Bochum. Lauf Experte Florian Hanakam von der Ruhr-Universität gibt Tipps, wie man beim Joggen Blasen vermeiden kann – und wie man sie behandelt.
Florian Hanakam ist Leiter des Zentrums für Diagnostik und Intervention im Sport an der Ruhr-Uni sowie leidenschaftlicher Läufer. Im Interview spricht er über Blasenbildung.
Wodurch können sich eigentlich Blasen bilden?
Blasen bilden sich, wenn Schuhe oder Socken nicht gut sitzen. Der Fuß rutscht hin und her, durch die Reibung bildet sich Wundwasser. Nässe begünstigt das Ganze, etwa der eigene Schweiß, wenn der Laufschuh nicht besonders atmungsaktiv ist.
Was hilft, wenn sich ein Läufer eine Blase gelaufen hat?
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder ist die Blase offen oder noch zu. Ist sie offen, hilft ein Blasenpflaster. Das gibt es speziell fürs Laufen und hilft auch im Alltag. Ist die Blase noch geschlossen, sollte man auf keinen Fall die Haut abschneiden. Wenn die Blase ganz klein ist, bildet sie sich nach kurzer Zeit zurück. Sonst kann mit einer sterilen Nadel das Wasser abgelassen werden und im Anschluss ein Blasenpflaster auf die Stelle geklebt werden.
Wie kann man verhindern, dass sich Blasen bilden?
Auch interessant
Es klingt vielleicht komisch, aber man kann die Schuhe und auch Socken vorher einlaufen. Damit sich der Fuß an den Schuh gewöhnt, kann man ihn ein paar Wochen vor dem Laufen im Alltag tragen. Denn jeder Schuh setzt andere Druckpunkte auf den Fuß. Die Socken sollten nicht frisch gewaschen getragen werden, sondern schon einmal benutzt worden sein. Durch unsere Haut geben wir Talg ab, das wirkt wie ein Schmiermittel. Bei Läufern ist auch Hirschtalg zum Einschmieren beliebt.