, gesteht er. Dann springt er auf eine Wand zu, dreht sich an ihr um die eigene Achse und läuft weiter seinen Weg. Bis zum nächsten Hindernis.