Essen. Taiyu Yamazaki wird den ETB SW Essen wohl verlassen. Mehrere Klubs sind am Japaner interessiert. Die Essener gehen jedoch leer aus.

Taiyu Yamazaki besucht gerade tausende Kilometer entfernt seine Heimat Japan und trotzdem wird am Uhlenkrug über die Zukunft des 18-jährigen Talents gesprochen. Sein Team, die U19 vom ETB Schwarz-Weiß Essen, für die Yamazaki in seinem halbjährigen Engagement bei den „Schwatten“ in einem Testspiel und in einem Pflichtspiel auflief, machte am Sonntag nach der Meisterschaft in der Kreisleistungsklasse auch die Qualifikation zur Niederrheinliga klar. Nicht mit dabei war Yamazaki: Schuld daran ist eine Regel des Fußballverband Niederrhein, die es Spielern des Altjahrgangs untersagt, an den Qualifikationsspielen teilzunehmen.

Dem japanischen Talent kann das aber egal sein. Er wird den Gang in die Niederrheinliga nicht mehr mitbekommen und wohl auch nicht in der kommenden Saison in der Oberliga für Schwarz-Weiß spielen, stattdessen schon im Sommer den Verein wechseln.

Talent brauchte beim ETB SW Essen keine Eingewöhnungszeit

Denn das Interesse an Yamazaki ist groß. Erst im Januar war der beidfüßige Mittelfeldspieler aus der japanischen Hafenstadt Fukushima, wo er in einer Akademie des JFA (japanischer Fußball Verband) spielte, ins Ruhrgebiet gewechselt. Bei Schwarz-Weiß Essens U19 spielte er anschließend in nur zwei Spielen so stark auf (er traf jeweils doppelt), dass er anders als von den Verantwortlichen eingeplant immer häufiger bei der ersten Mannschaft mittrainierte und auch dort überzeugen konnte.

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Zum Einsatz in der Oberliga kam es jedoch nie. „Warum seine Spielberichtigung nur für den Jugendbereich galt und nicht im Seniorenbereich, bleibt ein Geheimnis“, ärgerte sich ETB-Trainer Damian Apfeld, der die Qualitäten des Mittelfeldspielers früh erkannte. „Sein Berater Andreas Winkler, den ich seit 17 Jahren kenne, sagte mir, dass ich mir den Taiyu mal anschauen solle. Da ging es noch gar nicht um Profifußball, sondern um die Oberliga“.

Dass die Qualitäten des 1,69m großen Mittelfeldspielers für noch Höheres reichen könnten, war Apfeld spätestens nach einigen Trainingseinheiten klar: „Seine Geschwindigkeit, gepaart mit dem niedrigen Körperschwerpunkt und seiner guten Technik, machen es unfassbar schwer, ihn zu verteidigen.“

Gleich drei Profi-Klubs sind an Yamazaki interessiert

Fast schon logisch, dass schon im Mai vom Interesse namhafter Klubs wie Eintracht Frankfurt, Mainz 05 und Schalke 04 berichtet wurde. Keine zwei Monate später wird nun ein Wechsel immer wahrscheinlicher. Doch wohin zieht es den 18-Jährigen?

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Einer dieser Profi-Klubs könnte es werden. „Die Gespräche laufen“ jedenfalls, erklärt Apfeld, dessen Schützling auch schon bei den Nachwuchsteams von Eintracht Frankfurt und sowie Mainz 05 vorspielte und dort überzeugen konnte. Erschwerend bei den Verhandlungen sei allerdings die hohe Aufwandentschädigung von bis zu 300.000€, die im Fall eines Wechsels nach Japan fließen würde. „Wir bekommen rein gar nichts. Er war bei uns ja nur für sechs Monate angemeldet“, so Apfeld über die Position des ETB im Transferpoker des Talents.

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